29.11.2012 17:34:34
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ROUNDUP: Kommission schlägt nach Murdoch-Affäre Presserat vor
In dem 2000 Seiten starken Abschlussbericht ruft Leveson auch die britische Politik zur Ordnung. "Das Verhältnis zwischen Presse und Politik ist zu eng", sagte er. Allerdings hätten die Untersuchungen keinen Beweis für den Verdacht geliefert, dass Medienzar Rupert Murdoch seinem Medienimperium Vorteile verschafft, in dem er sich durch regierungsfreundliche Berichterstattung politische Entscheidungen erkaufte. Auch bei der britischen Polizei herrsche "kein großflächiges Korruptionsproblem".
Premierminister David Cameron sagte im Parlament, er wolle Levesons Vorschläge zur einer stärkeren Entflechtung von Polizei und Presse folgen. Er äußerte jedoch hinsichtlich einer gesetzlichen Fixierung eines neuen Presserates "ernsthafte Bedenken". Gesetzlich in die Freiheit der Presse einzugreifen, bedeute, "eine Linie zu überschreiten", sagte der Premierminister.
Mit dieser verlegerfreundlichen Linie, die unter anderem auch vom rechten Flügel seiner Tory-Partei geteilt wird, riskierte Cameron eine ernsthafte Koalitionskrise. Neben der Labour-Opposition halten auch viele Abgeordnete vom liberaldemokratischen Koalitionspartner eine gesetzliche Grundlage für die Neuregulierung der britischen Presse und das Befolgen der Leveson-Vorschläge für nötig.
Die Diskussion entbrannte auf dem Höhepunkt der Murdoch-Affäre. Das inzwischen eingestellte Sonntagsblatt "News of the World" hatte reihenweise die Telefone von Prominenten und sogar von Verbrechensopfern illegal abgehört, Polizisten und andere Beamten wurden bestochen, um an Informationen zu kommen. Die Affäre erschütterte die Nation, Reporter, Redakteure und Medienmanager wurden festgenommen und vor Gericht gestellt. Großbritannien gilt als das Mutterland der Pressefreiheit, seit 1695 die Zensur abgeschafft wurde./dm/DP/jha
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