Schwarze Zahlen 18.01.2022 17:49:00

Schoeller-Bleckmann-Aktie dank deutlich gestiegenem Auftragseingang fester: SBO 2021 mit 28 Millionen Euro Betriebsgewinn

Schoeller-Bleckmann-Aktie dank deutlich gestiegenem Auftragseingang fester: SBO 2021 mit 28 Millionen Euro Betriebsgewinn

Das Ergebnis vor Steuern wurde von minus 31,2 Mio. auf 23 Mio. Euro umgedreht, geht aus den am Dienstag veröffentlichten vorläufigen Zahlen hervor. Der Auftragseingang stieg beinahe um 50 Prozent auf 343 Mio. Euro.

Obwohl der Umsatz 2021 mit 292 Mio. Euro nur unwesentlich höher war als 2020 (291,2 Mio. Euro), konnte der Betriebsverlust von 28 Mio. im Vorjahr nun in einen EBIT-Gewinn von 28 Mio. Euro gedreht werden. Das Ergebnis nach Steuern wird bei der Bilanzpressekonferenz im März bekanntgegeben werden.

"Wir haben natürlich im Jahr 2020, als die coronabedingte Krise über uns alle hereingebrochen ist, sehr viele Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und zur Kostenreduktion gesetzt", erklärte SBO-Chef Gerald Grohmann im Gespräch mit der APA. "Diese Maßnahmen haben 2020 nur ein halbes Jahr gegriffen, 2021 aber im vollen Jahr." Außerdem habe man 2020 Wertberichtigungen in Höhe von rund 23 Mio. Euro durchführen müssen, die 2021 nicht notwendig waren. Zudem habe man auch "Rückenwind bekommen durch den Dollar, wir machen einen Großteil unseres Geschäfts in Dollar". Finanziell sieht sich die SBO gut aufgestellt: Man verfüge über 292 Mio. Euro an liquiden Mitteln und eine Nettoliquidität von 10 Mio. Euro.

"Wir erwarten trotz der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und Verzögerungen in den Lieferketten ein anhaltendes Wirtschaftswachstum", erklärte Grohmann. "Unsere Industrie geht zudem davon aus, dass die Ausgaben für Exploration und Produktion nach den Unterinvestitionen der vergangenen Jahre wieder deutlich steigen werden. Beides sollte sich vorteilhaft auf unser Geschäft auswirken." Fast alle Branchenanalysen würden davon ausgehen, dass die Ölnachfrage 2022 wieder das Niveau vor der Pandemie erreichen werde, also über 100 Mio. Barrel pro Tag im zweiten Halbjahr 2022. Die Internationale Energieagentur (IEA) gehe davon aus, dass die Investitionen der Öl- und Gasförderer heuer weltweit um 15 bis 16 Prozent steigen werden.

Die von der Politik angestrebte Abkehr von Öl und Gas mache ihm keine Sorgen, sagte Grohmann. "Öl und Gas werden sicher noch über viele Jahrzehnte eine wichtige Rolle spielen." Gas werde außerdem mit großer Wahrscheinlichkeit in die Taxonomie der EU aufgenommen. "Gas ist ein wichtiger Übergangsenergieträger und hat nur ein Drittel des CO2-Ausstoßes von Kohle." Dennoch werde sich SBO auch neu orientieren. "Ich bin gerade dabei, die Strategie der Schoeller-Bleckmann neu zu definieren und neu aufzusetzen. Da geht es natürlich darum, dass wir in den nächsten Jahren sehr wohl ein Standbein außerhalb von Öl und Gas aufbauen werden."

Die politischen Spannungen zwischen den USA und der EU mit Russland seien für die SBO keine unmittelbare Bedrohung. Man habe zwar auch in Russland Kunden, aber "die Umsätze, die wir in Russland machen, sind im Vergleich zum Gesamtumsatz nicht unbedingt wesentlich. "Unser Hauptgeschäft machen wir in Nordamerika, im Mittleren Osten und dann teilt es sich international auf von Europa bis zum Fernen Osten."

Die SBO-Aktie zeigte sich an der Wiener Börse schlussendlich mit einem Aufschlag von 0,65 Prozent bei 38,50 Euro.

(APA)

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Bildquelle: Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG

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