27.02.2020 14:58:44

Reckitt Benckiser muss wegen Mead Johnson Milliarden abschreiben

Von Matteo Castia

LONDON (Dow Jones)--Reckitt Benckiser hat im Zusammenhang mit seiner Übernahme des Babynahrungsherstellers Mead Johnson vor mehr als zwei Jahren eine Abschreibung in Höhe von 5,04 Milliarden britischen Pfund in die Bücher genommen. Grund dafür seien schwache Umsätze und schlechtere Aussichten im China-Geschäft von Mead Johnson, teilte der Konsumgüterkonzern mit, der Marken wie Durex, Sagrotan und Calgon im Portfolio hat.

Mit der rund 17 Milliarden US-Dollar teuren Akquisition von Mead Johnson im Jahr 2017 war Reckitt Benckiser in das Geschäft mit Babynahrung eingestiegen und hatte seine Präsenz in China massiv ausgeweitet.

Zum Zeitpunkt der Übernahme hatte der Konzern ein mittelfristiges Wachstum des Geschäftes zwischen 3 und 5 Prozent erwartet. Doch die Entwicklung auf dem chinesischen Markt habe enttäuscht, insbesondere im vergangenen Jahr, teilte Reckitt Benckiser nun mit. Die vermutlich dauerhaft niedrigere Geburtenrate werde sich auf das weitere Wachstum auswirken. Zudem verwies Reckitt Benckiser auf neue regulatorische Hindernisse und Wettbewerber.

Neben der Abschreibung belasteten im vergangenen Jahr Rechtsstreitigkeiten und das nicht fortgeführte Geschäft das Ergebnis. Die Einigung in einem Rechtsstreit um angebliche illegale Vertriebspraktiken beim Schmerzmittel Suboxone Film in den USA kostete die Briten 1,4 Milliarden Dollar, im nicht fortgeführten Geschäft fielen Kosten von 898 Millionen Pfund an.

Der Nettoverlust belief sich auf 3,68 Milliarden Pfund Sterling, nach einem Gewinn von 2,16 Milliarden Pfund ein Jahr zuvor. Der Umsatz stieg aber um 2 Prozent auf 12,85 Milliarden Pfund, auf vergleichbarer Basis ergab sich ein Umsatzplus von 0,8 Prozent. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn blieb mit 3,37 Milliarden Pfund weitgehend stabil.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/DJN/sha/smh

(END) Dow Jones Newswires

February 27, 2020 08:58 ET (13:58 GMT)

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