27.08.2013 14:58:32
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ROUNDUP: Kali-Streit zwischen Russland und Weißrussland spitzt sich zu
Das autoritär regierte Weißrussland wirft dem Unternehmenschef und vier weiteren Topmanagern vor, durch Insidergeschäfte einen Schaden von bis zu 100 Millionen US-Dollar (rund 75 Mio Euro) verursacht zu haben. Die Ermittlungsbehörde der Ex-Sowjetrepublik prüft zudem Beschlagnahmungen von Immobilien oder Besitz des Konzerns. Kali wird vor allem zur Herstellung von Düngemitteln verwendet.
Das Vorgehen sei völlig unzulässig und könne die politischen Kontakte beeinträchtigen, warnte hingegen das russische Außenministerium. Die Behörde forderte die sofortige Freilassung Baumgertners, der russische Botschafter besprach den Fall mit der Generalstaatsanwaltschaft in Minsk. Eine weißrussische Regierungssprecherin betonte, der Fall sei Sache der Justiz.
Baumgertner war am Vortag auf Einladung von Regierungschef Michail Mjasnikowitsch in die weißrussische Hauptstadt geflogen. Nach dem Gespräch wurde er am Flughafen festgenommen. Die Staatsanwaltschaft verhängte zwei Monate Untersuchungshaft gegen Baumgertner wegen Amtsmissbrauchs. Ihm drohen bis zu zehn Jahre Haft. Interimsweise übernahm Chefingenieur Jewgeni Kotljar die Unternehmensleitung.
Aussagen von Baumgertner zum Kali-Markt hatten in den vergangenen Wochen den Aktienkurs des deutschen Düngemittelherstellers und Dax (DAX)-Unternehmens K+Sstark unter Druck gesetzt. Am Dienstag legte der Kurs von K+S angesichts der Neuigkeiten jedoch wie schon am Vortag zu. Der Preissturz auf dem internationalen Kalimarkt hatte auch das ohnehin finanziell stark angeschlagene Weißrussland schwer getroffen.
Auslöser des Streits ist nach Angaben aus Minsk der Ausstieg von Uralkali aus einem Gemeinschaftsunternehmen mit dem weißrussischen Staatskonzern Belaruskali Ende Juli. Die Allianz hatte fast die Hälfte des Weltmarktes kontrolliert.
Baumgertner und weitere Uralkali-Manager sollen bei der Aufkündigung ihr Insiderwissen zur eigenen Bereicherung missbraucht haben. Uralkali wies die Vorwürfe zurück. Das Unternehmen beschuldigt seinerseits die weißrussische Seite, Kali am Joint Venture vorbei zu Dumpingpreisen verkauft zu haben./bvi/DP/jha
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