17.03.2020 08:40:41
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ROUNDUP: VW-Kernmarke verdient 2019 mehr - 2020 'ungekannte Herausforderungen'
WOLFSBURG (dpa-AFX) - Die Kernmarke des VW (Volkswagen (VW) vz)-Konzerns hat im vergangenen Jahr trotz eines durchwachsenen Geschäfts noch einmal einen höheren Gewinn eingefahren. Auch die Töchter AUDI und Porsche konnten sich verbessern - mit Blick auf den weiteren Verlauf 2020 rechnet der weltgrößte Autokonzern aber mit deutlichen Folgen der Viruskrise. Konzernchef Herbert Diess warnte: "Die Corona-Pandemie stellt uns vor ungekannte operative und finanzielle Herausforderungen."
Wie das Unternehmen am Dienstag bei der Vorlage der vollständigen Geschäftszahlen mitteilte, stieg das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen bei den VW-Pkw von 3,2 Milliarden Euro (2018) auf 3,8 Milliarden Euro (2019). Die Kosten zur Bewältigung der Dieselkrise blieben mit rund 1,9 Milliarden Euro ungefähr auf Vorjahresniveau. In diesem Jahr kommen weitere Ausgaben nach dem Vergleich für Dieselfahrer aus der Musterklage auf den Hersteller zu.
Der Umsatz der VW-Hauptmarke wuchs um 4,5 Prozent auf 88,4 Milliarden Euro. Der Anteil des Betriebsergebnisses daran kletterte zuletzt leicht von 3,8 auf 4,3 Prozent. Vorstandschef Diess will die wichtige Messgröße zur Gewinnspanne im Unternehmen schrittweise erhöhen.
Die Verkäufe in etlichen Märkten gingen wegen der trüberen Konjunktur zurück, parallel dazu fuhr 2019 VW die Milliarden-Investitionen in den Ausbau der Elektromobilität hoch. So ergaben sich "Belastungen aus dem geringeren Absatz von Volkswagen (Volkswagen (VW) vz)-Pkw-Modellen, Anlaufkosten und Wechselkursen", die allerdings durch "Verbesserungen im Mix und in der Preispositionierung" ausgeglichen werden konnten, wie es hieß. Volkswagen steigert derzeit vor allem die Verkäufe neu eingeführter SUV-Modelle - die Stadtgeländewagen erzielen meist höhere Preise.
Die Konzern-Rekordwerte des Jahres 2019 würden jedoch von der Coronavirus-Krise völlig in den Hintergrund gedrängt, schrieb NordLB-Analyst Frank Schwope. "Der Einbruch der Auslieferungszahlen in China im Februar um fast drei Viertel im Vergleich zum Vorjahr ist krass und ohnegleichen." Was sich im Februar in China gezeigt habe, könne sich in den Monaten März und April auf viele andere wichtige Ländermärkte ausweiten. Die erwartete deutliche Verschärfung der Krise in den nächsten Wochen und Monaten dürfte zu Lieferengpässen, Produktionsausfällen, aber auch Kaufrückgängen führen, so der Experte. Die Volkswagen-Vorzugsaktie kletterte am Dienstag vorbörslich auf der Handelsplattform Tradegate um über 5 Prozent, das Papier war am Vortag aber auch um mehr als 12 Prozent abgestürzt.
Für Porsche meldete der Konzern vor Sondereinflüssen wie den anhaltenden Diesel-Lasten ein leichtes Gewinnplus um 2,4 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro. Auch Skoda, Seat und Bentley sowie die Lkw-Töchter Scania (Scania AB (B)) und MAN konnten sich auf dieser Basis verbessern. Bei Audi sank der operative Gewinn dagegen von 4,7 auf 4,5 Milliarden Euro, bei den leichten Nutzfahrzeugen von 780 auf 510 Millionen Euro.
Die weitere Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Lage stimmt VW eher pessimistisch. "2020 ist ein sehr schwieriges Jahr", meinte Diess. Auch die konjunkturelle Situation mache ihm Sorgen. "Durch die Bündelung unserer Kräfte, eine enge Zusammenarbeit und gute Moral im Konzern wird es uns gelingen, die Corona-Krise zu bewältigen." Finanzvorstand Frank Witter erklärte, es sei mit Blick auf die Folgen der Virus-Ausbreitung noch "ungewiss, mit welcher Schwere und Dauer dies auch den Volkswagen-Konzern treffen wird. Eine verlässliche Prognose ist derzeit nahezu unmöglich."
VW hatte in zahlreichen chinesischen Fabriken zwischenzeitlich die Produktion aussetzen müssen, inzwischen soll sich die Lage in der Volksrepublik wieder etwas stabilisieren. In Deutschland gibt es derweil die ersten bestätigten Infektionsfälle in der Belegschaft.
Für den Gesamtkonzern waren die Eckdaten bereits bekannt. Demnach konnte die VW-Gruppe 2019 ihren Gewinn unterm Strich um 12,8 Prozent auf 13,3 Milliarden Euro steigern. Der Umsatz legte um 7,1 Prozent auf 252,6 Milliarden Euro zu. Gründe sind etwa starke SUV-Verkäufe, Spareffekte und sinkende Kosten zur Bewältigung der Abgaskrise./jap/men
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