13.11.2014 09:04:34

UPDATE: K+S überrascht mit starkem Quartal und erhöht Prognose

   --Umsatz und Gewinn legen im Quartal zu

   --Leichter Aufwärtstrend bei Kalipreisen

   --Mit Sparprogramm und Investitionen im Plan

   (NEU: Weitere Details)

   Von Heide Oberhauser-Aslan

   Der Düngemittel- und Salzkonzern K+S hat im dritten Quartal überraschend Umsatz und Gewinn gesteigert. Zugute kam dem DAX-Konzern eine robuste Nachfrage und die weitere Erholung der Durchschnittspreise im Geschäft mit Kali- und Magnesiumprodukten. Zudem verbesserte sich das operative Ergebnis im Salzgeschäft dank eines guten Voreinlagerungsgeschäfts in Nordamerika. Auch Einsparungen trugen zum guten Ergebnis bei. Den Jahresausblick hob K+S nach dem guten Quartal kräftig an.

   In den Monaten Juli bis September verbesserte sich das operative Ergebnis (EBIT I)um 16 Prozent auf 134 Millionen Euro. Analysten hatten im Mittel einen Rückgang erwartet. Im Ergebnis enthalten ist auch eine Versicherungsleistung über 6 Millionen Euro wegen einer Betriebsunterbrechung an einem Kalistandort. Die Erlöse legten um gut 1 Prozent auf 827 Millionen Euro zu, auch hier hatten die Marktbeobachter mit leichten Einbußen gerechnet. Unter dem Strich verdiente der Konzern gut 76 Millionen Euro, nach 72 Millionen Euro im Vorjahr. Die Zahlen lagen deutlich über den Analystenerwartungen.

   Die Jahresprognose hob K+S kräftig an. Im Gesamtjahr plant K+S jetzt mit Erlösen in einer Bandbreite von 3,7 bis 3,9 Milliarden Euro, bislang waren 3,65 bis 3,85 Milliarden Euro in Aussicht gestellt worden. Das operative Ergebnis EBIT I wird nun zwischen 580 und 640 Millionen Euro gesehen, nach bislang 490 bis 570 Millionen Euro. Das Unternehmen erwartet im Gesamtjahr zudem nur noch moderat unter Vorjahr liegende Durchschnittspreise für Kali und Magnesiumprodukte. Bisher war K+S von deutlich schwächeren Preisen ausgegangen.

   Die Durchschnittspreise für Kali- und Magensiumprodukte erholen sich zwar weiter, sind nach Angaben den Unternehmens aber weiterhin niedriger als im Vorjahr. Auf Neunmonatsbasis verzeichnete K+S daher sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Ergebnis (EBIT I) immer noch einen Rückgang. Die ersten neun Monate seien insgesamt noch besser verlaufen als zu Beginn des Jahres erwartet, sagte Finanzvorstand Burkhard Lohr. Die Auswirkungen des deutlichen Kalipreisrückgangs im zweiten Halbjahr 2013 seien aber weiterhin spürbar.

   Die Kalipreise haben die Talsohle mittlerweile durchschritten und erholen sich weiter. Im dritten Quartal lag der Durchschnittspreis, den K+S für seine Kali- und Magnesiumprodukte erzielte, bei 279 Euro je Tonne, nach 268 Euro je Tonne im zweiten Quartal. Im zweiten Quartal 2013 hatte der Durchschnittspreis aber noch gut 309 Euro pro Tonne betragen, was den deutlichen Preisverfall zeigt.

   Die Kalipreise waren im vergangenen Sommer weltweit ins Rutschen geraten, nachdem der russische Wettbewerber Uralkali das Exportbündnis mit dem weißrussischen Staatskonzern Belaruskali aufgekündigt hatte. Die Allianz hatte bis dahin für stabile Kalipreise am Weltmarkt gesorgt. Nach dem Platzen des Exportbündnisses hatten sich Landwirte mit Bestellungen in Erwartung weiter sinkender Kalipreise zurückgehalten. In der Branche hatte das zu einem deutlichen Gewinnrückgang geführt.

   Die Russen hatten angekündigt, ohne Rücksicht auf das Preisniveau ihre Kapazitäten voll auszulasten und sie sogar noch auszubauen. Der Wechsel von Uralkali von einer Preis- zu einer Volumenstrategie hatte die Preise auf Talfahrt geschickt und zu einem Eigentümerwechsel bei Uralkali geführt. Die Kalipreise sind aber dennoch nicht so stark gesunken wie Analysten befürchtet hatten.

   Mittlerweile scheint das Schlimmste überstanden zu sein. Inzwischen hat das nordamerikanische Exportbündnis Canpotex, in dem sich der kanadische K+S-Konkurrent Potash, der US-Düngemittelkonzern Mosaic und der kanadische Düngemittelkonzern Agrium zusammengeschlossen haben, für Südostasien seine Kalidünger-Preise auf 350 US-Dollar je Tonne angehoben. Analysten hatten dies als eine wichtige Entscheidung für die Branche gewertet, da die Preise dort wegen der harten Konkurrenz mit rund 320 Dollar bisher am niedrigsten waren. In Brasilien vereinbarte Uralkali im Oktober einen Preis von 380 Dollar je Tonne.

   Auch mit einem Sparprogramm stemmt sich K+S gegen den Gewinnrückgang. Bis Ende 2016 sollen die Kosten damit um 500 Millionen Euro gesenkt werden. In diesem Jahr will K+S gut 150 Millionen Euro einsparen, 70 Prozent davon sind mittlerweile bereits erreicht. Vor allem die Produktion, sowie Verwaltung und Vertrieb sollen effizienter werden. Die Kosten gesenkt hat K+S bereits beim Material- und Energieeinsatz sowie im Bereich Logistik. Auch einen Personalabbau schließt das Management nicht aus. Über den möglichen Umfang des Jobabbaus wurden bislang keine Angaben gemacht.

   Die Investitionen sind im Dreivierteljahr kräftig auf 731 Millionen von 489 Millionen Euro im Vorjahr gestiegen. Der Großteil davon entfällt auf den Geschäftsbereich Kali- und Magnesiumprodukte. Neben Maßnahmen zum Gewässerschutz an der Werra entfielen sie zum Großteil auf den Neubau des Kaliwerks in Kanada, dem so genannten Legacy-Projekt. Mit den Bauarbeiten komme K+S planmäßig voran, hieß es nun. Die Inbetriebnahme ist unverändert für Sommer 2016 geplant.

   In der Düngemittelbranche hellt sich das Bild insgesamt weiter auf. Der kanadische Kali-Wettbewerber Potash hatte den Umsatz im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr trotz der Turbulenzen auf den Kalimärkten überraschend deutlich gesteigert. Bei dem Rivalen kletterten die Erlöse, wie im Oktober gemeldet, um knapp 8 Prozent auf 1,64 Milliarden US-Dollar. Wegen Sondereffekten musste das Unternehmen allerdings einen deutlichen Gewinnrückgang um rund 11 Prozent auf 317 Millionen Dollar hinnehmen. Der Preisrückgang bei Kalidünger belastet aber auch Potash weiter. Im Schnitt lag der Preis für den kanadischen Konzern im Quartal bei 281 Dollar je Tonne, nach 307 Dollar ein Jahr zuvor.

   Kontakt zum Autor. heide.oberhauser@wsj.com

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   November 13, 2014 02:32 ET (07:32 GMT)

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