07.03.2014 19:44:31
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UPDATE: Daimler verkauft Anteil an Motorenbauer für Milliardensumme
-- Daimlers Anteil an Rolls-Royce Power Systems mit 1,9 Mrd Pfund bewertet
-- Abschluss des Deals innerhalb der nächsten sechs Monate erwartet
-- Daimler-Lieferbeziehung bei mittelschweren und schweren Dieselmotoren hat Bestand
(NEU: Details)
Von Ilka Kopplin und Jürgen Hesse
Dem Autobauer Daimler steht ein Geldsegen von rund 2,3 Milliarden Euro ins Haus. Der Stuttgarter Konzern verkauft seine Hälfte am Großmotorenbauer RRPS, der besser unter dem früheren Namen Tognum bekannt ist, an seinen Partner Rolls-Royce. Laut Geschäftsbericht der Briten beträgt der Wert des halben Motorenherstellers 1,9 Milliarden britische Pfund, umgerechnet ist das die genannte Summe. Der Deal soll nach Genehmigung der Kartellbehörden in den kommenden sechs Monaten abgeschlossen sein.
Der Ausstieg markiert das Ende eines jahrenlangen Zick-Zack-Kurses der Schwaben. Denn für den Autohersteller ist es bereits der zweite Verkauf. Die Stuttgarter hatten Ende 2005 Tognum schon einmal abgegeben, waren dann 2008 aber wieder mit gut 28 Prozent eingestiegen. 2011 folgte dann die Komplettübernahme zusammen mit dem britischen Triebwerkehersteller Rolls-Royce. Schon damals räumte Daimler den Briten die Option ein, den Großmotorenhersteller ganz zu übernehmen. Dies soll nun passieren.
Tognum heißt inzwischen Rolls-Royce Power Systems Holding GmbH (RRPS) mit Sitz in Friedrichshafen am Bodensee und beschäftigt mehr als 10.000 Mitarbeiter. Die Briten wollen den Motorenbauer nach der Komplettübernahme durch die Einbringung weiterer Aktivitäten und Technologien stärken.
An der Zusammenarbeit mit Daimler soll sich dadurch nichts ändern. Die langfristigen Lieferverträge bis ins Jahr 2025 bleiben von dem Deal unberührt, teilten die Stuttgarter mit. Daimler bleibt demnach ein wichtiger Lieferant von schweren und mittelschweren Diesel-Motoren an Rolls-Royce Power Systems. Daimler produziert jährlich im Schnitt 18.000 solcher Motoren, die dann beispielsweise in Lastwagen, Schiffen, Notstromaggregaten, Baufahrzeugen und ähnlich schwerem Gerät eingesetzt werden.
"Nach der erfolgreichen Zusammenarbeit mit Rolls-Royce und der positiven Entwicklung von RRPS gehen wir nun den logischen nächsten Schritt und übertragen unsere Anteile auf unseren Joint-Venture-Partner", sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche.
Für Daimler ist Konzentration auf das Kerngeschäft kein ungewöhnlicher Schritt. So hatte sich der DAX-Konzern zuvor bereits in mehreren Schritten von einem riesigen Aktienpaket am Luftfahrt- und Rüstungsunternehmen EADS getrennt. Dadurch flossen mehrere Milliarden Euro in seine Kassen. Zudem gab es Spekulationen, Daimler wolle sich von seinem Anteil am Batteriehersteller Li-Tec, einem Joint-Venture-Unternehmen mit Evonic, trennen. Die Schwaben selbst hatten immer wieder betont, sich stärker auf das Kerngeschäft und die automobile Wertschöpfungskette konzentrieren zu wollen.
Kontakt zum Autor: ilka.kopplin@wsj.com
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March 07, 2014 13:13 ET (18:13 GMT)
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