05.12.2012 12:22:30
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Nur noch zwei Bieter für nordische ProSieben-Sender - Kreise
Von William Launder, Marietta Cauchi und Eyk Henning
Der Bieterkreis für das skandinavische TV-Geschäft der ProSiebenSat.1 Media AG engt sich ein. Nur noch zwei Interessenten seien im Rennen um die nordischen Sender, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen. Das seien der US-Medienkonzern Discovery und der Finanzinvestor Providence Capital.
Auf einer Investment-Konferenz der UBS wollte Discovery-Chef David Zaslav das mögliche Interesse an den Sendern nicht kommentieren. Er sagte aber, sein Unternehmen ziehe nur Akquisitionen solcher Geschäfte in Erwägung, die unter Discovery-Ägide wenigstens genau so schnell wachsen könnten wie unter den derzeitigen Eigentümern. Die Wette auf den europäischen Fernsehmarkt werde sich bei der wirtschaftlichen Erholung der Region auszahlen.
Discovery Communications hat aber offenbar nicht nur ein Eisen im Feuer. Das US-Unternehmen führe auch Verhandlungen mit der französischen TF1 Group über die Übernahme eines Minderheitsanteils bei Eurosport, sagten informierte Personen. Dieser mögliche Deal wird von den Insidern auf mehrere hundert Millionen Dollar beziffert. Gespräche mit TF1 hatte Discovery vergangenen Monat bestätigt.
Die Gebote von Discovery und Providence Capital für die ProSieben-Sender sind informierten Personen zufolge niedriger als die 1,3 Milliarden Euro, die der Unterföhringer Medienkonzern damit ursprünglich erzielen wollte. Ein baldiger Abschluss ist offenbar unwahrscheinlich. Eine mit den Vorgängen vertraute Person sagte, ein Deal sei möglicherweise noch Wochen entfernt.
ProSieben hat das Skandinavien-Geschäft zum Verkauf gestellt. In Unterföhring hieß es, dass sich die erwarteten Synergien durch die Produktion von Sendungen für gleich mehrere Märkte nicht realisieren ließen, weil die Publikumsgeschmäcker zu unterschiedlich seien.
Dabei haben die nordischen Sender im dritten Quartal einmal mehr ordentliche Zahlen abgeliefert. Im Zeitraum von Juli bis September wuchs der Umsatz in dem Geschäftsbereich um 8,8 Prozent auf 134,1 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. Insbesondere die Aktivitäten in Norwegen und Dänemark hätten die Werbeerlöse steigern können, hatte ProSieben mitgeteilt.
Der bevorstehende Verkauf wickelt die Übernahme von SBS Broadcasting aus dem Jahr 2007 fast vollständig ab. Durch den 3,3 Milliarden Euro schweren Deal ist ProSiebenSat.1 zur zweitgrößten Senderkette Europas nach der von Bertelsmann kontrollierten RTL Group aufgestiegen. SBS Broadcasting, das mehrheitlich auch den ProSieben-Eignern Permira und KKR gehörte, brachte die Aktivitäten in Benelux und Skandinavien bei den Unterföhringern ein. Davon bleiben jetzt nur noch kleinere Geschäfte in Osteuropa, die zurzeit aber wegen des wirtschaftlichen Umfelds als schwer verkäuflich gelten.
--Archibald Preuschat und Dana Cimilluca haben zu diesem Bericht beigetragen.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
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December 05, 2012 05:52 ET (10:52 GMT)
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