12.03.2015 15:39:48

ROUNDUP: Solarworld startet Siliziumproduktion in Arnstadt

ARNSTADT/BONN (dpa-AFX) - Ein Jahr nach Übernahme von Teilen der Solarsparte des Bosch-Konzerns baut Solarworld den Thüringer Standort Arnstadt aus. Neben Solarzellen und -modulen vor allem für den USA-Markt sollen zusätzlich auch Siliziumblöcke (Ingots) produziert werden, sagte der Vorstandsvorsitzende der Solarworld AG (Bonn), Frank Asbeck, am Donnerstag in Arnstadt. Damit steige die Zahl der Beschäftigten an diesem Standort von derzeit 830 in Richtung 900.

Solarworld hatte im März 2014 - damals selbst wirtschaftlich angeschlagen - von Bosch Solar einen erst wenige Jahre alten Fabrikkomplex in Arnstadt übernommen. Bosch war nach Verlusten aus dem Solargeschäft aufgestiegen.

Für die Beschäftigungsgarantie von 800 Mitarbeitern habe das Bonner Solarunternehmen von Bosch eine "Mitgift" von etwa 130 Millionen Euro erhalten, bestätigte Asbeck erstmals. Damals sei der Außeneindruck entstanden, "der Blinde stützt den Kranken". Die Übernahmeentscheidung sei aber richtig gewesen. "Die Märkte sind fantastisch im Moment", sagte Asbeck. Mit den zusätzlichen Kapazitäten sieht sich Solarworld inzwischen unter den weltweit 10 bedeutendsten Herstellern von Solartechnik. Solarworld hat laut Asbeck einen Technologievorsprung von etwa 18 Monaten gegenüber Wettbewerbern vor allem aus China.

Nach Angaben des Vorstandschefs sind alle Produktionsstandorte des Unternehmens in Arnstadt, im sächsischen Freiberg sowie in Oregon/USA ausgelastet. Nach einem negativen Betriebsergebnis 2014 rechnet Asbeck für 2015 mit einem profitablen operativen Geschäft. Zahlen sollen bei der Vorstellung der Bilanz Ende März genannt werden.

Die Ingot-Produktion - aus den Blöcken würden in Freiberg Siliziumscheiben für Solarzellen geschnitten - solle im zweiten Quartal starten. Schrittweise würden dafür 60 Mitarbeiter in Arnstadt eingestellt. Zunächst war geplant, diesen Teil der von Bosch übernommenen Fertigung stillzulegen oder zu verkaufen. Bei den Produktionskosten für Solarzellen und -module nähere sich Solarworld dank hoher Automatisierung und neuer Technologie denen seiner ausländischen Mitbewerber an, sagte Asbeck. Ein Problem seien jedoch nach wie vor Subventionen, die chinesische Hersteller erhielten. Solarworld hat nach eigenen Angaben rund 3400 Beschäftigte, davon etwa 2300 in Deutschland.

Thüringen bleibe dank des Standortes Arnstadt auch künftig Zentrum der Solarindustrie, sagte Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD). Solarworld sei das letzte große Photovoltaikunternehmen in Deutschland. Weiterhin schwierig sei der deutsche Markt, auf dem mit einem Rückgang der neu installierten Solarleistung gerechnet werde./ro/DP/stb

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