10.03.2016 15:04:45

UPDATE3/Das letzte Jahr von Steiner an der K+S-Spitze wird mager

   -- Umsatz 2016 "moderat" unter Vorjahr erwartet

   -- Ergebnis soll deutlich zurückgehen

   -- Aktie geht trotz höherer Dividende auf Talfahrt

(NEU: Aussagen aus der Bilanzpressekonferenz) Von Archibald Preuschat FRANKFURT (Dow Jones)--Norbert Steiner steht ein ungemütliches letztes Jahr an der Spitze des Düngemittel- und Salzkonzern K+S bevor. Steiner, der am Donnerstag bei der Bilanzvorlage in Frankfurt ankündigte, nach Auslaufen seines Vertrages in gut einem Jahr in den Ruhestand gehen zu wollen, steht mit seinem Unternehmen wegen Gewässerverunreinigung im Fokus der Staatsanwaltschaft. Und auch die Umsatz- und Ertragslage des DAX-Absteigers wird sich eintrüben. An die Erfolge des abgelaufenen Jahres wird Steiner jedenfalls nicht anknüpfen können. Entsprechend reagiert die Aktie. Trotz einer 28-prozentigen Anhebung der Dividende taucht der Anteilsschein tief in den roten Bereich.

   Zur möglichen Gewässerverunreinigung durch das Versenken von Salzabwässern in der Gerstunger Mulde in Thüringen und den laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Meiningen äußerte sich Steiner selbstbewusst: "Die fortlaufende Prüfung durch eine externe Kanzlei im Auftrag des Unternehmens hat ergeben, dass keine Anhaltspunkte für strafbares Verhalten vorliegen." So hat K+S bislang auch keine Rückstellungen gebildet für eventuelle Strafzahlungen. Finanzchef Burkhard Lohr will auch künftig keine Rückstellungen bilden, obwohl die möglichen Strafzahlungen locker den Nachsteuergewinn eines ganzen Jahres absorbieren könnten. Über die Gründe dafür schwieg er auf der Bilanz-Pressekonferenz und verwies lediglich auf das laufende Verfahren.

   Das bei der Rohstoffgewinnung durch K+S Flüsse versalzende Abfälle anfallen, ist nicht neu. Aber die Behörden schauen neuerdings genauer hin, wenn K+S Salzabwässer versenkt, weil sie bei niedrigem Wasserstand nicht in die Werra geleitet werden dürfen. Eine ausreichende Genehmigung liege bislang nicht vor, so Steiner. In der Konsequenz könne das zu Produktionseinschränkungen im Werk Werra führen, warnte der CEO.

Wettbewerb im Kalimarkt nimmt zu Hinzu kommt, dass sich die bereits im zweiten Halbjahr 2015 abzeichnende Eintrübung der Kalimärkte in diesem Jahr fortsetzen dürfte, so K+S. Denn neben einem intensiven Wettbewerb und einer anhaltend schwierigen Wirtschaftslage in den Schwellenländern sei mit weiterhin niedrigen Preisen für Agrarrohstoffe und einer geringen Kreditverfügbarkeit für Landwirte insbesondere in Lateinamerika zu rechnen.

   In der Konsequenz rechnet K+S mit einem "moderaten" Umsatzrückgang und einem "deutlich unter Vorjahr" liegenden operativen Ergebnis. Steiner wird somit an seine Erfolge aus dem Vorjahr nicht anknüpfen können. Damals stieg der Umsatz um 9 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro. Dank Sparmaßnahmen legte das operative Ergebnis (EBIT I) gar überproportional um 22 Prozent auf 782 Millionen Euro zu, womit die eigene Prognose von 780 bis 830 Millionen Euro knapp erreicht wurde.

   Der Kurs des DAX-Absteigers ist seit Herbst auf Talfahrt und hat nach einer kurzen Erholungsphase in den letzten Wochen nach der Bilanzvorlage wieder einen gehörigen Satz nach unten gemacht. Am Nachmittag notierte die Aktie in einem insgesamt sehr freundlichen Gesamtmarkt gut 7 Prozent im Minus. Da half auch die auf 1,15 Euro von 0,90 Euro angehobene Dividende nichts.

Kontakt zum Autor: archibald.preuschat@wsj.com DJG/apr/kgb

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   March 10, 2016 08:34 ET (13:34 GMT)

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