04.10.2022 19:00:40
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ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Auftragseingang der US-Industrie im August unverändert
Der Auftragseingang der US-Industrie hat sich im August konstant gegenüber dem Vormonat gezeigt. Das entsprach exakt der von Volkswirten erwarteten Rate. Für den Vormonat ergab sich weiterhin ein Minus von 1,0 Prozent, wie das US-Handelsministerium weiter mitteilte. Beim Bestelleingang für langlebige Wirtschaftsgüter bestätigte das Ministerium für August einen Rückgang von 0,2 Prozent. Der Auftragseingang ohne Berücksichtigung des Rüstungssektors sank um 0,3 Prozent. Die Order ohne Transportbereich nahmen um 0,2 Prozent zu.
EZB/Enria: Banken mit besonderer Konstellation konfrontiert
Der Chef der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB), Andrea Enria, sieht die Bankhäuser des Euroraums mit einer besonderen Konstellation von Risiken konfrontiert. Die Auswirkungen des Angriffskriegs in der Ukraine auf die Energie- und Lebensmittelmärkte, die Unterbrechung der Lieferketten und der Nachfragedruck durch die Wiedereröffnung der von der Pandemie am stärksten betroffenen Sektoren hätten zu einer außergewöhnlich hohen und anhaltenden Inflation geführt, sagte Enria.
Scholz: Hohe Energiepreise nicht gerechtfertigt, müssen noch sinken
Die hohen Energiepreise sind nach Ansicht von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) viel zu hoch und müssen gesenkt werden. Nach einem Treffen mit seinem niederländischen Kollegen Mark Rutte betonte Scholz, dass man hier international gemeinsam vorgehen müsse. Es gehe darum, die Spekulation gerade auf den Gasmärkten herauszunehmen. Auch Rutte hält niedrigere Energiepreise für notwendig, warnte aber ähnlich wie zuvor Deutschland vor den Risiken eines Gaspreisdeckels innerhalb der Europäischen Union (EU). Man brauche eine effektive Lösung, um bei einer Senkung der Gaspreise die Umleitung von Gasströmen in andere Regionen zu verhindern.
"Ampel" will Bundestagswahl in rund 300 Berliner Wahllokalen wiederholen lassen
Wegen zahlreicher organisatorischer Probleme und Pannen bei der Bundestagswahl in Berlin will die Ampel-Koalition die Abstimmung dort in rund 300 der knapp 2.300 Wahllokale wiederholen lassen. "Dabei beschränken wir uns auf die Zweitstimmen", sagte der SPD-Abgeordnete Johannes Fechner der Nachrichtenagentur AFP. Einen entsprechenden Vorschlag der Ampel-Vertreter im Wahlprüfungsausschuss des Bundestags schickte Fechner an die Vorsitzende Daniela Ludwig (CSU). Der Ausschuss soll darüber noch im Oktober abstimmen.
Weil dämpft Erwartungen an Bund-Länder-Treffen
Der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK), der niedersächsische Regierungschef Stephan Weil (SPD), hat Erwartungen an das bevorstehende Bund-Länder-Treffen gedämpft. "Es kann heute keine abschließende Beratung der zwischen Bund und Ländern zu diskutierenden Finanzfragen sein", sagte Weil nach einem Treffen der Länderchefs. Es könne stattdessen nur einen "Zwischenstand" geben.
Zweite Metall-Tarifrunde auch in Norddeutschland ohne Ergebnis
Auch in Norddeutschland ist die zweite Verhandlung in der Tarifrunde für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie ohne Ergebnis geblieben. Im Bezirk Küste (Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern) sowie im Bezirk Niedersachsen legten die Arbeitgeber kein Angebot vor. Die Gewerkschaft bereitet sich nun "intensiv" auf Warnstreiks ab dem 29. Oktober vor.
