17.03.2015 20:56:47

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Börsen-Zeitung: Endlich Handlungsspielraum, Kommentar zur US-Notenbank

von Sebastian Schmid

Frankfurt (ots) - Welche Hinweise die Fed zu Zeitpunkt und Umfang

der erwarteten Leitzinsanhebungen geben wird, sollte in einigen

Stunden offenbar werden. Fed-Chefin Janet Yellen hat mit der heutigen

Pressekonferenz nach Abschluss der Fed-Sitzung die letzte Gelegenheit

vor dem übernächsten Treffen des Offenmarktausschusses im Juni, die

Märkte auf einen baldigen Zinsschritt vorzubereiten. Für einen

Zinsschritt im Sommer käme ein Hinweis dann wohl zu spät.

Spekuliert wird nun darüber, ob das Wort "Geduld" aus der

Abschlusserklärung gestrichen und so einem baldigen Zinsschritt der

Weg bereitet wird. Wegen der zuletzt durchwachsenen Konjunkturdaten -

etwa bei der Industrieproduktion - sehen einige Marktbeobachter

diesen allerdings sogar erst 2016. Auch aufgrund der starken

Dollar-Aufwertung und den damit verbundenen Nachteilen für

exportorientierte US-Konzerne wäre dies zwar nachvollziehbar. Einige

Analysten, darunter die der Deutschen Bank, prognostizieren dem

Leitindex S&P 500 im laufenden Jahr bestenfalls stagnierende

Ergebnisse. Allerdings würde die Fed damit eine hervorragende Chance

aus der Hand geben. Die dramatische Aufwertung des Greenback zeigt,

dass die Marktteilnehmer bereits fest mit der ersten Zinsanhebung

seit 2006 rechnen.

Wenn es allein darum ginge, sich vor Inflation zu schützen, müsste

die Fed nicht am Leitzins schrauben. Diese ist gering, auch weil der

Einzelhandel schwächelt - trotz der niedrigsten Benzinpreise seit

Jahren. Nur die oberste Einkommensgruppe konsumiert mehr. Ein Blick

über die Grenzen spricht ebenfalls kaum für eine baldige

Zinsanhebung. Die Zentralbanken rund um den Globus üben sich in

geldpolitischer Lockerung. Die Fed schwimmt damit gegen den Strom.

Mancher Ökonom merkt zu Recht an, dass sie so wenigstens keine

Liquiditätsengpässe fürchten muss. Dafür drohe eine Kapitalflucht in

den Dollar, wie IWF-Chefin Christine Lagarde nun einwarf.

Die Fed dürften die Gegenargumente aber kaum irritieren. Die

Inflation wird von der Lohnentwicklung zurückgehalten, die sich - so

die Auffassung vieler US-Ökonomen - dank des robusten Arbeitsmarkts

bald bessern sollte. Zudem ist die Notenbank dem eigenen Währungsraum

verpflichtet. Eine Entscheidung, die in erster Linie berücksichtigt,

wie sich diese auf Euro oder Rupie auswirkt, wird es nicht geben. Was

die Fed mit einer Zinsanhebung gewänne, ist Handlungsspielraum. Und

der dürfte ihr viel Wert sein nach Jahren ohne realistische

Alternative zur Politik des billigen Geldes.

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