adidas ADRs Aktie
WKN DE: A0MNCC / ISIN: US00687A1079
03.11.2016 12:45:47
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UPDATE2/Adidas-Wachstum schwächt sich ab - Umbau bei Reebok
--Restrukturierungsprogramm soll Reebok attraktiver machen
--Ausblick bestätigt
--Wachstum wird sich 2017 abschwächen
(NEU: Aussagen aus der Telefonkonferenz)
Von Natali Schwab
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Sportartikelhersteller adidas ist auch im dritten Quartal prozentual zweistellig gewachsen. Dabei profitiert das Unternehmen von der robusten Nachfrage nach seiner Kernmarke adidas in Westeuropa, China und den USA. Das Unternehmen steht 2016 erneut vor einem Rekordjahr. Im kommenden Jahr dürfte sich das Wachstum jedoch abschwächen - erste Tendenzen dazu zeigten sich bereits in diesem Quartal.
Die Aktie gehört daher zu den Tagesverlierern im DAX. Das Papier, das in den vergangenen 12 Monaten einen Höhenflug erlebt hatte, verliert am Mittag 7,7 Prozent auf 135,25 Euro.
Rorsted dämpft zu hohe Erwartungen Dabei läuft das Geschäft derzeit wie geschmiert, ein Umstand der sich so 2017 jedoch nicht wiederholen lassen wird. "Wir gehen nicht davon aus, ähnliche Wachstumsraten bei Umsatz und Ergebnis zu erreichen wie in diesem Jahr", sagte der neue Vorstandsvorsitzende Kasper Rorsted, der erstmals die Zahlen von Adidas präsentierte. Er hatte den Chefsessel Anfang Oktober von dem langjährigen Vorstandsvorsitzenden Herber Hainer übernommen.
In diesem Jahr hatte der Konzern stark von der Fußballeuropameisterschaft profitiert. Im kommenden Jahr dürfte sich die Entwicklung normalisieren. Dabei geht Rorsted weiter von einem robusten Umsatzwachstum sowie einer anhaltenden operativen Margenverbesserung aus. Auch der Gewinn soll weiter steigen.
Restrukturierung bei Reebok angekündigt Ein Problem bleibt die US-Tochter Reebok. Zwar wächst die inzwischen ganz auf den Fitness-Bereich ausgerichtete Marke solide, bleibt aber deutlich hinter den Wachstumsraten der Kernmarke adidas zurück. Auch die Profitabilität ist im Vergleich zur Adidas-Gruppe unterdurchschnittlich. So kommt Adidas auf eine Bruttomarge von knapp 46 Prozent - die von Reebok liegt fast zehn Prozentpunkte darunter.
Als eine seiner ersten Maßnahmen kündigte Rorsted eine Restrukturierung von Reebok in Nordamerika an. So soll Reebok künftig eigenständiger agieren und mehr Freiheiten und Verantwortung in den USA erhalten, erklärte Rorsted in einer Telefonkonferenz. Die Reebok-Zentrale in Boston wird verschlankt. Dort bisher angesiedelte Funktionen, die nichts mit der Marke Reebok zu tun haben, sowie das Geschäft mit Sportlizenzen sollen auf andere Standorte verteilt werden. Dies betrifft 300 der insgesamt 950 dortigen Arbeitsplätze. 150 Stellen davon sollen abgebaut werden.
Auch das Ladennetz in den USA soll verkleinert werden, Reebok soll sich künftig stärker auf Wachstum im Großhandel konzentrieren. Von den 120 bestehenden Factory Outlets wird die Hälfte geschlossen. Zudem will Adidas die Hälfte der 13 bis 15 Konzeptläden, sogenannte Fithubs, schließen.
Rorsted sieht Reebok als Bestandteil von Adidas Die Einmalkosten bezifferte Rorsted auf rund 30 Millionen Euro, wovon mit 20 Millionen Euro der Löwenanteil auf das vierte Quartal entfallen wird. Der Rest wurde bereits im dritten Quartal verbucht. Dabei sieht Rorsted Reebok weiterhin als festen Bestandteil von Adidas. In der Vergangenheit waren immer einmal wieder Forderungen aufgekommen, die US-Tochter zu verkaufen und sich ganz auf die Marke adidas zu konzentrieren. Reebok trägt aktuell rund 10 Prozent zum Geschäft des Konzerns bei.
Marke adidas bleibt Wachstumstreiber Die Marke adidas bleibt hingegen der Wachstumstreiber des Herzogenauracher Sportartikelherstellers. Im dritten Quartal erzielte Adidas zweistellige Wachstumsraten sowohl im Sportgeschäft als auch bei den Lifestyle-Marken Originals und Neo. Die Marke adidas legte währungsbereinigt um 20 Prozent zu, während Reebok ein Plus von 7 Prozent erreichte.
Im dritten Quartal stieg der Konzernumsatz um 13,8 Prozent auf 5,413 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Währungsbereinigt lag das Plus bei 17 Prozent. Das Wachstum schwächte sich damit im Vergleich zu den Vorquartalen etwas ab. Grund hierfür ist auch das starke Geschäft im ersten Halbjahr im Zusammenhang mit der Fußballeuropameisterschaft.
Starker US-Dollar belastet Margen Der starke US-Dollar lastete auf den Margen des Konzerns. So sank die Bruttomarge auf 47,6 Prozent von 48,4 Prozent. Höhere Kosten etwa für Marketing sowie Restrukturierungsaufwendungen unter anderem für Reebok sorgten zudem für eine leicht niedrigere operative Marge von 10,4 Prozent, ein Rückgang von 0,2 Prozentpunkten.
Das Betriebsergebnis legte hingegen um 11 Prozent auf 563 Millionen Euro zu, der Gewinn aus den fortgeführten Geschäftsbereichen stieg um 15 Prozent auf 387 Millionen Euro. Netto verdiente Adidas mit 386 Millionen Euro 24 Prozent mehr. Die Zahlen lagen etwas über den Erwartungen der von Dow Jones Newswires befragten Analysten.
Ausblick bestätigt Der Ausblick wurde bestätigt. Adidas hat dabei die Prognose in diesem Jahr schon mehrfach erhöht, zuletzt Ende Juli. Der Konzern erwartet für 2016 einen Gewinnanstieg aus den fortgeführten Geschäftsbereichen von 35 bis 39 Prozent auf 975 Millionen bis 1 Milliarde Euro. Dabei rechnet Adidas mit einer operativen Marge von 7,5 Prozent.
Der Umsatz soll währungsbereinigt im hohen Zehnerprozentbereich steigen. Dabei geht das Unternehmen davon aus, dass die Umsatzentwicklung von zweistelligen Wachstumsraten in allen Regionen mit Ausnahme von Russland/GUS unterstützt wird.
Kontakt zum Autor: natali.schwab@wsj.comDJG/nas/mgo
(END) Dow Jones Newswires
November 03, 2016 07:15 ET (11:15 GMT)
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