22.12.2021 19:20:39

ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

US-Wirtschaft wächst im dritten Quartal etwas stärker als erwartet

Das Wachstum der US-Wirtschaft ist im dritten Quartal 2021 etwas stärker als bisher angenommen gewesen. Wie das Bureau for Economic Analyses (Bea) in dritter Veröffentlichung mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal mit einer aufs Jahr hochgerechneten Rate von 2,3 Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten erwartet, dass das Bea die in zweiter Veröffentlichung gemeldeten 2,1 Prozent bestätigen würde. Im zweiten Quartal hatte sich das BIP um annualisiert 6,7 Prozent erhöht.

Wirtschaftsindex der Chicago-Fed sinkt im November

Die Wirtschaftsaktivität in den USA hat sich im November mit etwas geringerem Tempo als zuvor beschleunigt. Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) sank auf plus 0,37 (Oktober: plus 0,75) Punkte, wie die Chicago Fed mitteilte. Der aussagekräftigere gleitende Dreimonatsdurchschnitt erhöhte sich jedoch auf ebenfalls plus 0,37 (plus 0,25) Punkte. Ein CFNAI von Null signalisiert ein Wirtschaftswachstum auf historischem Trendniveau. Weist der Index einen negativen Stand auf, deutet dies auf eine Expansion unterhalb des historischen Trendniveaus hin.

Stimmung der US-Verbraucher im Dezember verbessert

Die Stimmung unter den US-Verbrauchern hat sich im Dezember aufgehellt. Wie das Forschungsinstitut Conference Board berichtete, stieg der Index des Verbrauchervertrauens auf 115,8. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 111,0 erwartet. Der Vormonatswert wurde auf 111,9 von zunächst 109,5 nach oben revidiert. Der Index für die Einschätzung der aktuellen Lage ermäßigte sich auf 144,1 (Vormonat: 144,4), jener für die Erwartungen erhöhte sich auf 96,9 (90,2).

US-Rohöllagerbestände stärker gesunken als erwartet

Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 17. Dezember deutlicher als erwartet verringert. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 4,715 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um 2,6 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 4,584 Millionen Barrel reduziert.

Leichte Entspannung bei Kraftstoffpreisen

Die Preise für Benzin und Diesel sind im Vergleich zur Vorwoche leicht gesunken. Ein Liter Super E10 kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt 1,590 Euro, dies entspricht einem Preisrückgang um zwei Cent, wie der ADAC am Mittwoch erklärte. Der Dieselpreis steht demnach bei durchschnittlich 1,506 Euro. Er ging im Vergleich zur Vorwoche um 1,8 Cent zurück.

Baerbock in "großer Sorge" wegen russischer Truppenbewegungen

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat ihre Besorgnis wegen der russischen Truppenbewegungen an der Grenze zur Ukraine unterstrichen. "Ja, meine Sorge ist groß", sagte Baerbock am Mittwoch nach einem Gespräch mit ihrem luxemburgischen Amtskollegen Jean Asselborn in Berlin. Es sei von größter Bedeutung, dass Russland an den Verhandlungstisch zurückkehre.

Wirtschaftsminister Habeck fordert Rückzahlungsmoratorium bei Corona-Soforthilfen

Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck (Grüne) hat die Wirtschaftsminister der Länder in einem Schreiben zu einem Rückzahlungsmoratorium bei den Corona-Soforthilfen aufgefordert. Einen entsprechenden Bericht des Handelsblatt bestätigte ein Sprecher des Ministeriums am Mittwoch auf Anfrage. Insgesamt knapp 290 Millionen Euro müssen Kleinunternehmen und Soloselbstständige demnach erstatten. Die Wirtschaftsminister der Länder forderten ihrerseits in einem Brief an Habeck "eine Verlängerung und Nachbesserung der Wirtschaftshilfen".

Lawrow: Erste Gespräche mit USA und Nato über Russlands Forderungen im Januar

Russland hat für Januar erste Gespräche mit den USA und der Nato über die von Moskau geforderten Sicherheitsgarantien angekündigt. Anfang kommenden Jahres werde ein Austausch zwischen Moskau und Washington stattfinden, sagte Außenminister Sergej Lawrow am Mittwoch dem russischen TV-Sender RT. Auch die Gespräche zwischen Russland und der Nato seien noch für den Januar vorgesehen.

