24.09.2019 10:06:41
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Spaniens Tourismus verliert wegen offener Thomas-Cook-Rechnungen 200 Millionen
MADRID (dpa-AFX) - Die spanische Tourismusbranche wird allein wegen der vom insolventen britischen Reisekonzern Thomas Cook nicht beglichenen Rechnungen nach Schätzungen mindestens 200 Millionen Euro verlieren. Diese Verluste würden große Hotelketten wie Meliá und Iberostar, aber auch mittlere und kleinere Unternehmen treffen, sagte der Vizepräsident des Reiseunternehmerverbandes Exceltur, José Luis Zoreda, am Montagabend in einem Radiointerview.
Die Präsidentin der Hotelierverbandes von Mallorca (FEHM), Maria Frontera, hatte zuvor gewarnt, wegen der Thomas-Cook-Pleite sei "die Zukunft vieler Unternehmen ernsthaft gefährdet". Hilfe des Staates werde auf jeden Fall nötig sein, damit diese Unternehmen überleben. Frontera sprach von "großen Sorgen".
Die Tourismus-Ministerin der Madrider Zentralregierung, Maria Reyes Maroto, wollte sich unterdessen nach eigenen Angaben am Dienstag mit Politikern und Unternehmern der am stärksten betroffenen Regionen treffen, um über Strategien für die Zukunft zu beraten.
Das Aus von Thomas Cook trifft in Spanien vor allem die Kanaren, die Balearen und Andalusien. Mit dem britischen Reiseveranstalter waren im vergangenen Jahr rund 3,6 Millionen der insgesamt 82 Millionen ausländischen Touristen nach Spanien gekommen. Auf den Kanaren machten die Thomas-Cook-Kunden nach amtlichen Angaben 20 Prozent aller ausländischen Besucher aus, auf den Balearen waren es 10 bis 15 Prozent. Die Konsequenzen der Pleite für Mallorca seien "von einer bisher nie dagewesenen Dimension", sagte FEHM-Präsidentin Frontera.
Rund 600 000 Urlauber waren zu Wochenbeginn mit Thomas Cook weltweit unterwegs. Nach Schätzungen waren in Spanien rund 70 000 britische Gäste direkt von der Pleite betroffen, weil sie mit Thomas-Cook-Maschinen angereist waren. Die Rückholaktionen für diejenigen unter diesen Touristen, die ihren Spanien-Urlaub zu Wochenbeginn beendet hatten und von der Pleitennachricht am Flughafen überrascht worden waren, verlief derweil auf insgesamt elf spanischen Airports ohne größere Probleme./er/DP/men
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