11.09.2016 14:06:41
|
Studie: Schifffahrt im 'perfekten Sturm' - Krise geht weiter
HAMBURG (dpa-AFX) - Hohe Verluste, steigende Risiken und Insolvenzen werden weiterhin das Bild in der internationalen Schifffahrt bestimmen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Branchenanalyse des weltweit führenden Kreditversicherers Euler Hermes. Zwischen Januar und Mai 2016 seien die Insolvenzen in der Branche im Vergleich zum Vorjahr um mehr als zehn Prozent gestiegen. Ein Ende der Konsolidierung sei nicht in Sicht. "Die Branche leidet weiterhin an Überkapazitäten, Fracht- und Charterraten sind auf einem Rekordtief bei einem gleichzeitig schwächelnden Welthandel", erklärte der Chefvolkswirt von Euler Hermes, Ludovic Subran. "Die Containerschifffahrt ist mit ihrer größten Krise konfrontiert."
Der Wert des Welthandels werde im laufenden Jahr - in US-Dollar gerechnet - um zwei Prozent schrumpfen, nach einem Rückgang um zehn Prozent im Vorjahr. Gleichzeitig werden noch Riesen-Containerschiffe ausgeliefert, die zu den Boomzeiten der Branche bestellt wurden und die Überkapazitäten vergrößern. "Das ist schon fast ein perfekter Sturm", sagte Ron van het Hof, der Chef von Euler Hermes in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Trotz aller Allianzen, Fusionen und Bemühungen um niedrige Kosten würden einige Reedereien erhebliche Verluste schreiben. "Das geht bei einigen an die Substanz, vor allem, wenn über den langen Zeitraum der anhaltenden Krise die Puffer bereits aufgebraucht sind", sagte Subran.
Zuletzt hatte die deutsche Reederei Hapag-Lloyd den arabischen Konkurrenten UASC übernommen, die koreanische Reederei Hanjin Shipping musste Insolvenz anmelden. Davon sind wiederum auch deutsche Charterreeder betroffen, die ihre Schiffe an Hanjin verchartert haben und nun mit Ausfällen rechnen müssen. Die großen Linienreedereien besitzen in der Regel ungefähr die Hälfte ihrer Flotte selbst und chartern die übrige Kapazität nach Bedarf hinzu. "Viele gecharterte Schiffe gehen auch an die Eigner zurück", sagte Van het Hof. "Das löst eine regelrechte Kettenreaktion aus und trifft vor allem die kleineren Reeder hart."
Derzeit würden kaum noch neue Schiffe bestellt. "Das bringt zwar die Werften in Alarmbereitschaft, lässt aber hoffen, dass Kapazitäten und Welthandel in den kommenden Jahren zumindest wieder in den Gleichschritt kommen", sagte van het Hof. Bis dahin werde der eine oder andere Schiffbruch erleiden./egi/DP/fbr

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu Hapag-Lloyd AGmehr Nachrichten
05.03.25 |
Erste Schätzungen: Hapag-Lloyd stellt Ergebnisse des abgelaufenen Quartals vor (finanzen.net) | |
04.02.25 |
EQS-News: Hapag-Lloyd concludes green financing of its 24 new container ships (EQS Group) | |
04.02.25 |
EQS-News: Hapag-Lloyd schließt grüne Finanzierung für seine 24 Schiffsneubauten ab (EQS Group) | |
03.02.25 |
Hapag-Lloyd-Aktie im Minus: Hapag-Lloyd und Maersk vereinbaren gemeinsame Laderaumnutzung (dpa-AFX) | |
30.01.25 |
Hapag-Lloyd-Aktie höher: Reederei Hapag-Lloyd wächst dank starkem Frachtaufkommen (dpa-AFX) | |
30.01.25 |
EQS-News: Hapag-Lloyd publishes preliminary business figures for 2024 (EQS Group) | |
30.01.25 |
EQS-News: Hapag-Lloyd veröffentlicht vorläufige Geschäftszahlen für 2024 (EQS Group) | |
24.01.25 |
ROUNDUP Von China nach Europa in 25 Tagen - neue Expresslinie (dpa-AFX) |
Analysen zu Hapag-Lloyd AGmehr Analysen
07.03.25 | Hapag-Lloyd Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
26.02.25 | Hapag-Lloyd Sell | Goldman Sachs Group Inc. | |
31.01.25 | Hapag-Lloyd Sell | Deutsche Bank AG | |
30.01.25 | Hapag-Lloyd Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
21.01.25 | Hapag-Lloyd Sell | UBS AG |
Aktien in diesem Artikel
A.P. Moeller - Maersk A-S (B) | 1 662,00 | -0,15% |
|
Hapag-Lloyd AG | 145,70 | -0,88% |
|