Rocket Internet-Aktie dreht ins Minus: Rocket Internet will Börse verlassen

Rocket Internet hat mit der Global Founders GmbH, die 45,11 Prozent des Grundkapitals hält, und mit Oliver Samwer mit seinen 4,53 Prozent vereinbart, deren Aktien nicht zu kaufen.

Das Unternehmen sieht sich ohne Börsennotierung besser positioniert, begründete Rocket den Börsenrückzug. Zudem sei ein hinreichender Zugang zu Kapital auch außerhalb der Börse gesichert. Insgesamt erhöhe ein Delisting die strategische und unternehmerische Flexibilität der Gesellschaft.

Rocket Internet berief eine außerordentliche Hauptversammlung für den 24. September ein, um eine Herabsetzung des Grundkapitals beschließen zu lassen. Um den Aktionären der Gesellschaft die Möglichkeit zu bieten, bereits vor Vollzug des Angebots ihre Rocket Internet-Aktien zu veräußern, soll ein Rückkauf von bis zu 11.996.721 Rocket-Aktien (8,84 Prozent des Grundkapitals) zu je 18,57 Euro sofort am Dienstag gestartet werden.

Rocket Internet ist an der Börse aktuell mit gut 2,5 Milliarden Euro bewertet.

Rocket Internet-Aktie im Minus - Nähern sich Börsenrückzugs-Angebot

Die Anleger von Rocket Internet haben am Dienstag enttäuscht auf das Angebot der Startup-Schmiede bei einem möglichen Börsenrückzug reagiert. Nach anfänglich deutlichen Kursgewinnen bis auf 19,54 Euro verloren die Aktien im XETRA-Handel dann zum Börsenschluss 0,47 Prozent auf 18,86 Euro und näherten sich damit dem Preis von 18,57 Euro je Aktie, den der MDAX-Konzern seinen Aktionären bieten will bei dem geplante Rückzug vom Parkett.

Die Rocket-Internet-Aktien haben sich seit ihrem Corona-Krisentief im März bei 16 Euro weniger stark erholt als andere Werte aus dem Internetsektor. Von ihrem Rekordhoch kurz nach dem Börsengang im Jahr 2014 bei über 60 Euro sind sie meilenweit entfernt. An die Börse gegangen war Rocket Internet vor sechs Jahren mit einem Preis von 42,50 Euro pro Aktie. Zeichnern der Papiere, die sie bis heute gehalten haben, drohen also hohe Verluste.

FRANKFURT (Dow Jones / dpa-AFX)