Standort-Vorteil 03.05.2021 22:10:00

So will sich Future Farm im Fleischland Brasilien gegen Konkurrent Beyond Meat durchsetzen

So will sich Future Farm im Fleischland Brasilien gegen Konkurrent Beyond Meat durchsetzen

• Fleischersatz-Startup aus Brasilien
• Eigene Technologie mit Fokus auf verantwortungsvolle Produktion und Konsum
• Mit Preisvorteil gegen Konkurrenz durchsetzen

Brasilien als idealer Standort

Future Farm ist ein Startup für Fleischersatzprodukte, das vor rund zwei Jahren in Brasilien - ein Land, das für seinen exzessiven Fleischkonsum bekannt ist - gegründet wurde. Diesen Widerspruch spricht das Foodtech-Unternehmen gezielt an: "Die größten Einsparungen an Treibhausgasen gelingen, wenn wir möglichst viele Fleischesser von einer pflanzenbasierten Ernährung überzeugen können", zitiert das Handelsblatt Gründer Marcos Leta. Brasilien gilt dabei als wichtiger Testmarkt, denn von 210 Millionen Einwohnern essen 93 Prozent Fleisch. Leta hat sich zum Ziel gesetzt, diese Menschen als Kunden zu gewinnen, nicht nur Produkte für Vegetarier und Veganer herzustellen. "Deswegen darf unser Fleisch nicht nach Bohnen schmecken, wie die ersten Fleischersatzprodukte für Vegetarier", so Leta. Doch auch darüber hinaus ist Brasilien als Standort strategisch äußerst relevant, denn das Land ist der wichtigste Exporteur von pflanzlichen Proteinen weltweit. Durch die preisgünstige Produktion von Soja und Mais, aber auch Kichererbsen, Kokosfett, Rapsöl und Rote Beete könne Future Farm die Rohstoffe für seine Produkte um etwa ein Drittel günstiger beziehen als Konkurrenten in den USA, wie beispielsweise Beyond Meat, stellt das Handelsblatt heraus.

Future Farm setzt auf eigene Technologie

Im Rahmen seiner Idee hat Leta schon früh in das US-Unternehmen Good Catch investiert, das Thunfisch auf Pflanzenbasis produziert. "Man kann auf Knopfdruck bestimmte Formeln für einen Burger abrufen - aber die sind veraltet. Aber wir müssen ständig die Geschmacksnuancen verfeinern und weiterentwickeln", weshalb sich der ausgebildete Betriebswirt in engem Austausch mit US-Forschern befindet, so das Handelsblatt. Im Februar dieses Jahres hat Future Farm außerdem eine neue Fleischmatrix vorgestellt, "Future Burger 2030", die die Marke noch gesünder und nachhaltiger machen soll. Dazu zählen auch verantwortungsvoller Konsum, eine verantwortungsvolle Produktion sowie der Erhalt von Landökosystemen. Zudem werden die Produkte in einer biologisch abbaubaren Verpackung mit einer für brasilianische Mülldeponien geeigneten Technologie angeboten. "Als Foodtech sind wir ständig dabei, uns neu zu erfinden und nach Verbesserungen in Bezug auf Geschmack, Nachhaltigkeit und Gesundheit zu suchen. Wir wissen, wie unverzichtbar diese Säulen für unser Publikum, aber auch für uns selbst sind. Future Burger 2030 kommt, um eine neue Ära im Unternehmen und auf dem pflanzlichen Markt zu beginnen, mit einer neuen Technologie, die es uns ermöglicht, alle unsere Produkte zu aktualisieren", zitiert vegconomist Leta.

Günstigere Preise als Beyond Meat & Co.

Neben Brasilien steht auch die Expansion nach Europa und in die USA im Fokus. Dabei will Future Farm durch günstigere Preise als die Konkurrenz überzeugen. Die Produktion soll sich jedoch weiterhin auf Brasilien konzentrieren. So plant das Foodtech-Unternehmen, sich "im erschwinglichen Premiumsegment" zu positionieren. Aktuell sind Future Farm-Produkte in 18 verschiedenen Ländern erhältlich, darunter Großbritannien, die Niederlande, die USA und auch Deutschland. Bis Ende 2021 soll sich diese Zahl verdoppelt haben, wie Hotel News ME berichtet.

Seit April 2020 arbeitet Future Farm außerdem mit der niederländischen Future Food Group (FFG), ein Mitglied der Zandbergen Group, zusammen. Sie agiert als exklusiver EU- und UK-Lieferant von Future Farm. "Die Vision, die wir mit der Future Food Group haben, ist es, proteinreiche Lebensmittel der Zukunft zu kreieren. Wir haben uns mit Future Farm zusammengetan, ein innovativer Lebensmittelproduzent wie wir, dessen Kernwerte Qualität und Nachhaltigkeit sind", zitiert vegconomist Laurens Zandbergen, Marketing Manager der FFG. "Wir haben nach einem Partner mit ähnlicher innovativer ‘DNA’ gesucht, um unsere Vision in Europa umzusetzen […]. Unsere Marke gewinnt an Bedeutung und wir freuen uns darauf, gemeinsam weitere Märkte zu erobern", so Leta.

Future Farm will die Welt verändern

Im vergangenen Jahr zeichnete die US-Technologie-Zeitschrift "Fast Company" Future Farm mit dem "2020 World Changing Ideas Award" aus. "Mit unserer Marke Future Farm verfolgen wir das Ziel, die Art und Weise, wie die Welt Fleisch konsumiert, zu verändern und das technologische Niveau unserer Produkte weiter zu erhöhen. Wir wollen die pflanzliche Fleischkategorie auf die richtige Art und Weise und mit den richtigen Partnern voranbringen, um die Schlachthöfe, die nicht mehr in diese neue Welt gehören, zunehmend obsolet zu machen", zitiert vegconomist Gründer Marcos Leta.

Redaktion finanzen.at

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Bildquelle: Dean Belcher/Getty Images

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