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14.03.2013 13:52:33
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ROUNDUP: Kartellamt erlaubt Asklepios bei Rhön Aufstockung unter Auflagen
"Krankenhausmärkte sind in erster Linie regionale Märkte. Die Verstärkung einer marktbeherrschenden Stellung war nur im Raum Goslar festzustellen und wurde durch das Veräußerungsangebot von Asklepios beseitigt", begründete Kartellamtschef Andreas Mundt die Entscheidung. Auf dem Krankenhausmarkt in Goslar verfüge Asklepios mit einem Marktanteil von über 60 Prozent über eine marktbeherrschende Stellung. Im Dezember hatte die Behörde wegen der dortigen Situation bereits Bedenken geäußert.
GRENZE VON ZEHN PROZENT KRITISCH
Die Grenze von zehn Prozent am Kapital von Rhön ist deshalb kritisch, weil die Satzung des Konzerns für wichtige Beschlüsse wie beispielsweise Kapitalerhöhungen eine Zustimmung von mindestens 90 Prozent des vertretenen Kapitals auf der Hauptversammlung verlangt. Zehn Prozent der Aktien würden daher ähnliche Sperr-Rechte bedeuten, wie bei einem Aktionär mit einer Beteiligung von über 25 Prozent der Anteile, teilte das Kartellamt mit. Rhön werde nach der geplanten Austockung als Wettbewerber von Asklepios tätig bleiben, wenngleich mit einem eingeschränkten Spielraum, hieß es beim Kartellamt weiter.
Rhön habe die Entscheidung aus Bonn zur Kenntnis genommen und werde sie prüfen, teilte der MDAX (MDAX)-Konzern am Donnerstag mit. Die neue Führungsmannschaft bei Rhön mit Vorstandschef Martin Siebert und Finanzchef Jens-Peter Neumann hatten bereits Ende Januar Gespräche mit den Paketaktionären angekündigt, um auszuloten, wie sich die Blockade im Aktionärskreis auflösen lässt. Details der Gespräche sind nicht bekannt.
RHÖN-GRÜNDER MÜNCH: ZIEL VON ASKLEPIOS WEITERHIN OFFEN
Nach Einschätzung des Rhön-Gründers und Aufsichtsratschefs Eugen Münch besagt die Entscheidung der Wettbewerbshüter nur, dass Asklepios aus wettbewerbsrechtlicher Sicht aufstocken darf. "Sie sagt nicht, ob Asklepios aufstocken will und dies auch kann", sagte Münch auf Anfrage. Münch, der mit seiner Familie 12,5 Prozent an Rhön hält, hatte die Übernahme zusammen mit Fresenius-Chef Ulf Schneider eingefädelt. Fresenius mit Sitz in Bad Homburg hatte im vergangenen Jahr insgesamt 3,1 Milliarden Euro für Rhön-Klinikum geboten, die angepeilten 90 Prozent der Rhön-Anteile aber knapp verfehlt. Der Eigner von Asklepios, Bernard Broermann, vereitelte das Geschäft, indem er rund fünf Prozent an Rhön erwarb.
FRESENIUS SIEHT SICH NICHT UNTER ZUGZWANG
Fresenius sehe sich durch die Entscheidung des Kartellamtes nicht unter Zugzwang, sagte ein Sprecher auf Anfrage. "Wir haben mit dem Angebot damals ein überzeugendes industrielles Konzept vorgelegt. Dazu stehen wir nach wie vor, wenn es sich einmal ergeben sollte", hatte Fresenius-Chef Schneider jüngst bei Vorlage der Zahlen für das Jahr 2012 gesagt.
Asklepios ist nach dem zu Fresenius gehörenden Klinikbetreiber Helios und Rhön-Klinikum die Nummer drei unter den privaten Krankenhausbetreibern in Deutschland./ep/jha/stk

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