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29.10.2024 12:08:00
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adidas-Aktie steigt: adidas meldet höheren Nettogewinn und Margensteigerung - weitere Umsatzrückgänge in Nordamerika
Im Quartal ergab sich ein Umsatzplus in China, hingegen weiterhin ein Umsatzrückgang in Nordamerika. Der Verkauf von Yeezy-Restbestand trug 200 Millionen Euro zum Quartalsumsatz bei und 50 Millionen zum EBIT; in den ersten neun Monaten insgesamt belief sich der Umsatzbeitrag auf 550 Millionen Euro.
Im dritten Quartal verbesserte adidas die operative Gewinnmarge (EBIT-Marge) auf 9,3 Prozent von 6,8 Prozent im Vorjahr. Ab 2026 will adidas eine EBIT-Marge von 10 Prozent erreichen.
Vor Steuern betrug der Gewinn 601 Millionen Euro nach 326 Millionen. Nach Steuern ergab sich im fortgeführten Geschäft ein Gewinn von 469 Millionen Euro verglichen mit einem Gewinn von 270 Millionen im Vorjahr. Je Aktie betrug der Gewinn 2,44 Euro nach 1,40 Euro. Nach Steuern und Dritten betrug der Gewinn insgesamt 443 Millionen (Vorjahr: 259 Millionen) Euro.
Die endgültigen Zahlen für Umsatz, Betriebsgewinn (EBIT) und Bruttomarge stimmten mit den vorläufigen überein.
Im Gesamtjahr will adidas nun weiterhin einen operativen Gewinn von nun 1,2 Milliarden Euro erreichen, der Umsatz soll währungsbereinigt nun rund 10 Prozent steigen im Vorjahresvergleich.
adidas hatte am 15. Oktober die Jahresziele für operativen Gewinn EBIT und Umsatzplus zum drittenmal in drei Quartalen angehoben, nachdem der Sportartikelhersteller das Juli-September Quartal erneut besser als erwartet abgeschlossen hatte.
adidas verzeichnet weiter Umsatzrückgang in Nordamerika
adidas hat im wichtigen und wettbewerbsintensiven Markt Nordamerika im dritten Quartal weiter rückläufige Umsätze verzeichnet. Das Umsatzminus betrug währungsbereinigt im Quartal 7,3 Prozent und im Neunmonatszeitraum 6,3 Prozent.
Der erneute Rückgang ist adidas zufolge "ausschließlich auf die signifikante Reduktion des Yeezy-Geschäfts zurückzuführen". Ohne Yeezy habe sich ein Umsatzplus ergeben. CEO Björn Gulden wies mit den Ergebnissen zudem auf die "früher als erwartete Rückkehr zu positiven Zahlen der Marke adidas in Nordamerika in den letzten beiden Quartalen" hin.
adidas will der derzeit schwächelnden Nr. 1 Nike im US-Markt Marktanteile abnehmen. Mit den Zahlen zum ersten Quartal hatte adidas-CEO Gulden seine Erwartung bekräftigt, dass adidas im Segment Nordamerika im zweiten Halbjahr zu Umsatzwachstum zurückkehrt.
Besonders im wettbewerbsintensiven US-Markt hat adidas die zunächst hohen Lagerbestände und die Auswirkungen des abrupten Endes der Yeezy-Design-Sneaker-Partnerschaft mit dem Musiker Kanye West gespürt, der sich nun Ye nennt. Inzwischen sieht adidas die Lagerbestände insgesamt auf einem "gesunden" Niveau.
In absoluten Zahlen betrug der Umsatz in Nordamerika im Quartal 1,36 Milliarden Euro, nach 1,48 Milliarden im Vorjahr, er war nach Europa und deutlich vor China der zweitstärkste weltweit.
adidas legen zu - Analysen loben 'starke finale Zahlen'
Die Aktien von adidas haben am Dienstag mit Kursgewinnen auf das detaillierte Zahlenwerk des Sportartikelherstellers zum dritten Quartal reagiert. Sie setzten sich mit plus 1,0 Prozent auf 215,80 Euro nach oben hin von der 200-Tage-Durchschnittslinie ab, auf die sie tags zuvor gesackt waren, und nahmen zeitweise auch den Spitzenplatz im moderat steigenden DAX ein. Um die 224/225 Euro jedoch warten bereits die ersten Widerstände in Form der 50- und der 90-Tage-Linie, die den mittelfristigen Trend für die Aktie signalisieren.