EU und Großbritannien einigen sich auf Fangquoten für 2022

Nach wochenlangen Verhandlungen haben sich die Europäische Union und Großbritannien auf die Fangquoten in gemeinsam befischten Gewässern für das kommende Jahr geeinigt. Das teilte EU-Fischereikommissar Virginijus Sinkevicius am Mittwoch mit. Grundlage der Einigung seien die "besten verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse", betonte Sinkevicius.

Macron: Wahlen finden trotz Omikron wie geplant im kommenden Jahr statt

Die Präsidenten- und Parlamentswahl im kommenden Jahr in Frankreich sollen Staatschef Emmanuel Macron zufolge trotz der neuen Corona-Welle wie geplant stattfinden. Pläne zu einer Verschiebung der für April vorgesehenen Präsidentenwahl lägen "weder auf dem Tisch, noch unter dem Tisch, noch in einem Schrank neben dem Tisch", versicherte Regierungssprecher Gabriel Attal am Mittwoch in Paris. Dies habe Macron bei einer Kabinettssitzung klargemacht.

Chinesische Stadt Xi'an verhängt Lockdown für über 13 Millionen Einwohner

Die nordchinesische Stadt Xi'an hat am Mittwoch einen strikten Corona-Lockdown für ihre über 13 Millionen Einwohner verhängt. Wegen dutzender Corona-Fälle wurden zudem die bereits bestehenden Reisebeschränkungen drastisch verschärft und die Stadt nach außen so gut wie abgeriegelt, um eine Verbreitung des Coronavirus im Land zu verhindern. Die chinesische Hauptstadt Peking will im Februar die Olympischen Winterspiele ausrichten.

Hessen verkauft beschlagnahmte Kryptowährungen im Wert von 100 Mio Euro

Das Land Hessen hat eine Vielzahl von Kryptowährungen im Wert von etwa 100 Millionen Euro verkauft, die bei drei im Juli verurteilten Rauschgifthändlern beschlagnahmt worden waren. Die digitalen Währungen seien über das Bankhaus Scheich "verwertet" worden, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main am Mittwoch mit. Mit dem Institut habe das Land Hessen im Dezember eine "langfristige Rahmenvereinbarung" für den Verkauf von Kryptowährungen geschlossen.

Bundesregierung will Werbeverbot für Abtreibung schnell abschaffen

Die Ampel-Koalition will die Abschaffung des so genannten Werbeverbots für Abtreibung schnell auf den Weg bringen. Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) kündigte in den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Mittwoch bereits für Januar einen Gesetzentwurf an. Paragraf 219a des Strafgesetzbuches bedeute für Ärztinnen und Ärzte "ein strafrechtliches Risiko, wenn sie beispielsweise auf ihrer Homepage oder sonst im Internet sachliche Informationen über Schwangerschaftsabbrüche bereitstellen", sagte er. Dies sei "absurd".

Bundesbildungsministerin will Bafög zügig ausweiten

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) hat eine zügige Reform des Bafög angekündigt. Sie wolle dem Bafög "so schnell wie möglich einen Schub geben", bereits zum Wintersemester 2022/2023 sollten erste wichtige Schritte umgesetzt werden, erklärte Stark-Watzinger am Mittwoch bei der Vorlage des neuen Bafög-Berichts. Es solle wieder mehr Bildungsgerechtigkeit geschaffen werden. Dafür müsse das Bafög "attraktiver, moderner und flexibler werden.

+++ Konjunkturdaten +++

BRASILIEN

Leistungsbilanz Nov Defizit 6,5 Mrd USD (Okt: Defizit 4,5 Mrd USD)

Ausländische Direktinvestitionen Nov 4,6 Mrd USD

Ausländische Direktinvestitionen 12 Monate 51,5 Mrd USD

USA

Endnachfrage 3Q (3. Veröff.) +0,1% (vorläufig: unverändert)

Verbraucherausgaben 3Q (3. Veröff.) +2,0% (vorläufig: +1,7%)

PCE-Deflator (3. Veröff.) annualisiert 3Q +5,3% (vorläufig: +5,3%)

Kern-PCE-Deflator (3. Veröff.) annualisiert 3Q +4,6% (vorläufig: +4,5%)

BIP-Deflator 3Q (3. Veröff.) +6,0% (vorläufig: +5,9%)

DJG/DJN/AFP/hab/kla

(END) Dow Jones Newswires

December 22, 2021 13:20 ET (18:20 GMT)

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