Strategische Partnerschaft |
09.08.2021 17:45:00
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Millionendeal: Carlyle will Schaltbau übernehmen - Schaltbau-Aktie schlussendlich mit Kurssprung von 38 Prozent
Die Investorenvereinbarung hat die Schaltbau Holding AG den Angaben zufolge mit der Voltage BidCo GmbH unterzeichnet, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft von durch Carlyle beratenen Fonds. Das Angebot sei im "besten Interesse des Unternehmens, seiner Aktionäre, Mitarbeiter, Kunden", teilte Schaltbau mit. Carlyle habe zugesichert, die bestehende Struktur und die Standorte der Schaltbau-Gruppe mit ihrer Belegschaft zu erhalten. Vor Vollzug des geplanten Deals müssen unter anderem die Wettbewerbshüter zustimmen und außenwirtschaftsrechtliche Freigaben vorliegen.
"Carlyle hat sich mit einer Reihe erfolgreicher Investitionen auch im deutschen Markt als sehr verlässlicher, verantwortungsvoller und starker Partner erwiesen", sagte Jürgen Brandes, Chef der Schaltbau Holding AG. Das Angebot, wie es sich derzeit darstelle, sei eine große Chance. "Mit der zusätzlichen finanziellen Unterstützung, dem globalen Branchenzugang und Netzwerk von Carlyle können wir unsere Wachstumspläne, die wir in unserer Strategie 2023 dargelegt haben, deutlich beschleunigen." Im Rahmen dieser Strategie will Schaltbau unter anderem das Bahn-Kerngeschäft auch durch Firmenübernahmen stärken, das Servicegeschäft erweitern und das Geschäft etwa mit Elektro-Mobilität ausbauen. Carlyle-Manager Friedel Drees nannte die Partnerschaft den richtigen Schritt zur richtigen Zeit.
Die börsennotierte Schaltbau Holding AG gehört nach eigenen Angaben mit einem Jahresumsatz von etwa 500 Millionen Euro und rund 3000 Beschäftigten zu den international führenden Anbietern von Systemen und Komponenten für die Verkehrstechnik und die Investitionsgüterindustrie. Die Carlyle-Gruppe verwaltete nach eigenen Angaben Ende Juni dieses Jahres ein Vermögen von rund 276 Milliarden US-Dollar (rund 234 Mrd Euro).
So reagiert die Schaltbau-Aktie
Nach der Ankündigung eines Übernahmeangebots für Schaltbau sind die Aktien des Verkehrstechnikspezialisten am Montag in die Höhe geschossen. Zum Handelsende notierten die Papiere 38,10 Prozent über dem Schlusskurs vom Freitag bei 56,00 Euro und damit über dem Angebotspreis des Finanzinvestors Carlyle von 53,50 Euro.
Carlyle hat sich nach eigenen Angaben bereits 69 Prozent der Aktien durch Zusagen bisheriger Anteilseigner gesichert. Ein formelles Kaufgebot steht jedoch noch aus. Die von Carlyle in Aussicht gestellten 53,50 Euro liegen nach Unternehmensangaben 44 Prozent über dem Durchschnittskurs der Schaltbau-Aktie in den vergangenen drei Monaten.
Warburg-Experte Christian Cohrs sprach in einem ersten Kommentar von einem attraktiven Preis und riet Anlegern dazu, die Offerte anzunehmen. Börsenbrief-Autor Hans Bernecker glaubt, dass Carlyle es vor allem auf die zukunftsträchtigen E-Mobility-Aktivitäten von Schaltbau abgesehen hat.
Auch Analyst Michael Junghans von der Commerzbank empfahl den Aktionären die Annahme des Angebots. Aus Bewertungssicht sei die Offerte attraktiv. Zudem dürfte das Management von Schaltbau unter dem Dach des Finanzinvestors Zugang zu einem großen Finanzierungspool und besten Branchenkontakten erhalten. Junghans schraubte sein Kursziel von 33 Euro auf den Angebotspreis von 53,50 Euro nach oben, stufte die Aktie jedoch von "Buy" auf "Hold" herab.
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MÜNCHEN (dpa-AFX)
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Carlyle Group | 50,09 | -0,93% | |
Commerzbank | 15,08 | -0,49% | |
Schaltbau Holding AG | 58,00 | -0,85% |