17.10.2013 23:04:30
|
Märkte USA/An den Aktienmärkten geht die Party weiter
Von Hans Bielefeld
An der Wall Street ist die Party nach der Einigung im Schuldenstreit zu Ende - zumindest teilweise. Während der Dollar und der Ölpreis am Donnerstag deutlich abrutschten, schnellte der Goldpreis in die Höhe und profitierte von seinem Ruf als sicherer Hafen in Krisenzeiten. An den Aktienmärkte feierten die Anleger dagegen verhalten weiter. Dass die chinesische Ratingagentur Dagong die Bonitätsnote der USA auf A- von A gesenkt hatte, störte sie kaum. Auch die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die mit 358.000 deutlich höher ausfielen als erwartet und der Philadelphia-Fed-Index, der gegenüber September etwas einbüßte, ließen die Anleger weitgehend kalt.
Etwas gestützt davon, dass Moody's in den nächsten zwei Jahren das US-Rating nicht absenken möchte, legte der S&P-500 um 0,7 Prozent auf 1.733 Punkte zu und erreichte damit ein neues Allzeithoch. Während der Nasdaq-Composite 0,6 Prozent auf 3.863 Punkte zulegte, büßte der Dow-Jones-Index 2 Punkte auf 15.372 Punkte ein. Der Umsatz stieg minimal auf 0,76 (Mittwoch: 0,75) Milliarden Aktien. Auf die 2.569 (2.474) Kursgewinner kamen 527 (613) -verlierer, unverändert schlossen 62 (85) Titel.
Am Devisenmarkt zeigte sich jedoch ein anderes Bild. Hier machte sich Katerstimmung breit. Nach dem Jubel über die Einigung im US-Schuldenstreit rückten die Folgen der quälend lange andauernden Verhandlungen über die kurzfristige Anhebung der Schuldengrenze in den Vordergrund. Anleger sehen das Investitionsklima in den USA beschädigt. Der Greenback büßte gegenüber dem Euro deutlich an Wert ein. Die Gemeinschaftswährung stieg zuletzt bis auf 1,3675 Dollar, nachdem sie am Mittwoch im Tief noch unter 1,35 Dollar stand.
Und auch am Ölmarkt ging es abwärts. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI sank zum Settlement um 1,6 Prozent auf 100,67 Dollar. Gestützt von der schwächelnden US-Konjunktur zog der Goldpreis dagegen deutlich an. Er kletterte wieder über die Marke von 1.300 Dollar und legte zum Settlement um 3,2 Prozent auf 1.323 Dollar zu.
Bei den Einzelwerten gaben die Quartalsberichte den Ton an. Belastet von den enttäuschenden Ausblick verloren die Aktien von IBM 6,4 Prozent. Aufwärts ging es dagegen mit den Papieren von Verizon Communications. Sie gewannen 3,5 Prozent. Der Telekomkonzern hat im dritten Quartal mehr verdient als erwartet und überraschend viele Neukunden im Mobilgeschäft gewonnen. Einen Gewinnsprung meldet American Express. Die Kreditkartengesellschaft schnitt im dritten Quartal besser ab als erwartet. Die Aktie lief mit einem Plus von 5,1 Prozent kräftig nach oben. Auch Goldman Sachs hat beim Ergebnis die Schätzungen übertroffen, die Aktie gewann 0,7 Prozent.
Am Anleihemarkt rückte die Diskussion um die Absenkung der Anleihekäufe durch die Fed wieder in den Vordergrund. Angesichts der überraschend hohen Anzahl von Anträgen auf Arbeitslosenhilfe und dem gesunkenen Philadelphia-Fed-Index gehen Analysten davon, dass sich das sogenannte Tapering weiter nach hinten verschieben dürfte. Dem entsprechend äußerte sich auch der als Fed-Falke bekannte Präsidenten der Notenbank von Dallas Richard Fisher. Fisher ist im Offenmarktausschuss bis 2014 nicht stimmberechtigt, sagte aber, wenn er abstimmen dürfte, votierte er auf der nächsten Sitzung gegen einen Kurswechsel der Notenbank. Das stützte die Kurse von Staatsanleihen. Die Rendite der zehnjährigen Papiere sank um acht Basispunkte auf 2,359 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 15.371,65 -0,01 -2,18 S&P-500 1.733,15 0,67 11,61 Nasdaq-Comp. 3.863,15 0,62 23,71 Nasdaq-100 3.301,28 0,60 19,61Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/4% 2-year 99 28/32 up 1/32 0,318% -1,6BP 5/8% 3-Year 100 1/32 up 3/32 0,609% -3,4BP 1 3/8% 5-year 100 7/32 up 10/32 1,331% -6,4BP 2 1/8% 7-Year 100 7/32 up 17/32 1,966% -8,2BP 2 1/2% 10-year 99 6/32 up 21/32 2,594% -7,7BP 3 5/8% 30-year 99 10/32 up 1 4/32 3,662% -6,3BP
DEVISEN zuletzt '+/- % Do, 8.19 Uhr Mi, 18.12 Uhr EUR/USD 1,3675 0,86% 1,3558 1,3485 EUR/JPY 133,8886 0,26% 133,5358 133,3954 EUR/CHF 1,2340 -0,11% 1,2354 1,2365 USD/JPY 97,9050 -0,60% 98,4930 98,9330 GBP/USD 1,6160 1,03% 1,5995 1,5899 === Kontakt zum Autor: hans.bielefeld@dowjones.com
DJG/DJN/hhb
(END) Dow Jones Newswires
October 17, 2013 16:33 ET (20:33 GMT)
Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 33 PM EDT 10-17-13
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!