17.02.2024 17:09:38

Nach Nawalnys Tod: Briten bestellen Vertreter russischer Botschaft ein

LONDON (dpa-AFX) - Großbritannien hat nach dem Tod des russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny Konsequenzen in Aussicht gestellt und einen Vertreter der russischen Botschaft vorgeladen. "Es sollte Konsequenzen haben, wenn solche furchtbaren Menschenrechtsverletzungen stattfinden", sagte Außenminister David Cameron nach Angaben des Senders Sky News am Samstag. Geprüft werde, ob es einzelne Verantwortliche gebe und einzelne Maßnahmen, die ergriffen werden könnten. "Wir kündigen sie nicht im Voraus an, daher kann ich nicht mehr sagen als das."

Natürlich hätten sie auch bereits den Botschafter einbestellt. "Wir haben unsere Sicht auf dieses schreckliche Ereignis und die Art, wie dieser Mensch behandelt wurde, klargemacht", sagte Cameron am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz. In München werde er sich auch mit Kollegen der G7-Staaten treffen.

Das Außenministerium in London hatte am Freitagabend mitgeteilt, Nawalnys Tod müsse vollumfänglich und transparent untersucht werden. Das Ministerium habe "die russische Botschaft einbestellt, um klarzumachen, dass wir die russischen Behörden in vollem Umfang verantwortlich machen". Der Nachrichtenagentur PA zufolge sollen Beamte informiert worden sein, dass der Botschafter krank sei, es sei ein Vertreter geschickt worden.

Das britische Ministerium würdigte Nawalny als Mann großen Mutes und eisernen Willens, der selbst aus dem Gefängnis weiter für die Rechte des russischen Volks gekämpft habe. Sein Einsatz für Menschenrechte und für die Aufklärung von Korruption sei eine Inspiration für Millionen. "Die Ideale, für die er stand und starb, werden ewig weiterleben."/kil/DP/zb

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