06.02.2020 13:07:00
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UniCredit kommt bei Konzernumbau voran - Mehr Dividenden winken
Auch einen Aktienrückkauf kündigte der Bankchef heute an. Zudem präsentierte er für abgelaufene Jahr 2019 trotz milliardenschwerer Umbaukosten mehr Jahresgewinn als von Analysten erwartet, und auch weniger Verlust im Schlussquartal als allgemein erwartet. Das trieb die Aktien um mehr 5 Prozent in die Höhe.
Wegen der Kosten des Konzernumbaus ging der Gewinn 2019 um 18 Prozent auf knapp 3,4 Mrd. Euro zurück. Mit einer Kernkapitalquote von 13,1 Prozent habe UniCredit aber genug Luft für Ausschüttungen an die Aktionäre. Die Bank erwäge deshalb, bereits die Gewinnbeteiligung für 2020 auf 50 Prozent des Ergebnisses zu erhöhen, zudem prüfe man Sonderausschüttungen in den kommenden Jahren.
Seit seinem Amtsantritt 2016 hat Mustier mehr als 20.000 Jobs gestrichen, faule Kredite abgebaut und sich von Geschäften getrennt.
Zuletzt beschloss die Bank im November, sich aus einem Joint Venture in der Türkei zurückzuziehen. Nun reduzierte UniCredit über Nacht den Anteil an der türkischen Bank Yapi Kredi um weitere 12 Prozent auf 20 Prozent, wie die Bank am Donnerstag mitteilte. Weil der Anteil in den Büchern höher bewertet wurde als der Verkaufserlös von 440 Mio. Euro, muss UniCredit deshalb jetzt im ersten Quartal weitere 0,8 Milliarden Euro abschreiben.
Hohe Abschreibungen und die Umbaukosten zum Jahresende haben dem Bankkonzern 2019 einen Ergebnisrückgang eingebrockt. Im vierten Quartal stand sogar ein Verlust von 835 Mio.Euro zu Buche. Für 2019 sollen die Aktionäre eine Dividende von 0,63 Euro je Aktie erhalten. Das entspricht einer Ausschüttungsquote von 30 Prozent des bereinigten Gewinns. Für das laufende Jahr erwartet UniCredit weiterhin einen bereinigten Nettogewinn von 4,3 (2019: 4,7) Mrd. Euro.
Mustier sieht sich mit seinem Umbauplan auf Kurs. Im Dezember hatte die Mailänder Bank angekündigt, 8.000 Stellen streichen zu wollen, davon 6.000 in Italien. In Österreich sind 520 Stellen betroffen. Mittlerweile seien in Österreich und Deutschland Einigungen in Sachen Jobreduktion erreicht worden, sagte Mustier am Donnerstag im Conference Call. In Italien müssten die Verhandlungen mit der Gewerkschaft dagegen erst gestartet werden.
Vonseiten der Bank Austria hieß es auf APA-Anfrage, dass es sich bei den Stellenreduktionen nicht um Kündigungen handle. Der Abbau soll Personen im pensionsnahen Alter betreffen und erfolge auf freiwilliger Basis. 2019 arbeiteten in der Bank Austria 4.833 Beschäftigte (Vollzeitrechnung). Für die Bank Austria weist UniCredit ein Drittel mehr Jahresgewinn aus.
(Schluss) rf
ISIN IT0004781412 WEB https://www.unicreditgroup.eu http://www.bankaustria.at
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