14.05.2014 08:35:30

UPDATE: K+S nach Gewinnrückgang etwas optimistischer

   --K+S erleidet Umsatz und Gewinnrückgang

   --Prognosen bestätigt

   --Talsohle bei Kalipreisen wohl erreicht

   (NEU: Weitere Details)

   Von Heide Oberhauser-Aslan

   Der Düngemittel- und Salzkonzern K+S ist mit einem Umsatz- und Gewinnrückgang ins Jahr gestartet, der aber nicht ganz so stark ausfiel wie befürchtet. Die deutlich gesunkenen Preise für Kalidünger machen dem DAX-Konzern aus Kassel weiter zu schaffen. K+S sieht aber nach den weltweiten Verwerfungen am Kalimarkt im vergangenen Jahr mittlerweile Aufwärtstendenzen.

   "Die Nachfrage nach Kali- sowie Magnesiumprodukten ist robust und wir sehen Anzeichen dafür, dass die Talsohle beim Preisniveau hinter uns liegt", sagte K+S-Chef Norbert Steiner. K+S habe in den Hauptabsatzregionen Europa und Brasilien im ersten Quartal eine hohe Nachfrage verzeichnet.

   Die Geschäftszahlen für die drei Monate sind allerdings ernüchternd. Die Erlöse sanken um rund 7 Prozent auf 1,19 Milliarden Euro, was den niedrigen Preisen geschuldet war. Das operative Ergebnis (EBIT I) gab um 21 Prozent auf knapp 220 Millionen Euro nach. Das bereinigte Konzernergebnis aus dem fortgeführten Geschäft fiel um gut ein Viertel auf 142 Millionen Euro.

   Grund für die deutlichen Rückgänge ist das Kaligeschäft, wo der Betriebsgewinn um knapp 36 Prozent einbrach. Ein besseres Salzgeschäft, das zweite Standbein der Kasseler, konnte das schwächere Kaligeschäft nicht ausgleichen. Vor allem wegen des strengen Winters in Nordamerika hat sich das Ergebnis im Bereich Salz deutlich um knapp 22 Prozent verbessert.

   Die Kalipreise sind seit letzten Sommer weltweit ins Rutschen gekommen, weil der russische Rivale Uralkali das Exportbündnis mit dem weißrussischen Staatskonzern Belaruskali aufgekündigt hatte. Die Allianz hatte bis dahin für stabile Kalipreise auf dem Weltmarkt gesorgt. Zusätzlicher Druck kam von der Abnehmerseite, weil sich viele Landwirte mit Bestellungen in der Hoffnung auf weiter sinkende Preise zurückgehalten haben.

   In den zurückliegenden Monaten habe es im Markt für kaliumhaltige Produkte aber deutliche Stabilisierungstendenzen gegeben, hieß es. So konnten etwa die nordamerikanischen und russischen Produzenten Vertragsabschlüsse mit chinesischen und indischen Abnehmern erreichen. Vor diesem Hintergrund habe sich die Nachfrage stabilisiert - die internationalen Preise für Kaliumchlorid zogen an.

   Da sich die Preise aber nur allmählich von der Entwicklung im zweiten Halbjahr 2013 erholten und das Absatzvolumen leicht niedriger als im Vorjahr ausfiel, lagen die Umsätze im Geschäftsbereich Kali- und Magnesiumprodukte knapp 19 Prozent unter dem Vorjahreswert.

   Mit einem Sparprogramm stemmt sich K+S gegen den Gewinnrückgang. Bis 2016 sollen damit die Kosten um 500 Millionen Euro gesenkt werden. In diesem Jahr sollen gut 150 Millionen Euro eingespart werden. Erste Erfolge seien im ersten Quartal bereits gelungen, hieß es. Insbesondere bei den Materialkosten und der Instandhaltung seien Kosteneinsparungen erzielt worden.

   Neben dem deutlich unter Vorjahr liegenden Preis für Kalidünger belasten K+S in den kommenden Jahren hohe Investitionen für den Aufbau eines neuen Kaliwerks in Kanada sowie den Gewässerschutz an der Werra. Der Konzern baut derzeit für 4,1 Milliarden Kanadische Dollar ein Kaliwerk in Kanada, das 2016 in Betrieb gehen soll. Gleichzeitig belasten hohe Aufwendungen über mehrere hundert Millionen Euro für Gewässerschutzmaßnahmen an der Werra.

   Im ersten Quartal 2014 investierte K+S knapp 165 Millionen Euro und damit etwa 50 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Der Großteil der Investitionen ist neben der Umsetzung des Maßnahmenpakets zum Gewässerschutz im hessisch-thüringischen Kalirevier im Wesentlichen auf den Neubau des Kaliwerks in Kanada (Legacy Projekt) entfallen.

   "Die Arbeiten am Legacy Projekt machen weiter gute Fortschritte", sagte Steiner. Im ersten Quartal sei eine erste Test-Kaverne zur Förderung kalihaltiger Sole in etwa 1.500 Meter Tiefe fertiggestellt worden. Zudem seien mittlerweile weitere Verträge mit wichtigen Partnern unterzeichnet worden, wie etwa mit dem Hafendienstleister Pacific Coast Terminals zum Bau und Betrieb einer neuen Lager- und Umschlagsanlage im Hafen von Vancouver für die Produkte des Legacy-Werks. Die Inbetriebnahme von Legacy ist unverändert für Sommer 2016 vorgesehen.

   Der kanadische Rivale Potash hatte für das erste Quartal ebenfalls deutlich unter Vorjahr liegende Unternehmensergebnisse ausweisen müssen. Der Nettogewinn fiel in den ersten drei Monaten des Jahres um knapp 40 Prozent auf 340 Millionen Dollar. Der Umsatz büßte mit 1,68 Milliarden Dollar 20 Prozent ein. Für 2014 hat Potash die Bandbreite für den Gewinn je Aktie leicht nach oben verschoben. Erwartet wird jetzt ein Wert von 1,50 bis 1,80 Dollar je Anteilsschein. Bislang hatte die Schätzung bei 1,40 bis 1,80 Dollar gelegen.

   Die Kasseler halten dagegen an ihrer Prognose fest. Erwartet wird 2014 weiter ein moderat unter Vorjahr liegender Umsatz und ein spürbar rückläufiger operativer Gewinn (EBIT I). Auch das bereinigte Konzernergebnis werde deutlich niedriger als im Vorjahr ausfallen, bekräftige der Konzern.

   Kontakt zum Autor: heide.oberhauser@wsj.com

   DJG/hoa/kla

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   May 14, 2014 02:01 ET (06:01 GMT)

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