Initial Quality Study 05.07.2020 17:03:00

US-Studie: Tesla-Neuwagen mit mehr Mängeln als bei anderen Autoherstellern

US-Studie: Tesla-Neuwagen mit mehr Mängeln als bei anderen Autoherstellern

• "Initial Quality Study" misst Probleme, die in den ersten 90 Tage bei 100 neuen Fahrzeugen auftreten
• Tesla schneidet am schlechtesten ab
• Tesla vor allem mit Problemen bei Lackierung und Karosserie

Die "Initial Quality Study" von J.D. Power befasst sich mit den Problemen, die Autobesitzer mit neuen Fahrzeugen haben. Hierfür sammeln die Studienautoren Informationen über Komponenten und Features, die mangelhaft sind, nicht erwartungsgemäß funktionieren oder Unzulänglichkeiten bei der Bedienung aufweisen. Das daraus resultierende Qualitätsmaß bemisst sich an der Anzahl der gefundenen Fehler pro 100 neuen Fahrzeugen. Je geringer der ermittelte Score ausfällt, desto besser ist letztendlich die Bewertung der Marke. Bei der Datenerhebung der Studie spielen ausschließlich die Erfahrungen der Besitzer in den ersten 90 Tagen mit einen neuen Auto eine Rolle. Bei der aktuellen Ausgabe der Studie musste es sich bei den betrachteten Autos außerdem um neue Modelle aus dem Jahr 2020 handeln.

Tesla hat Probleme mit den Grundlagen

In der aktuellen, mittlerweile 34. Ausgabe der "Initial Quality Study" wurde erstmals Tesla in das Ranking aufgenommen. Sein Debüt hat sich der Elektrofahrzeug-Hersteller aber bestimmt besser vorstellen können. Mit 250 Fehlern pro 100 Fahrzeugen belegt der Autobauer direkt den letzten Platz. Der Abstand zum Vorletzten, Land Rover, beträgt satte 22 Punkte und ist damit noch nicht einmal knapp. Ganz offiziell ist Teslas Aufnahme in die Liste allerdings nicht. Um die Testkriterien zu erfüllen, müssen die Autohersteller J.D. Power die Erhebung der Kundendaten in 15 bestimmten Bundesstaaten erlauben. Diese Genehmigung erteilte Tesla jedoch nicht. Über Umfragen in den anderen 35 Staaten ermittelte J.D. Power trotzdem einen Score für das Unternehmen und veröffentlichte diesen inoffiziell in der Studie.

Laut der Website "teslamag" hat der Elektroautohersteller vor allem Probleme mit grundlegenden Industriestandards. Während die Integration moderner und komplexer Technologie gut funktioniert, bereiten hingegen physische Mängel wie Lackfehler, schlechte Karosserie-Einpassungen und Störgeräusche den Kunden die größten Unannehmlichkeiten.

Nur Volkswagen besser als der Durchschnitt

Doch nicht nur Tesla kommt in der Studie nicht gut weg. Auch die deutschen Automobilhersteller haben Probleme. Hinter Tesla und Land Rover platziert sich AUDI als drittschlechteste Marke des Rankings. Pro 100 Fahrzeugen kam das Unternehmen aus Ingolstadt auf 225 Fehler. Mit einem Score von 202 ist Mercedes-Benz nur zwei Plätze besser. Porsche und BMW schneiden mit 186 bzw. 176 Punkten ebenfalls schlechter ab als der Durchschnitt (166 Punkte). Lediglich Volkswagen kann als einziges deutsches Unternehmen glänzen. Pro 100 Fahrzeugen kommt es bei VW "nur" zu 152 Problemen.

Im Gegensatz zu Tesla liegen die Probleme der deutschen Hersteller wohl eher weniger bei den grundlegenden industriellen Qualitätsstandards. Die Studie erklärt, dass die meisten Premium-Marken schlechter als der Durchschnitt sind, da sie mit komplexen und innovativen Technologien überzeugen möchten. Das anspruchsvolle Equipment führt jedoch immer wieder zu Beanstandungen auf der Kundenseite. Besonders anfällig sind hierbei die Infotainment-Systeme. Die Resultate der Studie geben deshalb nicht unbedingt Aufschluss über die qualitative Verarbeitung der Autos. Marken mit einer schlichten, aber soliden Ausstattung, weisen nunmal naturgemäß eine geringere Fehleranfälligkeit auf.

Dodge und Kia schneiden am besten ab

Den Platz an der Spitze müssen sich gleich zwei Marken teilen. Dodge und Kia kommen beide auf einen Score von 136 Fehlern pro 100 Fahrzeugen. Dicht dahinter folgen Chevrolet und Ram, welche mit 141 Punkten ebenfalls gleich gut abschneiden. Auf Platz fünf kann sich Genesis als beste Premium-Marke des Rankings behaupten. Daneben finden sich außerdem Mitsubishi, Buick, GMC, Volkswagen und Hyundai in den Top Ten wieder.

Redaktion finanzen.at

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