12.03.2014 15:16:32

UPDATE: K+S stutzt Dividende nach Gewinneinbruch kräftig

   --K+S kürzt nach Gewinnrückgang Dividende auf 0,25 Euro

   --Kasseler erreichen Jahresprognosen

   (Neu: Weitere Details)

   Von Heide Oberhauser-Aslan

   Der in schwieriges Fahrwasser geratene Düngemittel- und Salzhersteller K+S hat im vergangenen Jahr bei stabilen Umsätzen deutlich weniger verdient. Die im Sommer reduzierte Jahresprognose hat der DAX-Konzern aber erfüllt - die Zahlen fielen sogar leicht besser aus, als Analysten erwartet hatten. Unerwartet kräftige Einschnitte nahm der Konzern dagegen bei der Dividende vor: Sie soll drastisch auf 0,25 Euro je Aktie fallen, nach 1,40 Euro im Vorjahr.

   Das Unternehmen hatte bereits angedeutet, wegen der Unsicherheit am Kalimarkt und der geplanten Großinvestitionen vorübergehend von der bislang üblichen Dividendenpolitik abzurücken. Sie hatte eine Ausschüttungsquote von 40 bis 50 Prozent des bereinigten Nettogewinns vorgesehen. Für 2013 sinkt die Ausschüttungsquote jetzt auf 11 Prozent.

   Die Unsicherheiten im Markt für Kali- und Magnesiumprodukte seien noch nicht ausgestanden, hieß es am Mittwoch. Zudem benötige das Unternehmen in den kommenden Jahren erhebliche Mittel, etwa für den Aufbau des Kaliwerks in Kanada und den Gewässerschutz an der Werra. K+S baut derzeit für 4,1 Milliarden Kanadische Dollar ein Kaliwerk in Kanada, das 2016 in Betrieb gehen soll. Gleichzeitig belasten hohe Aufwendungen über mehrere hundert Millionen Euro für Gewässerschutzmaßnahmen an der Werra. Das Unternehmen habe aber die Absicht, baldmöglichst zu einer ertragsorientierten Dividenpolitik zurückzukehren, hieß es.

   Marktteilnehmer zeigten sich dennoch enttäuscht über die niedrige Dividende. Mit nur 0,25 Euro je Aktie liege diese weit unter der Konsensschätzung von 0,80 Euro je Aktie. Dem stehe positiv ein "robustes EBIT" von 656 Millionen Euro gegenüber. "Das liegt über den Erwartungen der meisten Analysten", sagt der Händler.

   Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte der Konzern die Erlöse mit 3,95 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau halten. Der Betriebsgewinn (EBIT I) sank im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent auf 656 Millionen Euro. Ursache sind die seit Sommer deutlich gefallenen Kalipreise. Sie sind ins Rutschen gekommen, weil der russische Rivale Uralkali das Exportbündnis mit dem weißrussischen Staatskonzern Belaruskali aufgekündigt hatte, das bislang für stabile Kalipreise am Weltmarkt gesorgt hatte.

   Der Einbruch der Weltmarktpreise für Kaliumchlorid um über ein Viertel trifft K+S hart, denn die Düngersparte Kali- und Magnesiumprodukte steuert den Löwenanteil zum operativen Konzerngewinn bei. Beim bereinigten Nettogewinn weist K+S 435 Millionen Euro aus, 2012 waren noch 637 Millionen Euro verdient worden. Neben dem schwachen Kaligeschäft macht sich hier auch der Wegfall des Gewinnbeitrags des mittlerweile veräußerten Stickstoffdüngergeschäfts Nitrogen bemerkbar. Weitere Details zum Geschäftsverlauf will der DAX-Konzern am Donnerstag bekannt geben.

   Positiv sollte sich im vergangenen Jahr das Geschäft mit Auftausalzen trotz des in Teilen Europas milden Winters entwickelt haben. Für gute Geschäfte dürfte die US-Tochter Morton Salt gesorgt haben, die von dem harten Winter in Nordamerika profitieren konnte. Allerdings ist das Salzgeschäft bei weitem nicht so gewinnträchtig wie die Kalisparte.

   Mit einem Sparprogamm stemmt sich K+S gegen den Gewinnrückgang. Bis 2016 sollen damit die Kosten um 500 Millionen Euro gesenkt werden.

   Mit Spannung wird erwartet, wie Vorstandschef Norbert Steiner die Geschäftsentwicklung in diesem Jahr einschätzt. Analysten rechnen für 2014 mit einem neuerlichen Rückgang des Betriebsgewinns bei K+S. Die Kalipreise schwanken nach wie vor. Im Januar hatte der weltgrößte Kali-Produzent Uralkali mit chinesischen Großabnehmern für das erste Halbjahr Verträge über 305 Dollar je Tonne abgeschlossen. Für das laufende Jahr rechnen Rohstoffexperten mit einem durchschnittlichen Kalipreis in einer Bandbreite von 290 bis 325 Dollar je Tonne. Die Absatzmengen sollten aber wieder steigen.

   Auch Analyst Christoph Schöndube von Independent Research erwartet, dass die Kalinachfrage in diesem Jahr im Vergleich zu 2013 steigen wird. Er geht auch davon aus, dass sich der Kalipreis auf niedrigem Niveau stabilisieren wird.

   Kontakt zum Autor: heide.oberhauser@wsj.com

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   March 12, 2014 09:45 ET (13:45 GMT)

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