27.03.2023 15:42:42
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Netzbetreiber zuversichtlich für Versorgungssicherheit, Netze - Kreise
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)--Die Übertragungsnetzbetreiber gehen für den kommenden Winter von einer Versorgungssicherheit und einem sicheren Betrieb des Stromnetzes in Deutschland aus, wie es aus dem Bundeswirtschaftsministerium hieß. In der jährlichen Bedarfs- und Systemanalyse der Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB), in die Dow Jones Einblick hatte, wird zudem nicht von Blackouts ausgegangen, die von Fachleuten auch "Lastunterdeckung" genannte werden. Insgesamt werde Deutschland Stromexporteur bleiben, so der Bericht, der nach eigenen Aussagen auf konservative Annahmen beruht.
Es gibt demnach aufgrund der Netzengpässe im deutschen Netz einen sogenannten "Redispatchbedarf", bei dem in die Erzeugungsleistung von Kraftwerken eingegriffen wird, um Leitungsabschnitte vor einer Überlastung zu schützen, von insgesamt 28 Terrawattstunden (TWh), so die Analyse. So werden zur Deckung dieses Bedarfs die Reservekapazitäten im Inland vollständig genutzt. Sollte es zu Starklast- und Starkwindsituationen kommen, sind demnach bis zu 2,9 Gigawatt ausländischer Reservekraftwerke zusätzlich erforderlich, die voraussichtlich vorrangig aus Frankreich und Belgien kommen werden.
Als Gründe für den Redispatchbedarf von 2,9 GW werden die hohen Exporte in Richtung Frankreich genannt, die dann von Frankreich teilweise weiter nach Italien gehen. Dies ergebe sich aus der immer noch als gering angenommenen Verfügbarkeit der französischen Atomkraftwerke sowie der angenommenen hohen Preisunterschiede Kohle/Gas und der hohen Windeinspeisung. Außerdem würden geplante Baumaßnahmen und damit nicht in Betrieb befindlicher Stromleitungen berücksichtigt, die den Redispatchbedarf realistischer abbilden.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
DJG/aat/cbr
(END) Dow Jones Newswires
March 27, 2023 09:43 ET (13:43 GMT)
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