Vorteile verschaffen? |
10.05.2019 13:22:46
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Streit um Neubesetzung im Ceconomy-Aufsichtsrat
Darüber hinaus habe Convergenta beim Gericht beantragt, die Berufung von freenet-Chef Christoph Vilanek als Ceconomy-Aufsichtsratsmitglied abzulehnen bzw. dessen Bestellung aufzuheben, sofern das Gericht einem Bestellungsantrag bereits stattgegeben hat.
Eine Ceconomy-Sprecherin wollte die Angelegenheit nicht kommentieren. Auch ein freenet-Sprecher lehnte einen Kommentar ab.
Vilanek, Chef des seit August 2018 drittgrößten Ceconomy-Aktionärs, soll auf Wunsch des Ceconomy-Aufsichtsrates die seit dem 30. April vakante Position von Peter Küpfer besetzen, der sein Mandat niedergelegt hat. Einen entsprechenden Antrag hat der Ceconomy-Aufsichtsrat laut Mitteilung vom 30. April beim zuständigen Registergericht gestellt.
Ceconomy hält 78,4 Prozent an der Media-Saturn-Holding, Convergenta 21,6 Prozent.
Convergenta begründet den Antrag damit, dass der Einzug des freenet-Chefs in den Ceconomy-Aufsichtsrat zum eigenen Nachteil wäre. freenet hält seit Sommer 2018 über eine Kapitalerhöhung rund 9,1 Prozent an Ceconomy, sieht dies laut Convergenta als eine strategische Beteiligung an und wolle diese Partnerschaft vertiefen.
Gleichzeitig gehöre die Media-Saturn-Holding mit Media-Markt und Saturn zu freenets wichtigsten Vertriebskanälen.
Convergenta befürchtet nun, dass freenet seine Position ausnutzen könnte, um sich "Vorteile zu verschaffen, die zu Lasten der Convergenta gehen könnten".
Zudem hätte nach Auffassung von Convergenta freenets Erwerb des Ceconomy-Anteils "dem Bundeskartellamt zur Kontrolle vorgelegt werden müssen". Es sei nämlich anzunehmen, dass die Mehrheitseigner von Ceconomy "auf die Vorstellungen von freenet als Erwerber Rücksicht" nehme. Die Situation verschärfe sich sogar noch über die geplante Tätigkeit des freenet-Chefs im Aufsichtsrat. Denn über das Aufsichtsratsmandat bestünde für freenet die Möglichkeit, "auf die Geschäftspolitik der Ceconomy einzuwirken", teilte Convergenta mit.
Convergenta vertritt die Erben des verstorbenen MSH-Minderheitsaktionärs Erich Kellerhals, der sich seit 2011 mit dem MSH-Mehrheitsaktionär - heute Ceconomy - um seine Mitspracherechte bei strategischen Entscheidungen der Media-Saturn-Holding streitet. 2017 verpflichteten beide Parteien einen Mediator, die Gespräche wurden nach dem Tod von Erich Kellerhals im Dezember 2017 erstmal auf Eis gelegt.
FRANKFURT (Dow Jones)
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