12.03.2015 09:38:31
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UPDATE/K+S stellt optimistische Jahresprognose
--K+S plant kräftige Dividendensteigerung
--höhere Kaipreise, starkes Salzgeschäft und Einsparungen halfen 2014
--angehobene Jahresziele wurden erreicht
(NEU: Weitere Details, Hintergrund, Händlerstimme)
Von Heide Oberhauser-Aslan
FRANKFURT (Dow Jones)-- Der Düngemittel- und Salzkonzern K+S bleibt dank verbesserter Kalipreise im zweiten Halbjahr, einem deutlich stärkeren Salzgeschäft sowie hohen Einsparungen auf Erholungskurs. Im vierten Quartal hat sich das operative Ergebnis deutlich verbessert. Die im November kräftig angehobenen Jahresziele wurden erreicht, die Dividende soll im Vorjahresvergleich kräftig steigen. Für 2015 gab der DAX-Konzern eine optimistische Prognose. Erwartet wird mehr Umsatz und deutlich mehr Gewinn.
Im Gesamtjahr musste K+S im Gegensatz zum vierten Quartal noch Rückgänge bei Umsatz und Betriebsgewinn hinnehmen. Die Konzernerlöse gingen um 3,3 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro zurück. Im ersten Halbjahr hätten höhere Absatzmengen im Geschäftsbereich Salz Preisrückgänge im Geschäft mit Kali- und Magnesiumprodukte nur zum Teil ausgleichen können, hieß es. Im zweiten Halbjahr hätten dagegen gestiegene Kalipreise und eine anhaltend hohe Nachfrage nach Pflanzennährstoffen zu einem leicht höheren Umsatz geführt.
Das operative Ergebnis (EBIT I) fiel um 2,2 Prozent auf 641 Millionen Euro. Ergebnissteigerungen aus dem mengenbedingt besseren Salzgeschäft sowie deutliche Einsparungen hätten das im Vergleich zum Vorjahr niedrigere Jahresdurchschnittsniveau bei Kali- und Magnesiumprodukten nicht vollständig ausgleichen können, erklärte der Konzern. Das bereinigte Konzernergebnis blieb mit 367 Millionen Euro um 16 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Zahlen lagen im Ganzen im Rahmen der Erwartungen.
Steigende Preise erwartet
Für das laufende Jahr gab sich K+S optimistisch. Erwartet werden trotz weiterer Belastungen etwa für den Bau des neuen Kaliwerks in Kanada und hoher Investitionen für den Gewässerschutz an der Werra mehr Umsatz und Gewinn. Die Erlöse sollen moderat über Vorjahr liegen. EBIT I und bereinigtes Konzernergebnis sollen deutlich über dem Wert aus 2014 liegen. Dazu beitragen sollen vor allem höhere Durchschnittspreise in beiden Geschäftsbereichen und günstige Wechselkurseffekte. Zudem werde das Sparprogramm in diesem Jahr erneut einen beachtlichen Beitrag leisten, erklärte K+S.
Die Dividende für 2014 will K+S trotz des Gewinnrückgangs kräftig anheben. Geplant ist eine Zahlung je Aktie von 0,90 Euro nach 0,25 Euro im Krisenjahr 2013.
Händler zeigten sich in ersten Einschätzungen besonders von der kräftigen Dividendenanhebung und dem optimistischen Ausblick positiv überrascht. "Dieser Ausblick und die Dividende sollten als bullische Argumente reichen", so ein Marktteilnehmer.
Schub im vierten Quartal
Im vierten Quartal hat K+S Umsatz und operativen Gewinn deutlich gesteigert. Zugute kamen dem DAX-Konzern unter anderem eine robuste Nachfrage und die weitere Erholung der Durchschnittspreise im Geschäft mit Kali- und Magnesiumprodukten sowie der starke Dollar. Zudem verbesserte sich das operative Ergebnis im Salzgeschäft dank Einsparungen.
Die Erlöse kletterten um 4,3 Prozent auf 1,02 Milliarden Euro. Der Betriebsgewinn (EBIT I) nahm deutlich um 31 Prozent auf 130,4 Millionen Euro zu. Das bereinigte Konzernergebnis blieb mit 67,7 Millionen Euro allerdings um gut 2 Prozent unter Vorjahr.
Erholung der Kalipreise
Im Geschäft mit Kali- und Magnesiumprodukten blieben die Erlöse 2014 mit 1,88 Milliarden Euro vor allem wegen niedrigerer Preise um 7,5 Prozent unter Vorjahr. Das operative Ergebnis (EBIT I) ging um knapp 12 Prozent auf 489 Millionen Euro zurück. Die Kalipreise haben die Talsohle mittlerweile durchschritten und erholen sich weiter. Im vierten Quartal lag der Durchschnittspreis, den K+S für seine Kali- und Magnesiumprodukte erzielte, bei 291,2 Euro je Tonne, nach 278,7 Euro je Tonne im dritten Quartal. Im zweiten Quartal 2013 hatte der Durchschnittspreis aber noch gut 309 Euro pro Tonne betragen, was den deutlichen Preisverfall zeigt.
