09.01.2013 18:51:31
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UPDATE: Dt Börse soll im Iran-Streit 340 Mio Dollar zahlen
-- Börse verhandelt mit US-Behörde OFAC über Vergleich
-- OFAC beziffert mögliche Strafzahlung auf 340 Mio Dollar
-- Clearstream hält Geldbuße für zu hoch
(NEU: weitere Details)
Von Madeleine Nissen
Das Jahr fängt für die Deutsche Börse teuer an. Im Streit zwischen der Tochter Clearstream und den USA um einen Verstoß gegen Iran-Sanktionen ist zwar eine Lösung in Sicht. Doch die will sich die US-Exportkontrollbehörde OFAC vergolden lassen. Sie ist bereit, die seit Jahren andauernden Untersuchungen gegen eine Strafzahlung von 340 Millionen Dollar einzustellen. Clearstream ist für einen Vergleich bereit, hält die Geldbuße aber für zu hoch.
Kein Wunder: Die Mutter Deutsche Börse hat derzeit nichts zu verschenken. Die eingebrochenen Handelsumsätzen im vergangenen Jahr machen sich in ihrer Kasse deutlich bemerkbar. Ein wichtiger Grund für die gesunkenen Umsätze ist der Rückgang der Handelsaktivitäten von Banken. Die fahren ihren Eigenhandel massiv zurück, weil sie riskantere Wertpapiere aufgrund schärferer Eigenkapitalvorschriften mit mehr Kapital unterlegen müssen.
Auch wenn die Strafzahlungen voraussichtlich große Löcher reißen werden, ist eine Einigung wahrscheinlich. Denn dann könnte der Börsenbetreiber dieses Kapital abschließen und sich vollständig auf die Stärkung der inzwischen stark geschwächten Position konzentrieren. Nachdem die Deutsche Börse selbst mit vielen Übernahmeversuchen gescheitert war, haben sich die NYSE und die US-Rohstoffbörse IntercontinentalExchange (ICE)vor Kurzem zusammengetan. Damit wird die Konkurrenz für die Deutsche Börse noch härter.
Im Streit mit den USA war der Zankapfel das Konto eines Clearstream-Kunden, der iranische Investoren hat. Clearstream wurde vorgeworfen, mit der Kontoführung gegen Iran-Sanktionen verstoßen zu haben. Diese waren in den 80er Jahren nach einem Bombenanschlag auf US-Truppen verhängt worden. Die USA hatte den Iran als Urheber verurteilt.
Strafzahlungen drohen nicht nur Clearstream, sondern auch anderen Banken. Im Visier der Ermittler stehen mehrere europäische Institute. Auch die Deutsche Bank und die UniCredit-Tochter HypoVereinsbank zählen dazu. Die Deutsche Bank hatte sich 2007 selbst verpflichtet, keinerlei neue Geschäfte im Iran zu tätigen und alte so schnell wie möglich auslaufen zu lassen. Ihre Repräsentanz in Teheran hat die Bank geschlossen.
Einige Institute mussten bereits tief in die Tasche greifen. So hatte die britische Standard Chartered insgesamt 667 Millionen Dollar gezahlt, um Anschuldigungen wegen illegaler Iran-Geschäfte aus der Welt zu räumen.
Kontakt zur Autorin: madeleine.nissen@dowjones.com
DJG/mln/kla
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(END) Dow Jones Newswires
January 09, 2013 12:20 ET (17:20 GMT)
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