Neue OZ: Kommentar zu Bekleidungshandel

Gerade hat der Sommer so richtig aufgedreht, da geht er schon wieder zu Ende. Zumindest im Bekleidungshandel. Die Herbstkollektion braucht ihren Platz, wenngleich die großen Ferien in einigen Bundesländern noch nicht einmal begonnen haben. Die Schnäppchenjäger dort können sich für ihren Sommerurlaub besonders günstig einkleiden.

Für die Händler hingegen ist das Geschäft mit der Mode schon länger so hart wie für Sonnenhungrige der vergangene Winter. Gerade bei Bekleidung und Schuhen herrscht ein großer Konkurrenzkampf, dem bereits viele kleine Anbieter zum Opfer gefallen sind. Und Wetterkapriolen wie in diesem Jahr können in einer solchen Situation manchem Einzelhändler mit dünner Kapitaldecke den Garaus machen.

Daran sollten Kunden denken, wenn jetzt wieder die große Regalräumung beginnt. Nähe zum Wohnort und gute Beratung haben einen Wert, der sich bei fairer Betrachtung im Preis niederschlagen sollte.

Eine andere Frage ist, ob sich der Bekleidungshandel mit dem frühen Kollektionswechsel nicht selbst zu sehr unter Druck setzt. Rabatte wie im Handel von bis zu 70 Prozent werden von den Herstellern kaum gewährt. Auch dann nicht, wenn diese in Outlet-Centern Vorjahresware anbieten. Kunden lassen sich auch mit weniger Rabatt anlocken, wie die wachsende Zahl solcher Fabrikverkäufe zeigt. Und ganz aus der Mode können die Sachen aus dem letzten Winter, der gefühlt erst vier Wochen vorüber ist, auch noch nicht sein.

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