Extreme Auswirkungen |
27.09.2023 22:12:00
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Microsoft verzeichnet durch KI-Boom drastischen Anstieg beim Wasserverbrauch
• Wasserverbrauch von Microsoft stark angestiegen
• Suche nach nachhaltigeren Lösungen
Künstliche Intelligenz automatisiert und optimiert Arbeitsprozesse und zielt darauf ab, den Alltag der Menschen zu vereinfachen. Die Schattenseiten dieses Trendthemas kennen dabei viele allerdings nicht. Denn, auch wenn man auf den ersten Blick nicht daran denken würde, KI verbraucht enorm viel Wasser. Der Grund: Die Rechenprozesse, die im Hintergrund laufen, verbrauchen neben einer Menge Strom auch Wasser für die Kühlung der Geräte.
Wasserverbrauch von Microsoft um über 30 Prozent gestiegen
So deckt auch der jüngste Umweltbericht von Microsoft extreme Entwicklungen auf. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Verbrauch an Trinkwasser in 2022 um 34 Prozent gestiegen. Der US-Konzern hat im vergangenen Jahr stolze 6,4 Milliarden Liter Wasser verbraucht. Die Associated Press vergleicht: Mit dem Wasser, das der Konzern 2022 benötigt hat, könnte man 2.500 Schwimmbecken olympischer Größe füllen.
Auch bei Microsoft dürfte dieser enorme Wasserverbrauch insbesondere durch KI begründet sein, denn der Konzern setzt seinen Fokus zunehmend auf dieses Thema. "Man kann mit Recht sagen, dass der Großteil des Wachstums auf KI zurückzuführen ist", ist sich Shaolei Ren, Informatik-Professor an der University of California, sicher. Aus einem Paper mit dem Titel "Making AI Less ‘Thirsty’: Uncovering and Addressing the Secret Water Footprint of AI Models" von Ren und Kollegen geht hervor, dass ChatGPT - das Produkt von Microsofts Partner OpenAI - etwa für die Verarbeitung von 20 bis 50 Prompts rund 500 Milliliter Wasser benötigt. Für eine durchschnittliche Unterhaltung via ChatGPT wird also ein halber Liter Wasser verbraucht. Dabei müsse die Qualität dieses Wassers besonders gut sein, um Korrosion und Bakterien im Kühlkreislauf zu vermeiden. Allein für das Training für GPT-3 sollen rund 700.000 Liter Wasser verbraucht worden sein, wie aus dem Vordruck des Papers hervorgeht.
"Die meisten Menschen sind sich der Ressourcennutzung, die ChatGPT zugrunde liegt, nicht bewusst. Wenn Sie sich der Ressourcennutzung nicht bewusst sind, können wir nicht zur Ressourcenschonung beitragen", betont Ren.
Microsoft & Co. auf der Suche nach Lösungen
Entgegen der Mehrheit der Verbraucher sind sich die Unternehmen hinter den KI-Tools wie ChatGPT hingegen durchaus des enormen Wasserverbrauches bewusst. Auf Anfrage der Associated Press erklärte Microsoft, man arbeite an Möglichkeiten, "große Systeme effizienter zu machen, sowohl in der Schulung als auch in der Anwendung". Zudem arbeite das Unternehmen an Wegen, den Energie- und Kohlenstoff-Fußabdruck von KI genauer zu messen. "Wir werden unsere Emissionen weiterhin überwachen, den Fortschritt beschleunigen und gleichzeitig den Einsatz sauberer Energie für die Stromversorgung von Rechenzentren, den Kauf erneuerbarer Energien und andere Anstrengungen erhöhen, um unsere Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, bis 2030 kohlenstoffnegativ, wasserpositiv und zero waste zu sein", heißt es weiter in der Erklärung Microsofts.
OpenAI äußerte sich in ähnlicher Weise: Das Unternehmen sei sich bewusst, dass das Training großer Modelle "energie- und wasserintensiv sein kann". Entsprechende Prozesse sollten künftig effizienter gestaltet werden. Man mache sich "erhebliche Gedanken" über die optimale Nutzung der Rechenleistung.
Redaktion finanzen.at
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