18.04.2015 16:28:46
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Verkehrsminister gegen Berufsverbot für depressive Piloten
FRANKFURT (Dow Jones)--Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat sich gegen Forderungen nach einem Berufsverbot für depressive Piloten oder Busfahrer als Konsequenz aus dem Absturz der Germanwings-Maschine gewandt. "Ein höheres Risiko wäre es doch, wenn Anreize gesetzt werden, Depressionen zu verheimlichen", sagte Dobrindt dem Berliner Tagesspiegel.
Depressionen seien "heute eine weit verbreitete Krankheit, die in den meisten Fällen gut heilbar ist", betonte der Minister. "Deshalb sollten wir Betroffene ermutigen, sich dem Arzt gegenüber zu öffnen." Dobrindt widersprach damit seinem Parteifreund, Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und auch dem SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach, die solche Berufsverbote zuvor als denkbar und "unter bestimmten Umständen notwendig" bezeichnet hatten.
Auch an der ärztlichen Schweigepflicht will der CSU-Politiker infolge des Unglücks nicht rütteln lassen. "Ich glaube nicht, dass ein Aufheben der Schweigepflicht automatisch zu mehr Sicherheit führen würde", sagte Dobrindt. Diese Vorgabe für Mediziner habe zu Recht "einen sehr hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft".
Bei der Frage nach anderen Konsequenzen verwies der Minister auf die nach dem Unglück einberufene Task Force, in der Experten trotz sehr hoher Sicherheitsstandards in der Luftfahrt alle "Möglichkeiten auf weitere Optimierung" diskutierten. Das erstrecke sich "von der Technik des Türmechanismus im Cockpit bis zu den Tauglichkeitsuntersuchungen und den psychologischen Verfahren". Bei dem Flugzeugunglück am 24. März waren 150 Menschen ums Leben gekommen. Der Co-Pilot der Maschine steht im Verdacht, den Flugkapitän aus dem Cockpit ausgesperrt und dann das Flugzeug absichtlich zum Absturz gebracht zu haben.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/mgo
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April 18, 2015 09:21 ET (13:21 GMT)
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