25.08.2017 12:39:42

MARKT USA/Jackson Hole dürfte den Takt vorgeben

   Zum Wochenausklang dürfte das Notenbanker-Treffen in Jackson Hole die Kurse an der Wall Street machen. Schon seit Tagen warten die Investoren gespannt auf die Reden von US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen und EZB-Präsident Mario Draghi. Doch die Erwartungen gehen recht weit auseinander. Die einen rechnen bei Yellen mit Aussagen zum weiteren Tempo bei den Zinserhöhungen sowie der Inflation. Und Draghi könnte sich zur weiteren geldpolitischen Richtung und zum Euro äußern, so die Spekulationen. Andere wiederum erwarten nur wenige substanziellen Neuigkeiten, denn erst im Herbst dürften die beiden Notenbanken ihre weiteren geldpolitischen Kurse genauer abstecken.

   In diesem Spannungsfeld deutet der Future des S&P-500 auf eine wenig veränderte Eröffnung am Kassamarkt hin. Vor dem Handelsstart wird zwar noch der US-Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter veröffentlicht, doch dürfte der Einfluss begrenzt bleiben.

   Nach Einschätzung der Unicredit werden die Reden von Yellen und Draghi den Weg ebnen für noch mehr Eurostärke in der kommenden Woche. Weil die US-Notenbank schon detaillierte Informationen zum bevorstehenden Bilanzabbau mitgeteilt habe, dürfte Yellens Rede den Dollar kaum bewegen. Daraus ergebe sich Potenzial für Gewinne beim Euro zum Dollar, wenn sich der Markt dann wappne für die potenzielle Vorankündigung von Tapering-Schritten der EZB. Am 7. September beim EZB-Treffen könne es damit schon soweit sein, so die Analysten.

   David Morrisson, Stratege bei Spreadco, teilt diese Ansicht nicht. Er glaubt, dass Draghi dem Euro einen Dämpfer versetzen könnte, weil er eher Sorge über die jüngste Aufwertung zum Ausdruck bringen dürfte als die Aussicht einer weniger lockeren Geldpolitik zu diskutieren. Aktuell notiert die Gemeinschaftswährung wenig verändert um die Marke von 1,18 Dollar.

   Bei den Einzelwerten könnten Broadcom trotz besser als erwartet ausgefallener Zahlen und einem erhöhten Umsatzziel unter Druck kommen. Einige Marktteilnehmer hatten wohl mit einem noch besseren Abschneiden gerechnet. So kommentierte RBC-Analyst Amit Daryanani, die Zahlen hätten im großen und ganzen die Erwartungen der Wall Street erfüllt, doch das sei "derzeit nicht genug". Auch Gewinnmitnahmen könnten einsetzen, denn die Aktie hat seit Jahresbeginn um 45 Prozent zugelegt. Nachbörslich ging es für die Papiere um 2,5 Prozent nach unten. Vor der Startglocke ist die Aktie dagegen noch nicht aktiv.

   Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   August 25, 2017 06:09 ET (10:09 GMT)

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