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04.02.2025 14:23:00
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Siltronic erreicht Ziele - Dividende fällt auf historisches Tief: Siltronic-Aktie verliert
Siltronic erreicht Ziele 2024 - Fragezeichen Mittelfristausblick
Siltronic hat die Ziele für EBITDA-Marge und Umsatz im Gesamtjahr 2024 angesichts leichter Verbesserungen bei beiden Kennzahlen im Schlussquartal erreicht. Allerdings dauert die Erholung der Nachfrage aufgrund weiterhin hoher Lagerbestände bei Chipherstellern und deren Kunden länger als bisher prognostiziert, so dass der Waferhersteller und Halbleiterzulieferer mitteilte, das Erreichen der Mittelfristziele sei "voraussichtlich erst nach dem Jahr 2028 realisierbar". Für das laufende Jahr sieht Siltronic den Umsatz auf Vorjahresniveau, diese Prognose berücksichtige das angekündigte Ende der Waferfertigung für Durchmesser bis zu 150 mm im Werk Burghausen, die nun bereits zum 31. Juli erfolgen soll.
Nach vorläufigen Ergebnissen hat Siltronic im Gesamtjahr eine EBITDA-Marge von 26 Prozent erreicht, der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank dabei auf 364 Millionen Euro von 434 Millionen im Vorjahr. Der Umsatz ging um 7 Prozent zurück auf 1,413 Milliarden Euro von 1,514 Milliarden.
Der Münchener Konzern hatte zuletzt eine EBITDA-Marge von 24 bis 26 Prozent für 2024 in Aussicht gestellt (2023: 28,7 Prozent) sowie einen Umsatzrückgang im hohen einstelligen Prozentbereich.
Bereits am Vorabend hatte Siltronic bekanntgegeben, dass die Dividende für 2024 deutlich sinken soll, auf 0,20 Euro je Aktie von 1,20 Euro ein Jahr zuvor. Grund sei die anhaltende Nachfrageschwäche. Analysten hatten im Schnitt mit 0,85 Euro je Aktie gerechnet.
Siltronic-CEO: KI-Wachstum 2025 noch nicht in Wafernachfrage
Siltronic-CEO Michael Heckmeier rechnet 2025 noch nicht damit, dass sich das vor allem durch KI getriebene Wachstum im Endmarkt bereits beim Waferhersteller und Halbleiterzulieferer in den eigenen Ergebnissen widerspiegelt. "Aufgrund der weiterhin erhöhten Lagerbestände in der Wertschöpfungskette" werde das "noch nicht in unserer Wafernachfrage sichtbar sein", sagte Heckmeier laut Mitteilung zu den vorläufigen Ergebnissen für 2024 und dem vorsichtigen Ausblick für 2025. "Wir gehen dabei davon aus, dass das erste Halbjahr 2025 deutlich schwächer ausfallen dürfte als das zweite Halbjahr 2024."
Für das laufende Jahr sieht Siltronic den Umsatz auf Vorjahresniveau (1,413 Milliarden Euro), die EBITDA-Marge bei 22 bis 27 Prozent (2024: 26 Prozent). Die Kosten für das Hochfahren der neuen Fabrik würden dabei zum Teil durch Einsparungen bei Energie und in anderen Bereichen ausgeglichen, so Heckmeier.
Jefferies belässt Siltronic auf 'Buy' - Ziel 90 Euro
Das Analysehaus Jefferies hat die Einstufung für Siltronic nach Eckdaten für 2024 mit einem Kursziel von 90 Euro auf "Buy" belassen. Die vorläufigen Zahlen für 2024 seien in etwa wie erwartet, schrieb Analyst Constantin Hesse am Dienstagmorgen. Hohe Lagerbestände bei den Kunden lasteten weiterhin auf der Nachfrage, eine Erholung verzögere sich weiter. Immerhin seien die Verkaufspreise bisher robust geblieben. Zudem dürfte in den Aktienkurs bereits eine noch länger auf sich warten lassende Geschäftsbelebung weitgehend eingepreist sein.
Trüber Ausblick beschleunigt Talfahrt von Siltronic
Ein enttäuschender Jahresausblick und Verzögerungen bei den mittelfristigen Zielen haben Siltronic am Dienstag kräftig zugesetzt. Im XETRA-Handel geht es zeitweise 11,06 Prozent auf 38,60 Euro abwärts. Damit sind die Aktien sie nicht nur abgeschlagenes MDAX-Schlusslicht, sondern markierten auch den tiefsten Stand seit Ende 2016. Der Kurseinbruch von gut 20 Prozent im laufenden Jahr bedeutet auch für diesen Zeitraum einen der hinteren Plätze im Index der mittelgroßen deutschen Unternehmen.
Die erhoffte Nachfragebelebung habe sich nicht eingestellt und die Aussichten für 2025 seien erst einmal trübe, teilte Siltronic mit.
Ein Händler bezeichnete den Ausblick des Unternehmens als erneute Enttäuschung. Eine Wachstumsperspektive fehle. Es sei weiter keine Erholung in Sicht, bemängelte auch Analyst Harry Blaiklock von der Schweizer Großbank UBS. Der Ausblick sei schwach. Um die Jahresziele zu erreichen, brauche Siltronic in der zweiten Hälfte eine deutliche Verbesserung. Der Experte geht davon aus, dass die Konsensschätzung für das operative Jahresergebnis (Ebitda) nun um 15 bis 20 Prozent sinkt.
Die Ziele für 2025 und die Verschiebung der mittelfristigen Ziele belasteten, auch wenn der Markt bereits mit konservativeren Annahmen gerechnet habe, schrieb Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank. "Es scheint, dass die hohen Lagerbestände länger als erwartet belasten und gleichzeitig die Visibilität gering bleibt."
Etwas weniger harsch fiel das Urteil von Jefferies-Experte Constantin Hesse aus. Immerhin seien die Verkaufspreise bisher robust geblieben, heißt es in einer ersten Reaktion. Zudem dürfte im Kurs eine noch länger auf sich warten lassende Geschäftsbelebung bereits weitgehend eingepreist sein. Den Titeln half das aber ebenso wenig wie die Einschätzung von Hesse und UBS-Experte Blaiklock, dass die Quartalszahlen über den Erwartungen lägen.
Die Siltronic-Aktien stehen schon länger unter Druck. Die Verluste seit Ende 2021 sind mittlerweile auf fast 75 Prozent angewachsen. Anfang 2022 war zunächst die Übernahme von Siltronic durch den taiwanischen Chip-Zulieferer Globalwafers geplatzt, weil das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die notwendige Genehmigung nicht erteilt hatte. Der Kurs war daraufhin stark unter Druck geraten. Ab 2023, vor allem aber 2024, setzten dann die zunehmend trägeren Geschäfte dem Kurs zu.
An der Börse ist Siltronic gut 1,1 Milliarden Euro wert und damit in Sachen Marktkapitalisierung der kleinste MDax-Wert. Erst 2023 war das Unternehmen infolge einer schwachen Kursentwicklung vorübergehend in den Nebenwerteindex SDAX abgestiegen; Ende des gleichen Jahres aber wieder in den MDAX zurückgekehrt.
DOW JONES / dpa-AFX
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