26.10.2016 09:40:46
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UPDATE/Bei Bayer bleiben neue Pharmaprodukte der Wachstumsmotor
--Umsatz und Ergebnis steigen im Quartal
--Pharmageschäft setzt Wachstumskurs fort
--CropScience behauptet sich in schwierigem Umfeld
(NEU: Weitere Details, Analystenstimme)
Von Heide Oberhauser-Aslan
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Life-Science- und Chemiekonzern Bayer hat sich im dritten Quartal dank seines florierenden Pharmageschäfts erneut gut geschlagen. Die neueren Pharmaprodukte entwickelten sich weiterhin stark. Im Geschäft mit frei verkäuflichen Mitteln (Consumer Health) gelang ein moderater Umsatzanstieg. In der Agrarchemie stagnierten die Erlöse wechselkursbereinigt auf Vorjahreshöhe. Der DAX-Konzern, der vor der Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto steht, bestätigte die Jahresprognosen für Umsatz und operatives Ergebnis (EBITDA).
In den Monaten Juli bis September kletterte der Umsatz wechselkursbereinigt um 3,5 Prozent auf knapp 11,3 Milliarden Euro. Nominal legte er noch um 2,3 Prozent zu. Das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) nahm um 6 Prozent auf knapp 2,7 Milliarden Euro zu. Das Konzernergebnis verbesserte sich um knapp 19 Prozent auf knapp 1,2 Milliarden Euro.
Monsanto-Übernahme macht Fortschritte Vorstandsvorsitzender Werner Baumann sprach von einem operativ sehr erfolgreichen dritten Quartal. Auch mit der im September vereinbarten Übernahme des Saatgutriesen Monsanto sieht sich Bayer auf gutem Weg. Das Unternehmen habe damit begonnen, die erforderlichen kartellrechtlichen und andere behördliche Genehmigungen einzuholen, hieß es. Der Antrag soll noch in diesem Jahr in den USA gestellt werden und in der Europäischen Union voraussichtlich im 1. Quartal 2017.
Die Refinanzierung des syndizierten Bankkredits über rund 57 Milliarden US-Dollar zur Finanzierung der Monsanto-Übernahme wolle Bayer zum Teil möglicherweise deutlich vor dem Abschluss der Transaktion über die Bühne bringen, hieß es. Mit dem Abschluss der Transaktion rechnet der Konzern weiter bis Ende 2017.
Kassenschlager treiben Pharmageschäft Im Geschäft mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln stieg der Umsatz um 7,3 Prozent auf knapp 4,2 Milliarden Euro, was im Wesentlichen auf gute Geschäfte mit den neueren Pharmaprodukten zurückzuführen war. Der Blutgerinnungshemmer Xarelto, das Augenmedikament Eylea, die Krebsmittel Stivarga und Xofigo sowie Adempas gegen Lungenhochdruck erzielten einen Umsatz von insgesamt knapp 1,4 Milliarden Euro, nach knapp 1,1 Milliarden im Vorjahr.
Der Gerinnungshemmer Xarelto setzte sein dynamisches Wachstum fort und steigerte den Umsatz wechselkursbereinigt um gut 34 Prozent. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg in der Division um 13,4 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Der Anstieg sei trotz überproportional hoher Investitionen in Forschung und Entwicklung gelungen, hieß es.
Die Erlöse im Geschäft mit rezeptfreien Mitteln stagnierten wechselkursbedingt mit 1,4 Milliarden Euro. Währungskursbereinigt war ein Anstieg um knapp 4 Prozent zu verzeichnen. Das EBITDA vor Sondereinflüssen fiel um 3,5 Prozent auf 328 Millionen Euro zurück. Die gute Geschäftsentwicklung habe die ungünstigen Wechselkurseffekte und höheren Herstellungskosten nicht kompensieren können, hieß es.
Agrargeschäft trotzt Marktschwäche Im Agrargeschäft (CropScience) konnte sich Bayer trotz des schwierigen Marktumfeldes weiter behaupten. Der Umsatz gab um 1,2 Prozent auf knapp 2,1 Milliarden Euro nach, währungskursbereinigt lag er auf Vorjahresniveau. Erfreulich hat sich das CropScience-Geschäft in Europa und Nordamerika entwickelt. In Asien/Pazifik gelang wechselkursbereinigt noch ein kleines Erlösplus. In Lateinamerika war das Geschäft dagegen deutlich rückläufig.
Das EBITDA vor Sondereinflüssen der Division erhöhte sich im Quartal noch leicht um 0,6 Prozent auf 318 Millionen Euro. Höhere Preise und günstige Wechselkurseffekte von rund 80 Millionen Euro trugen positiv dazu bei. Belastet wurde der Gewinn dagegen von geringeren Absatzmengen, höheren Wertberichtigungen auf Forderungen sowie gestiegenen Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen.
DZ-Bank sieht in Aussagen keinen Kurstreiber Für die Analysten der DZ Bank sind die Bayer-Zahlen im Ganzen wie erwartet ausgefallen. Sie sehen im Quartalsbericht von Bayer keinen Kurskatalysator. Der Pharmabereich habe "in line" abgeschnitten, die operative Marge sei trotz höherer Forschungsaufwendungen gut. Life Science habe sich wie erwartet günstig entwickelt, und Crop Science habe dem schwachen Marktumfeld getrotzt. Der Bereich mit Konsumgütern aus dem Gesundheitsbereich habe dagegen unter den Erwartungen abgeschlossen. Das Haus empfiehlt die Aktien mit einem "Fair Value" von 100 Euro zum Halten.
Jahresprognosen für Umsatz und EBITDA bestätigt Bayer plant im Gesamtjahr weiterhin mit einem Umsatz von 46 bis 47 Milliarden Euro, nach vergleichbar gerechnet 46,1 Milliarden Euro im Vorjahr. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) soll im oberen einstelligen Prozentbereich zulegen. 2015 waren 10,3 Milliarden Euro erreicht worden. Etwas optimistischer ist Bayer jetzt für das bereinigte Ergebnis je Aktie aus dem fortzuführenden Geschäft. Der Wert soll nun im oberen einstelligen Prozentbereich steigen, bislang war der mittlere bis obere einstellige Prozentbereich angepeilt worden.
Für den Bereich Life Science, also ohne die mittlerweile an die Börse gebrachte Chemietochter Covestro, plant Bayer in diesem Jahr weiterhin mit einem Umsatz von ca 35 Milliarden Euro, nach angepasst 34,1 Milliarden Euro im Vorjahr. Das EBITDA vor Sondereinflüssen soll sich dabei im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich erhöhen.
(Mitarbeit: Herbert Rude)
Kontakt zum Autor: heide.oberhauser@wsj.com
(END) Dow Jones Newswires
October 26, 2016 03:08 ET (07:08 GMT)
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