07.12.2016 20:49:41

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Börsen-Zeitung: Durchbruch, Kommentar zum Aktienmarkt von Christopher

Kalbhenn

Frankfurt (ots) - Von seinem Höchststand von 12391 Punkten ist der

Dax, anders als die von Rekord zu Rekord eilenden US-Indizes, zwar

noch weit entfernt. Dennoch ist der gestrige Anstieg ein Durchbruch.

Denn der Index hat damit nicht nur endlich das bisher erfolglos

attackierte alte Jahreshoch von 10800 Zählern hinter sich gelassen.

Er hat auch die Verlustzone verlassen. Am Freitag noch mit 2% im

Minus, steht nun mit 10987 Punkten im Vergleich zum Jahresbeginn ein

Plus von 2,3% zu Buche.

In gewisser Weise wiederholt sich damit das Muster, das schon nach

dem Brexit-Votum und dem ebenfalls überraschenden Wahlsieg von Donald

Trump zu beobachten war. Nach vorübergehender Schwäche kehrten die

Aktienmärkte in ihren Aufwärtstrend zurück. Mit einem Unterschied:

Das Scheitern des italienischen Verfassungsreferendums hatte sich

abgezeichnet. Dass andererseits die Implikationen des Scheiterns für

Europa und damit letztlich auch für die Märkte mittel- bis

langfristig potenziell sehr negativ sind, ist aus Sicht der

Marktteilnehmer derzeit von geringer Relevanz. Für sie zählt nur,

dass jetzt die letzte große politische Unbekannte dieses Jahres vom

Tisch und damit der Weg für höhere Kurse frei ist. Dabei können sie

sich auf ein aufgehelltes Umfeld stützen.

Weltweit zeigen die Einkaufsmanagerindizes nach oben, womit

derzeit die Aussichten gut scheinen, dass sich das globale Wachstum

2017 etwas beschleunigen und sich nicht wie in den zurückliegenden

Jahren verlangsamen wird. In den USA und in Europa haben die

Unternehmensgewinne im dritten Quartal erstmals seit langem wieder

Zuwächse zum Vorjahr gezeigt, so dass die Gewinnrezession überwunden

scheint. Beides begann schon vor der US-Wahl, doch mit dem Sieg

Trumps bzw. den von ihm avisierten Steuersenkungen und umfangreichen

Infrastrukturinvestitionen könnten diese Tendenzen zusätzlichen Schub

erhalten - sofern eine Protektionismuswelle ausbleibt. Die positive

Stimmung spiegelt sich in der Entwicklung des Volatilitätsindex VDax

New, eines Gradmessers für die Nervosität im Markt, deutlich wider.

Er sank gestern bis auf 16,43 Punkte. In den zurückliegenden beiden

Jahren war er nur an zwei Tagen des zurückliegenden Septembers

niedriger. Damit ist der Markt derzeit viel zu sorglos. Auch wenn der

Dax zunächst weiter steigen dürfte, sprechen die erheblichen

politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten für das nächste Jahr

eher für einen deutlich höheren VDax als für einen sehr kräftigen

Anstieg des Dax.

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