Image-Wandel um 180 Grad |
27.04.2024 22:39:00
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Teslas Deutschland-Debakel: Musks E-Auto-Verkäufe unter Druck
• Tesla schwächelt auf deutschem Markt
• Massiver Stellenabbau in Grünheide
Tesla ist eine Marke, die lange die Hightech-Welt des Silicon Valley verkörperte, für Wohlstand und Coolness stand. Doch diese Zeit scheint vorüber zu sein, denn das Image des Elektroautoherstellers hat sich stark gewandelt. Umfragen des Forschungsinstitut Civey bezeugen, dass insbesondere potenzielle Autokäufer in Deutschland kein gutes Bild von der Marke haben. Fast die Hälfte der Befragten gab an, das Verhalten von Elon Musk habe ihre Einstellung zu Tesla ins Negative gewandelt. Die Umfrage ergab, dass rund 69 Prozent aller Befragten den Musk-Konzern als "sehr unsympathisch" bewerteten. Auch medial scheint Musk nicht punkten zu können: Der Spiegel bezichtigt ihn mehrerer Verschwörungstheorien, die Frankfurter Rundschau berichtete über einen Tesla-Käufer, der den verzweifelten Versuch startete, seinen mehr als 130.000 Euro teuren Tesla wieder loszuwerden und Musks Konzernleitung kritisierte. Offenbar ohne Erfolg, denn der Verkauf blieb aus und die Berichterstattung wurde abgebrochen. Seitdem sich Musk mit Verschwörungstheoretikern und rechtsextremen Influencern solidarisiert und diesen mit seiner Plattform X (ehemals Twitter) eine lukrative Bühne verschafft hat, scheint die Medienlandschaft nicht von Musk ablassen zu können. Entsprechende Schlagzeilen hagelt es bezüglich Tesla. Doch auch ein alterndes Produktportfolio zählt zu den Problemen von Tesla. Seit der Einführung des Model Y im Jahr 2020 blieb dieses weitgehend unverändert. Hinzu kommt Teslas erratische Preispolitik, die ihr Ziel, den Absatz zu steigern, verfehlte, aber den Restwert gebrauchter Fahrzeuge abstürzen ließ.
Tesla schwächelt in Deutschland
Absatzzahlen des Autoindustrie-Portals Marklines zeigen, dass sich Teslas Probleme in Deutschland schon länger abzeichnen als auf dem Weltmarkt. Demnach verkaufte der Elektroautohersteller bereits 2023 weniger Autos als im Jahr zuvor: 2022 hatte Tesla noch 69.000 Autos in Deutschland ausgeliefert, im vergangenen Jahr waren es nur noch 63.600 Fahrzeuge. In den Niederlanden dagegen vervierfachte Tesla 2023 seinen Absatz auf 19.600 Autos. Frankreich holte mit 63.100 verkauften Modellen beinahe Deutschland als größten Tesla-Absatzmarkt in Europa ein. Weltweit steigerte der Autobauer seine Verkäufe 2023 noch um ein Drittel, erst im Auftaktquartal 2024 brachen sie ein. Der deutsche Gesamtmarkt für rein batterieelektrische Autos wuchs im vergangenen Jahr noch - umso mehr überrascht Teslas Schwäche hierzulande. Der VW-Konzern, Deutschlands Marktführer, steigerte mit Töchtern wie AUDI, Škoda und Seat seinen Absatz von 120.200 auf 146.800 E-Autos.
Dieses Jahr rutschte der Tesla-Absatz weiter ab: Im Januar und Februar verkaufte der Elektroautohersteller nur noch 9.200 Fahrzeuge. In der Vorjahresperiode waren es noch 11.900 Autos. Im März wurde ein Brandanschlag auf die Stromversorgung des Tesla-Werks in Brandenburg verübt. Die Folge waren mehrtägige Produktionsausfälle. Bereits im Januar musste die Fabrik eine weitreichende zweiwöchige Produktionspause einlegen, da nach Angriffen von Huthi-Milizen auf Schiffe im Roten Meer wichtige Teile fehlten.
Massiver Stellenabbau
Die schwächere Nachfrage nach Musks E-Autos hat für Arbeitnehmer schwere Folgen: Tesla streicht weltweit mehr als jeden zehnten Arbeitsplatz, damit sind 14.000 Arbeitsplätze von dem Stellenabbau betroffen. "Das wird uns schlank, innovativ und hungrig für die nächste Wachstumsphase machen", kommentierte Musk die geplanten Entlassungen. Er hasse den Schritt, aber er sei nötig. Auf X schrieb er, Tesla müsse sich circa alle fünf Jahre neu aufstellen, um sich für die nächste Wachstumsphase rüsten zu können. Von dem massiven Stellenabbau ist auch der deutsche Standort in Grünheide betroffen. Dort würden rund 3.000 der 12.500 Beschäftigten entlassen, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf zwei interne Quellen. Von dem Jobabbau seien zunächst Leiharbeiter betroffen, wie Business Insider schreibt.
Redaktion finanzen.at
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