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20.08.2024 20:07:00
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SFC Energy wächst weiter - Lieferengpässe stellen Hindernis dar - Aktie legt zu
SFC begründete das schwächere zweite Quartal mit Engpässen bei sogenannten Membran-Elektroden-Einheiten und einem daraus resultierenden Produktionsengpass bei Methanol-Brennstoffzellen. Der Umsatz legte insgesamt nur noch um 4,1 Prozent auf fast 31 Millionen Euro zu, teilte das Unternehmen am Dienstag in Brunnthal bei München mit. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ging sogar um 11,2 Prozent auf gut 3,5 Millionen Euro zurück.
SFC gehe davon aus, dass sich die Kapazitätsbeschränkungen mit dem Hochlauf der Membranfertigung in Großbritannien im Laufe des dritten Quartals auflösen werden, hieß es. Das Unternehmen werde damit im zweiten Halbjahr die Auslieferungsmengen wieder erheblich steigern können. Außerdem erweitert SFC derzeit ihre Produktionskapazitäten in Deutschland, Rumänien und Indien. Hier liegt das Unternehmen nach eigenen Angaben im Plan und geht von weiter steigenden Umsätzen in der zweiten Jahreshälfte aus.
Das Unternehmen bekräftigte daher seine Prognose für das laufende Jahr. Der Umsatz soll um rund 20 bis 30 Prozent auf 141,7 bis 153,5 Millionen Euro zulegen. Das um Sondereinflüsse bereinigte Ebitda erwartet SFC zwischen 17,5 und 22,4 Millionen nach 15,2 Millionen Euro im Vorjahr.
Nach sechs Monaten kommt der Brennstoffzellen-Spezialist auf ein Umsatzplus von knapp einem Viertel auf fast 71 Millionen Euro, das bereinigte Ebitda legte um gut 71 Prozent auf 12,5 Millionen Euro zu, die entsprechende Marge verbesserte sich von 12,8 auf 17,7 Prozent. Unter dem Strich verdiente SFC mit 6,4 Millionen Euro fast doppelt so viel wie im Vorjahr.
Der Brennstoffzellen-Spezialist kam dabei Ende Juni auf einen Auftragsbestand von 89 Millionen Euro, nach 81,3 Millionen zum Jahreswechsel. Das Management um Konzernchef Peter Podesser erwartet eine anhaltend hohe Nachfragedynamik. So stiegen die Auftragseingänge im ersten Halbjahr auf 79,2 Millionen Euro.
Positiv entwickelte sich auch der Mittelzufluss, der sich erheblich erhöhte. "Das profitable Wachstum von SFC Energy ist im Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Sektor keine Selbstverständlichkeit und aus unserer Sicht ein wichtiges Differenzierungsmerkmal", kommentierte Podesser.
Die Aktie von SFC Energy ist am Dienstag von einer gesteigerten Profitabilität nur vorübergehend angetrieben worden. Das Papier des Brennstoffzellen-Herstellers gewann im SDAX in der Spitze bei 21,80 Euro mehr als sieben Prozent und erreichte so den höchsten Stand seit Ende Juni. Aus dem Handel ging die Aktie aber mit 20,20 Euro ein halbes Prozent tiefer. Im aktuellen Jahresverlauf steht somit noch ein Plus von 3,5 Prozent zu Buche.
Nach den Worten eines Händlers ist es "nicht ganz leicht", das Zahlenwerk von SFC Energy zu bewerten. "Es gibt keinen Konsens", also durchschnittliche Analystenschätzungen, sagte er. Dennoch sah er positive Entwicklungen, denn die Margen sähen im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr deutlich besser aus und zudem hätten die Aufträge spürbar zugelegt.
Analyst Malte Schaumann von Warburg Research äußerte sich ebenfalls positiv über die Profitabilitätssteigerung. Zudem rechnet er damit, dass mit der Beseitigung der Engpässe bei der Produktion von Membran-Elektrodeneinheiten (MEA) im laufenden Quartal auch der derzeit etwas schwächere Umsatz im restlichen Jahr ausgeglichen werden dürfte.
SFC hatte seinen Wachstumskurs im ersten Halbjahr zwar fortgesetzt, wegen Knappheiten bei der Verfügbarkeit von MEAs allerdings im gebremsten Tempo. Das Management gab sich jedoch zuversichtlich, da nötige Kapazitäten ausgebaut werden und sieht sich damit im Plan.
"Bei einem Umsatz in der Mitte der SFC-Jahresprognose gehen wir weiterhin davon aus, dass das obere Ende der Gewinnprognose erreicht oder leicht übertroffen werden kann", schrieb der Warburg-Experte und bekräftigte sein Anlageurteil "Buy". Sein derzeitiges Kursziel lautet 29 Euro.
BRUNNTHAL /FRANKFURT (dpa-AFX)
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