06.08.2013 17:17:30
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UPDATE: K+S stürzt nach Gewinnwarnung weiter ab
-- K+S kassiert Gewinnprognose
-- Kasseler Konzern hält aber an Kaliprojekt in Kanada fest
-- K+S-Aktie kommt verstärkt unter Druck
(NEU: weitere Details, Hintergrund, Aktienkurs)
Von Heide Oberhauser und Markus Klausen
Für den ins Trudeln geratenen Düngemittel- und Salzkonzern K+S gibt es an der Börse auch am Dienstag kein Halten. Die Talfahrt der Aktie verschärfte sich nach der Gewinnwarnung erneut. Der Kasseler DAX-Konzern kassierte seine Jahresprognose für dieses und das kommende Jahr. Das operative Ergebnis werde nicht wie bisher erwartet steigen. Grund sei die Ankündigung des Austritts der russischen Uralkali aus der Vertriebsorganisation BPC. Zudem gebe es erhebliche Unsicherheit über die weitere Mengen- und Preisentwicklung im Markt für Kalidüngemittel.
Das K+S-Papier sackte daraufhin im Vergleich zum Vortagesschluss zweitweise um mehr als 12 Prozent auf rund 15,20 Euro ab. Schon vor der Meldung hatte der Kurs 6 Prozent im Minus gelegen. Am späten Nachmittag liegt die Aktie noch mit gut 10 Prozent im Minus.
Negativ überrascht scheinen Anleger vor allem von der weiteren Strategie des Kasseler Konzerns im wichtigen Kalimarkt zu sein. K+S kündigte an, das Großprojekt in Kanada zur Erschließung einer neuen Kalimiene trotz der angespannten Lage und steigender Kosten nicht aufzugeben. "Unser Legacy-Projekt liegt im Plan. Wir werden dieses wichtige Vorhaben aufgrund bloßer Spekulationen nicht in Frage stellen", sagte K+S-Chef Norbert Steiner. Insgesamt wird das Projekt die Kasseler rund 3 Milliarden Euro kosten.
Das Festhalten am teuren kanadischen Legacy-Projekt komme am Markt "ganz schlecht an", sagte ein Händler. K+S habe hierfür vor kurzem erst die Investitionssumme nach oben revidieren müssen. "Mit Kali wird aber erst einmal gar kein Geld zu verdienen sein, so dass das Projekt immer unrentabler wird."
Zudem verunsichere die Anleger, so ein anderer Händler, dass K+S in der Gewinnwarnung keinerlei Zahlen genannt habe -das lasse die Anleger "völlig orientierungslos".
K+S war bisher davon ausgegangen, das operative Ergebnis 2013 im Vergleich zum Vorjahr leicht steigern zu können. Jetzt erwartet das Unternehmen, dass die "erwartete Ergebnisverbesserung im Geschäftsbereich Salz nicht ausreicht, um den Ergebnisrückgang im Geschäftsbereich Kali- und Magnesiumprodukte auszugleichen". K+S sieht daher auch kaum noch Chancen, wie bislang in Aussicht gestellt, das operative Ergebnis 2014 noch leicht zu steigern.
Seit der Ankündigung von Uralkali in der vergangenen Woche haben K+S-Aktien inzwischen mehr als 40 Prozent an Wert verloren. Der russische Kalikonzern hatte erklärt, seine Strategie entscheidend zu ändern. Das Unternehmen verlässt das BPC-Exportkartell und will selbst mit Vollauslastung produzieren. Die Konsequenz dürften deutlich niedrigere Kalipreise und damit sinkende Gewinne sein. Analysten sprechen von einem Paradigmenwechsel in der Branche: Die Preisdisziplin werde aufgegeben, im Fokus stehe künftig das Absatzwachstum.
Die neue Strategie von Uralkali schüttelt die gesamte Branche seit einigen Tagen durch. An der Börse haben Aktien von Düngemittelherstellern weltweit massiv an Wert verloren. Die Aktien von K+S traf es aber besonders hart.
Mitarbeit: Benjamin Krieger
DJG/hoa/kla
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August 06, 2013 10:46 ET (14:46 GMT)
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