01.08.2024 18:19:38

ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Größter Dax-Verlust seit Juli 2023

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der DAX hat am Donnerstag den heftigsten Kursrutsch seit Juli vergangenen Jahres erlitten. Die Euphorie der Anleger nach Hinweisen von US-Notenbankchef Jerome Powell auf eine Zinssenkung im September sei ausgeblieben, kommentierte Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markts. Zudem hätten die schwachen Autowerte den Dax nach unten gezogen.

Zum Handelsende büßte der deutsche Leitindex 2,30 Prozent auf 18.083,05 Punkte ein - die Erholung der vergangenen Tage ist komplett dahin. Angesichts des Rutsches unter die 21-, 50- und 100-Tage-Linien sind die kurz- bis mittelfristigen Aussichten charttechnisch mau. Lediglich über der für den langfristigen Trend wichtigen 200-Tage-Linie behauptete sich das Börsenbarometer klar. Das bisherige Jahresplus schmolz allerdings auf knapp 8 Prozent zusammen.

Für den MDAX der mittelgroßen Unternehmen ging es am Donnerstag letztlich um 1,46 Prozent auf 25.001,78 Punkte bergab. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 2,2 Prozent. An der Londoner Börse ging es trotz der ersten Leitzinssenkung der Bank of England seit der großen Inflationswelle ebenfalls klar bergab. In New York verloren sowohl der Leitindex Dow Jones Industrial als auch der technologielastige NASDAQ 100 zum europäischen Handelsschluss rund 1,3 Prozent.

Powell habe „die Tür für die Zinswende nach der Sommerpause weit geöffnet“, aber auch wie auf vorherigen Sitzungen betont, abhängig von der Datenlage könnten die Zinsen auch gar nicht gesenkt werden, sagte Oldenburger. Deshalb sei auch die Reaktion der US-Märkte so verhalten ausgefallen. Auch erneut schwache Zahlen vom amerikanischen Arbeitsmarkt schürten die Hoffnungen auf eine US-Zinswende nicht sichtbar. Nun warten die Anleger gespannt auf den monatlichen Arbeitsmarktbericht am Freitag.

Die Tagesagenda am deutschen Markt war am Donnerstag mit Geschäftszahlen gut gefüllt. Die Aktien von DHL (DHL Group (ex Deutsche Post)) verloren am Dax-Ende 6,3 Prozent. Die lahmende Weltwirtschaft brockte dem Logistiker im zweiten Quartal einen Gewinnrückgang ein. Den Kurs belasteten aber vor allem die vorsichtigen Aussagen zum dritten Quartal.

Der Autobauer BMW verdiente im zweiten Quartal angesichts gestiegener Konkurrenz im wichtigen Markt China weniger als erwartet, was ihm ein dreiprozentiges Kursminus einbrockte. "Nicht gerade beeindruckend" kommentierte Analyst Patrick Hummel von der schweizerischen Bank UBS die die Quartalszahlen. Auch die anderen Autotitel präsentierten sich schwach. Der Lkw-Hersteller Daimler Truck senkte seine Prognose, laut Händlern auch stärker als erwartet. Der Kurs sank um 3,2 Prozent.

Eine angehobene Margenprognose im Anschluss an ein starkes Quartal beflügelte MTU (MTU Aero Engines) nicht dauerhaft - die Aktien des Triebwerksbauers schlossen 0,6 Prozent tiefer. Deutschlands größter Wohnimmobilienkonzern Vonovia (Vonovia SE (ex Deutsche Annington)) schrieb im ersten Halbjahr erneut Verluste, wird aber bei den Jahreszielen zuversichtlicher. Die Anteile legten als einer de besten Dax-Werte um 2,4 Prozent zu.

Die Titel von HUGO BOSS gewannen als MDax-Spitzenreiter gut 5 Prozent. Sie honorierten den stärkeren Fokus des Modekonzerns auf die Kostenentwicklung. Anschlusskäufe nach dem starken Kurszuwachs am Vortag verhalfen den Titeln des Softwarekonzerns TeamViewer zu einem ähnlichen Plus. Am Dienstag hatte Teamviewer mit Quartalszahlen die Anleger überzeugt.

Der Euro wurde zuletzt mit 1,0792 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs davor auf 1,0789 (Mittwoch: 1,0828) Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,33 Prozent am Vortag auf 2,30 Prozent. Der Rentenindex Rex (REX Gesamt Kursindex) stieg um 0,22 Prozent auf 125,98 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,28 Prozent auf 134,39 Punkte./gl/he

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Indizes in diesem Artikel

DAX 20 426,27 0,13%