Die Kalipreise waren im Sommer 2013 weltweit ins Rutschen geraten, nachdem der russische Wettbewerber Uralkali das Exportbündnis mit dem weißrussischen Staatskonzern Belaruskali aufgekündigt hatte. Die Russen hatten angekündigt, ohne Rücksicht auf das Preisniveau ihre Kapazitäten von nun an voll auszulasten und sie sogar noch auszubauen. Die Allianz mit Belaruskali hatte bis dahin für stabile Kalipreise am Weltmarkt gesorgt. Nach dem Platzen des Exportbündnisses hatten sich Landwirte mit Bestellungen in Erwartung weiter sinkender Kalipreise zurückgehalten. In der Branche hatte das zu einem deutlichen Gewinnrückgang geführt. Die Kalipreise sind aber dennoch nicht so stark gesunken wie Analysten befürchtet hatten.
Mittlerweile scheint das Schlimmste überstanden zu sein. Das operative Ergebnis reflektiere im Mehrjahresvergleich aber immer noch deutliche Spuren der Verwerfungen am Kalimarkt, sagte Vorstandschef Norbert Steiner.
Solide hat sich im vergangenen Jahr das Salzgeschäft trotz wetterbedingter Umsatzrückgänge in Europa entwickelt. Die Erlöse lagen mit 1,78 Milliarden Euro um 1,5 Prozent über Vorjahr dank eines guten Verlaufs und Preiserhöhungen in Nordamerika. Das operative Ergebnis (EBIT I) legte kräftig um 47 Prozent auf 173 Millionen Euro zu, was aber vor allem Einsparungen zu verdanken war.
Sparziele 2014 übertroffen
Mit einem konzernweiten Sparprogramm stemmt sich K+S gegen den Gewinnrückgang. Mit dem Programm will der Konzern in den Jahren 2014 bis 2016 die Kosten um 500 Millionen Euro gegenüber früheren Planungen senken. Das dabei für 2014 gesetzte Ziel sei übertroffen worden, hieß es. Gegenüber dem operativen Ergebnis (EBIT I) des Geschäftsjahres 2013 sei eine Ergebnisverbesserung von gut 120 Millionen Euro erreicht worden. Das Programm werde K+S konzentriert vorantreiben, sagte Steiner. Um nachhaltige Einsparungen zu erzielen, müsse die Effizienz in den Prozessschritten noch weiter gesteigert werden und Synergiepotenziale genutzt werden.
Die Investitionen sind im Vorjahr kräftig um 55 Prozent auf 1,15 Milliarden Euro gestiegen, nach 411 Millionen Euro im Vorjahr. Der Großteil davon entfällt auf den Neubau eines Kaliwerks in Kanada, dem so genannten Legacy-Projekt, sowie weitere Maßnahmen zum Gewässerschutz an der Werra. Mit den Bauarbeiten in Kanada komme K+S planmäßig voran, hieß es. Die Inbetriebnahme ist unverändert für Sommer 2016 geplant. Das geplante Investitionsbudget von 4,1 Milliarden kanadische Dollar will der Konzern einhalten.
Auch bei K+S-Wettbewerber Potash hellt sich das Bild weiter auf. Der Düngemittelproduzent hat im Schlussquartal 2014 von einer starken Nachfrage profitiert und konnte daher höhere Preise durchsetzen. Gleichzeitig trat das kanadische Unternehmen, wie Ende Januar mitgeteilt wurde, auf die Kostenbremse. Der Überschuss legte im Schlussquartal im Vergleich zum Vorjahr um 77 Prozent auf 407 Millionen Dollar zu. Der Umsatz machte einen Sprung um 23 Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar. Der durchschnittliche Kalipreis von Potash lag den Angaben zufolge im vierten Quartal bei 284 Dollar je Tonne und damit auf dem Niveau des Vorjahres. Im laufenden Jahr rechnet Potash mit mehr Gewinn je Aktie als im Jahr davor.
Weniger rosig sieht es bei Uralkali aus. Für 2014 hatten die Russen überraschend einen Verlust von 631 Millionen Dollar ausweisen müssen. Begründet wurde der Verlust mit dem scharfen Einbruch des Rubels zum Dollar und Abschreibungen auf die Solikamsk-2. Die wichtige Kalimine hatte Uralkali wegen eines Wassereinbruchs im November stilllegen müssen. Ob die Abbaustätte noch gerettet werden kann ist offen. Der Umsatz von Uralkali stieg dagegen um 7 Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar.
Kontakt zum Autor: heide.oberhauser@wsj.com
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March 12, 2015 04:07 ET (08:07 GMT)
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