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16.05.2024 16:52:00
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NIO-Aktie von US-Zollerhöhung belastet: Neues NIO-Modell "Onvo" soll Tesla gefährlich werden
• Niedrigerer Preis dürfte für scharfe Konkurrenz sorgen
• EV-Aktien von US-Zollerhöhung belastet
Der chinesische E-Autobauer NIO hat am Mittwoch ein neues niedrigpreisiges Modell, den L60 SUV, unter der Marke "Onvo" lanciert. Damit erhält der US-Elektropionier Tesla auf dem wichtigen chinesischen Markt scharfe Konkurrenz. Auch Tesla hat mit dem Model Y ein günstigeres Fahrzeug im Sortiment. Allerdings ist NIOs Onvo mit einem Startpreis ab 219.900 Yuan oder rund 30.500 US-Dollar mehr als zehn Prozent günstiger als Teslas Model Y. Der Launch dürfte einer Hiobsbotschaft für Tesla gleichkommen, schließlich ist der Model Y laut CNBC das meist verkaufte rein durch Batterie betriebene E-Fahrzeug in China.
Die ersten Onvo-Auslieferungen sollen im September beginnen, wie das Unternehmen im Rahmen des Launch-Events verkündete. Vorbestellungen können jedoch bereits jetzt entgegen genommen werden. Der Marktstart ist zunächst nur in China vorgesehen, wie CNBC von NIO-CEO William Li erfuhr, ein Verkauf ins Ausland sei jedoch ebenso geplant. Hier steht die Timeline jedoch noch nicht fest.
NIO will "neuen Standard" setzen
Der Onvo soll laut NIOs Alan Ai einen "neuen Standard" für Familienfahrzeuge setzen, wie CNBC berichtet. Der Name "Onvo" sei abgeleitet von "On Voyage". Der chinesische Name lautet im Übrigen "Le Dao", was das Bild einer Familie hervorrufen soll, die eine schöne Zeit zusammen verbringt.
Auch Ai selbst habe im Rahmen der Präsentation den Vergleich mit dem Model Y angesprochen. So sei der Onvo geräumiger gestaltet als das Tesla-Konkurrenzprodukt. Zudem gäbe es eine bessere Stoßdämpfung und das Fahrzeug sei wendiger als der Rivale. Auch bei der Reichweite kann das neue Modell mit dem von Tesla mithalten. Einige Versionen könnten gar mit einer größeren Reichweite aufwarten. Darüber hinaus würde auch der neue NIO-Stromer über ein Fahrassistenzprogramm verfügen, welches bei der Fahrzeugführung behilflich sei. Teslas "Autopilot", wie der Musk-Konzern sein Fahrassistenzsystem getauft hat, ist derweil in China noch nicht verfügbar. Zudem kündigte NIO schon bei dem jüngsten Launch an, dass geplant sei, fortan jedes Jahr ein neues Onvo-Modell auf den Markt zu bringen, um weiter auf dem Markt für Familienfahrzeuge zu expandieren.
US-Präsident Biden will Zölle auf chinesische EVs drastisch erhöhen
Das sind jedoch nicht die einzigen Nachrichten, die in dieser Woche für Furore bei chinesischen E-Autobauern sorgten. Am Dienstag wurde bekannt, dass US-Präsident Joe Biden plane, höhere Zölle zu erlassen, die explizit auf chinesische E-Autos und andere Produkte aus der Volksrepublik abzielen. Neben den E-Fahrzeugen aus China, die aufgrund ihrer niedrigeren Preise für große Konkurrenz auf dem US-Markt sorgen, sollen auch Batterien, wichtige Minerale, Solarprodukte, Stahl und Aluminium aus dem Land mit höheren Zöllen belegt werden, schreibt MarketWatch.
Aktuell erheben die USA Zölle in Höhe von 27,5 Prozent auf chinesische E-Autos. Es wird nun erwartet, dass dieser Prozentsatz auf 102,5 Prozent angezogen werden wird. Da es aktuell jedoch noch "extrem wenige chinesische EVs auf dem US-Markt" gäbe, dürfte die drastische Zollerhöhung laut den Evercore ISI-Analysten Sarah Bianchi und Matthew Aks jedoch nur "minimale kurzfristige Auswirkungen auf die Wirtschaft" haben, wie sie in einer Nachricht, die MarketWatch vorliegt, schreiben. Was die stärkere Zollerhebung auf chinesische Batterien und bedeutende Minerale angeht, könnten die Auswirkungen jedoch deutlicher für die USA ausfallen, da die Vereinigten Staaten hier deutlich mehr importieren.
EV-Aktien von Biden-Ankündigung belastet
Die Meldung lastete am Mittwoch schwer auf den Aktien zahlreiche E-Autobauer. So fiel das Lucid-Papier am Mittwoch an der NASDAQ zum Handelsschluss um 7,05 Prozent auf 2,90 US-Dollar. Die Anteilsscheine von Rivian sackten schlussendlich 8,85 Prozent auf 10,20 US-Dollar ab. Auch das Tesla-Papier büßte zum Läuten der Schlussglocke 2,01 Prozent auf 173,99 US-Dollar ein. Das erst seit Kurzem in den USA notierte EV-Unternehmen ZEEKR verlor derweil bis zum NYSE-Handelsschluss 3,22 Prozent auf 26,74 US-Dollar.
Die NIO-Aktie fiel am Mittwoch im NYSE-Handel trotz Onvo-Launch letztlich um 7,94 Prozent auf 5,33 US-Dollar. Am Donnerstag muss sie zeitweise weitere 1,69 Prozent auf 5,24 US-Dollar abgaben.
Redaktion finanzen.at
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Lucid | 2,58 | 1,57% | |
NIO | 4,27 | -4,59% | |
Rivian Automotive | 13,40 | -0,74% | |
Tesla | 411,35 | 2,57% | |
ZEEKR | 27,67 | -1,84% |