06.03.2013 13:04:33

ROUNDUP 3: Klöckner & Co hofft nach tiefrotem Jahr auf Wende - Aktie zieht an

    (Aussagen aus Pressekonferenz, Aktueller Kurs)

    DUISBURG (dpa-AFX) - Der Stahlhandelskonzern Klöckner & Co (KlöCo) (KloecknerCo) hofft nach einem tiefroten Geschäftsjahr 2012 auf Besserung. "Wir sind gut gerüstet, trotz des weiterhin schwierigen Umfelds die Ertragskraft zu steigern und in den USA weiter zu wachsen", sagte Unternehmenschef Gisbert Rühl. Für das laufende Jahr gibt sich KlöCo optimistisch und erwartet ein positives Konzernergebnis. Dabei profitiert der Stahlhändler von den Früchten seines erst im November verschärften Sparprogramms. Am Markt kam der Ausblick auf bessere Zeiten gut an. Die im MDAX notierte Aktie stieg bis zum Mittag um vier Prozent und setzte sich damit an die Indexspitze. Das Papier stieg damit auf den höchsten Stand seit rund einem Jahr.

    Im abgelaufenen Geschäftsjahr rutschte der Konzern tief in die roten Zahlen. Die niedrigen Preise, Restrukturierungsaufwendungen und die schwache Wirtschaftslage in weiten Teilen Europas setzten KlöCo dabei mehr zu als von Analysten bereits befürchtet. Unter dem Strich stand ein Minus von 195 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Im Vorjahr stand noch ein Gewinn von 12 Millionen Euro in den Büchern. Der Umsatz kletterte um vier Prozent auf 7,4 Milliarden Euro. Hier half vor allem der Zukauf von Macsteel Service Centers in den USA und das dortige starke organische Wachstum. Operativ stürzte das Ergebnis von 217 auf 62 Millionen Euro ab.

SPARKURS WURDE VERSCHÄRFT

    Vor dem Hintergrund der erneut stark nachlassenden Stahlnachfrage in Europa und den unsicheren Aussichten hatte Klöckner & Co das im September 2011 gestartete Restrukturierungsprogramm im Herbst 2012 nochmals erheblich verschärft. Nun sehen sich die Duisburger bei den Fortschritten über Plan. Die Restrukturierungskosten für die noch ausstehenden Maßnahmen seien bereits 2012 verbucht. 2013 sollte es zu keinen weiteren nennenswerten Belastungen kommen. Bisher hat das Unternehmen 40 Standorte abgebaut und die Anzahl der Beschäftigten um mehr als 1.200 reduziert. Dabei sei auch der angekündigte Rückzug aus Osteuropa weitgehend vollzogen.

    Anfang Januar beschäftigte das Unternehmen an 250 Standorten noch rund 10 500 Mitarbeiter. Insgesamt will Unternehmenschef Gisbert Rühl 1.800 Stellen abbauen. Wegen eines erwarteten weiteren Rückgangs der Stahlnachfrage in Europa um ein bis zwei Prozent rechne das Unternehmen im laufenden Jahr mit einem Wachstum vor allem in den USA. Eine Aussage zu einer möglichen Dividendenzahlung sei jedoch voraussichtlich erst im zweiten Halbjahr möglich, sagte Rühl.

GESPRÄCHE NACH KNAUF-EINSTIEG

    Nach dem Einstieg des Milliardärs Albrecht Knauf als neuer Großaktionär habe in der vergangene Woche ein Gespräch stattgefunden. Dabei habe die Knauf gehörende Interfer Holding ihr strategisches und langfristiges Interesse betont, sagte Rühl. Eine mögliche Einbringung der Stahlhandelsgesellschaft Knauf Interfer sei dabei nicht Gegenstand der Gespräche gewesen. Man habe sich auch nicht über einen Sitz im Aufsichtsrat für den neuen Großaktionär verständigt, sagte Rühl. In Medienberichten war nach der Übernahme des 7,82 Prozent-Pakets an Klöckner über mögliche weitere Pläne des Milliardärs spekuliert worden.

    Für das Jahr 2013 rechnet Klöckner & Co trotz des Abbaus durch die Restrukturierung in Europa mit einem Absatz und Umsatz in etwa auf Vorjahresniveau. Vor allem der USA-Markt soll dazu beitragen. Beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen  (EBITDA) und vor Restruktierungsaufwendungen wird ein Anstieg von 139 Millionen Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr auf etwa 200 Millionen Euro erwartet. Hier hilft vor allem das Sparprogramm mit 60 Millionen Euro. Unternehmenschef Rühl gibt sich zuversichtlich: "Mit den drei Stoßrichtungen Wachstum in den USA, Stabilisierung der profitablen und Restrukturierung der übrigen Aktivitäten in Europa haben wir unsere Strategie den aktuellen Herausforderungen angepasst."/stk/kja/uta/zb

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