Nach dem starken dritten Quartal ist der Konzern auch optimistisch für die weitere, mittelfristige Geschäftsentwicklung. Dabei verwies das Management sowohl auf das Wachstum in China als auch auf die früher als erwartete Rückkehr zu positiven Zahlen der Marke adidas in Nordamerika in den letzten zwei Quartalen.
Baader-Bank-Analyst Volker Bosse attestierte adidas nach den starken vorläufigen Zahlen vom 16. Oktober nun auch sehr starke finale Quartalsergebnisse. Neu sei, dass sich der Gewinn nach Steuern deutlich um 73 Prozent und das Ergebnis je Aktie um 74 Prozent auf 2,44 Euro verbessert hätten. Zudem hob er die optimistischen Aussagen von Konzernchef Björn Gulden hervor, der unter anderem betont habe, dass adidas in allen Regionen, in allen Vertriebskanälen und jetzt auch in allen Produktbereichen wachse.
Analyst Piral Dadhania von der kanadischen Bank RBC lobte ebenfalls das deutlich höher als im Schnitt von Analysten erwartete Ergebnis je Aktie. Er sprach zudem von einer "robusten Geschäftsentwicklung", die sich mit den detaillierten Zahlen bestätigt habe. Die zusätzlichen Details hätten ein in allen Bereich breit angelegtes Umsatzwachstum bestätigt.
Mit Blick auf die Telefonkonferenz dürften Dadhania zufolge vor allem die aktuellen Handelstrends im Blick stehen und auch der Großhandels-Auftragsbestand für die Frühjahrs- und Sommersaison 2025. Er erwartet jedoch auch Aussagen zu den Gründen für die konservative Gewinnprognose von 1,2 Milliarden Euro für das Gesamtjahr 2024.
adidas hatte Mitte Oktober, bei der Vorlage der vorläufigen Quartalszahlen, zwar das Jahresziel für den Betriebsgewinn erneut angehoben - und zwar von 1,0 auf dann 1,2 Milliarden Euro. Doch eine positive Reaktion des Marktes war ausgeblieben, da dieser Schritt bereits weithin erwartet worden war.
Mit den Aussagen zum Gesamtjahr hätten die Herzogenauracher lediglich zu den Markterwartungen aufgeschlossen, hatte etwa JPMorgan-Analystin Olivia Townsend damals geschrieben. Daher war es seit dem 16. Oktober für die Aktie in Summe um fast 11 Prozent abwärts gegangen, zumal es auch Enttäuschungen in der Branche gab, die ebenfalls auf die Stimmung drückten.
Im Jahresverlauf steht für das adidas-Papier aber immer noch ein Plus von etwas mehr als 17 Prozent zu Buche, womit es gerade noch zum oberen Drittel der 40 DAX-Werte zählt, die sich im bisherigen Jahresverlauf am besten entwickelt haben.
adidas legt Streit mit Kanye West bei
Der Sportartikelhersteller adidas hat die seit rund zwei Jahren andauernden Streitigkeiten mit dem umstrittenen Rapper Kanye West beigelegt. So habe es eine außergerichtliche Einigung mit West und seinen Anwälten gegeben, sagte adidas-Chef Björn Gulden am Dienstag in einer Telefonkonferenz zu den endgültigen Zahlen des dritten Quartals. Damit seien alle Klagen vom Tisch, so Gulden. Zahlungen habe es weder in die eine, noch die andere Richtung gegeben.
Nach rassistischen und sexistischen Äußerungen des Rappers hatte adidas die Zusammenarbeit Ende 2022 aufgekündigt und 2023 mit dem Restverkauf der zuvor hocherfolgreichen Produkte begonnen. adidas und West waren seitdem in einer Reihe von Rechtsstreitigkeiten verwickelt. Die Turbulenzen rund um West hatten das vergangene Geschäftsjahr von adidas neben anderen Faktoren erheblich belastet.
Im XETRA-Handel steigen adidas-Papiere am Dienstag zwischenzeitlich um 1,36 Prozent auf 216,70 Euro.
FRANKFURT (Dow Jones) / FRANKFURT/HERZOGENAURACH (dpa-AFX)
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