Deutschland, Niederlande wollen bei grünem Wasserstoff enger kooperieren
Deutschland und die Niederlande wollen bei der Produktion von grünem Wasserstoff und der Entwicklung der notwendigen Infrastruktur enger zusammenarbeiten. Das vereinbarten die Klimaminister beider Länder, Robert Habeck (Grüne) und Rob Jetten, nach der Sitzung des deutsch-niederländischen Klimakabinetts in Berlin. Angesichts der aktuellen Krise sei es nötig, sich von den Fängen russischer Fossilimporte zu befreien und sich gleichzeitig vor der Katastrophe einer unkontrollierten Klimakrise zu schützen.
Moskau: Mehr als 200.000 Menschen in Armee eingezogen
Seit der vom russischen Präsidenten Wladimir Putin vor zwei Wochen verkündeten Teilmobilmachung sind nach offiziellen Moskauer Angaben mehr als 200.000 Menschen zum Armeedienst eingezogen worden. "Bislang sind mehr als 200.000 Menschen der Armee beigetreten", sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen. Die mobilisierten Soldaten würden auf "80 Übungsplätzen und in sechs Ausbildungszentren" geschult.
Weltbank geht von Einbruch der ukrainischen Wirtschaft um 35 Prozent aus
Die Weltbank schätzt, dass die ukrainische Wirtschaft wegen des russischen Angriffskriegs in diesem Jahr um 35 Prozent einbrechen wird. Die industriellen Kapazitäten des Landes seien zerstört, hinzu kämen erhebliche Schäden in den landwirtschaftlichen Gebieten, teilte die Weltbank zur Begründung mit. Nicht zuletzt fehle es an Arbeitskräften - denn 14 Millionen Menschen seien wegen des Krieges auf der Flucht. Die Kosten für den Wiederaufbau und den wirtschaftlichen Aufschwung im Land schätzt die Weltbank in ihrer bereits Anfang September vorgenommenen Analyse auf 350 Milliarden Dollar (gut 351 Milliarden Euro) - das entspreche anderthalb Mal der Größe der ukrainischen Wirtschaft vor dem Krieg. Diese Summe dürfte zudem noch deutlich steigen. Auch für das gesamte kommende Jahr rechnet die Weltbank nur mit einer leichten Erholung der ukrainischen Wirtschaft um 0,3 Prozent.
Russlands Raumfahrtbehörde Roskosmos will ISS-Beteiligung verlängern
Russlands Raumfahrtbehörde Roskosmos will seine Beteiligung an der Internationalen Raumstation ISS über das Jahr 2024 hinaus verlängern. Der Chef des russischen Programms für bemannte Raumfahrt, Sergej Krikalew, sagte am Montag (Ortszeit) vor Journalisten in Washington, dass Roskosmos begonnen habe, "mit unserer Regierung unsere Beteiligung am ISS-Programm zu diskutieren". Er hoffe, dass es im nächsten Jahr die Genehmigung dafür geben werde, fuhr er fort.
Paris fordert EU-weites Einfrieren von Vermögen iranischer Verantwortlicher
Vor dem Hintergrund des gewaltsamen Vorgehens des Iran gegen Proteste im Land drängt die französische Regierung darauf, die Vermögen iranischer Verantwortlicher EU-weit einzufrieren. Es gehe um Maßnahmen, die sich auf die "Entscheider des Regimes im Iran auswirken können", sagte Außenministerin Catherine Colonna. Insbesondere sollten "Besitztümer eingefroren und die Reisefreiheit unterbrochen" werden.
EU stuft Bahamas wieder als Steueroase ein
Die Europäische Union stuft die Bahamas wieder als Steuerparadies ein. Die EU-Finanzminister nahmen die Karibikinsel wieder auf ihre Schwarze Liste der Steueroasen auf. Auch die britischen Überseegebiete Anguilla und die Turks- und Caicosinseln wurden auf die Liste aufgenommen. Sie umfasst nun insgesamt zwölf Länder und Gebiete.
+++ Konjunkturdaten +++
US/Redbook: Einzelhandelsumsatz erste 5 Wochen Sep +11,2% gg Vorjahr
DJG/DJN/AFP/apo/sha
(END) Dow Jones Newswires
October 04, 2022 13:01 ET (17:01 GMT)
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