10.09.2015 17:55:46

Rumänien stemmt sich gegen geplante EU-Flüchtlingsquoten

   BUKAREST (AFP)--Im Streit über verpflichtende Quoten zur Verteilung von Flüchtlingen auf die Mitgliedstaaten der Europäischen Union hat Rumänien seinen Widerstand angekündigt. "Wir glauben, dass das keine Lösung ist", sagte Präsident Klaus Iohannis am Donnerstag in Bukarest. Es sei "unangemessen, über verpflichtende Quoten zu sprechen, die auf einer extrem bürokratischen Grundlage berechnet werden".

   Ihn erinnere dies alles an eine "Übung in Buchhaltung", sagte Iohannis weiter. Die in der EU ankommenden Flüchtlinge seien "menschliche Wesen, nicht Objekte, die gezählt werden müssen". Zudem kritisierte Iohannis, dass die Pläne der EU-Kommission "ohne Konsultation der Mitgliedstaaten" verfolgt würden.

   EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte am Mittwoch gefordert, 120.000 Flüchtlinge aus Griechenland, Italien und Ungarn über verpflichtende Quoten auf die anderen EU-Mitgliedstaaten zu verteilen. Demnach müsste Rumänien binnen zwei Jahren 4.646 Menschen aufnehmen.

   Ein erster Vorschlag Junckers zur Verteilung von Flüchtlingen über verbindliche Quoten war im Sommer am Widerstand aus den Mitgliedstaaten gescheitert. Damals sollten 40.000 Flüchtlinge aus Italien und Griechenland auf andere EU-Länder verteilt werden.

   Nur ein Teil der Mitgliedstaaten war damals auf freiwilliger Basis zur Aufnahme von insgesamt 32.000 Menschen bereit, Rumänien akzeptierte eine Zahl von 1.785 Flüchtlingen. Gegen verbindliche Quoten stemmen sich vor allem mehrere Staaten aus Osteuropa.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/mgo

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   September 10, 2015 11:25 ET (15:25 GMT)- - 11 25 AM EDT 09-10-15

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