17.03.2015 21:51:34
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MÄRKTE USA/Zurückhaltung vor Fed-Entscheid - TV-Pläne beflügeln Apple
(Wiederholung)
NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem Anstieg zu Wochenbeginn haben die US-Aktienmärkte am Dienstag einen Rücksetzer erlebt. Die Gewinnmitnahmen fielen aber längst nicht so deutlich aus wie in Europa. Vereinzelt fanden die Kurse im späten Geschäft in positives Terrain zurück. Auf der Stimmung der Anleger lastete zum einen der neuerliche Verfall der Ölpreise. Aktien des Energiesektors gehörten zu den größten Kursverlierern.
Daneben blickten die Investoren nervös dem Ende der zweitägigen US-Notenbanksitzung entgegen, die am Dienstag begonnen hatte. Am Mittwoch werden sie erfahren, ob die Federal Reserve vorerst "geduldig" bleiben wird, was Zinserhöhungen angeht. Auch wenn die US-Wirtschaft insgesamt auf einem guten Weg ist, sprechen die jüngsten Konjunkturdaten eher gegen eine hastige Straffung der Geldpolitik.
Aktuelles Beispiel sind die Baubeginne. Aus den am Dienstag veröffentlichten Februar-Daten geht hervor, dass die Zahl der ersten Spatenstiche wegen des eisigen Winters in einigen Teilen der USA überraschend drastisch zurückgegangen ist. Sorgen bereitete Anlegern auch, dass die USA wieder einmal an ihre gesetzliche Schuldenobergrenze stoßen. Das Finanzministerium ist gezwungen, "außergewöhnliche" Maßnahmen einzuleiten, um die Finanzierung der laufenden Regierungsgeschäfte garantieren und die Forderungen der Gläubiger erfüllen zu können.
Der Dow-Jones-Index verlor 0,7 Prozent auf 17.849 Punkte. Der S&P-500 gab um 0,3 Prozent nach. Der Nasdaq-Composite schaffte ein Plus von 0,2 Prozent. Umgesetzt wurden 716 (Montag: 756) Millionen Aktien. Den 1.498 Kursgewinnern standen 1.658 -verlierer gegenüber, während 94 Titel unverändert schlossen.
Dass sich an der Börse Technologiewerte besser hielten als Standardwerte, dürfte vor allem der schwergewichteten Apple-Aktie zu verdanken gewesen sein. Sie stieg um 1,7 Prozent. Das Wall Street Journal hatte unter Berufung auf informierte Personen berichtet, dass Apple mit mehreren Medienunternehmen über den Einstieg ins Online-Fernsehen verhandele. Apples Online-Fernsehdienst solle im Herbst starten, hieß es. "Apple gehört zu den wenigen Unternehmen, die das Potenzial haben, die Fernsehbranche zu verändern", kommentierte Analyst Brian White von Cantor Fitzgerald den Bericht. Diese Veränderungen seien dringend nötig, denn das aktuelle Bezahlfernsehmodell sei antiquiert und überteuert, fügte er hinzu. Aktien von Kabelnetzbetreibern wie Time Warner Cable und Comcast fielen um 1,2 und 1,0 Prozent.
Am Anleihemarkt legten die Kurse zu. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen sank im Gegenzug um vier Basispunkte auf 2,06 Prozent. Wenn die US-Notenbank Zinserhöhungen hinauszögert, werden nicht so bald höherverzinsliche Anleihen auf den Markt kommen, die das aktuelle Angebot unattraktiv machen würden.
Auf dem Ölpreis lastete erneut das Überangebot. Allein die USA verfügen über so viel Öl wie zuletzt vor rund 80 Jahren. Dazu kommt, dass andere große Ölförderländer wie etwa Saudi-Arabien ihre Fördermengen nicht verringern. Am Mittwoch wird das US-Energieministerium wöchentliche Daten zu den heimischen Ölvorräten veröffentlichen. Marktteilnehmer verkauften in Erwartung neuer "Hiobsbotschaften". Das Barrel Leichtöl der US-Sorte WTI verbilligte sich um 1,0 Prozent bzw 0,42 Dollar auf 43,46 Dollar. Die europäische Sorte Brent gab um 0,8 Prozent bzw 0,43 Dollar auf 53,51 Dollar nach.
Der Goldpreis fiel um 0,4 Prozent bzw 5 Dollar auf 1.148,20 Dollar je Feinunze - den tiefsten Stand seit vier Monaten. Auch am Goldmarkt hielten sich die Anleger in Erwartung der Fed-Aussagen zurück. Gold-Investoren wäre es am liebsten, wenn die Fed sich mit Zinserhöhungen Zeit ließe, sagten Beobachter. Das Edelmetall wirft keine Zinsen ab und verliert daher bei steigenden Zinsen an Attraktivität. Deshalb dürfte der Goldpreis zulegen, wenn im Begleitkommentar zum Zinsentscheid am Mittwoch erneut ein "geduldiges" Vorgehen angekündigt würde, sagte Richard Gotterer von Wescott Financial Advisory Group.
Der Euro erholte sich zum Dollar, nicht zuletzt in Reaktion auf die schwächeren US-Konjunkturdaten. Sie hatten Hoffnungen geschürt, dass die erste Zinserhöhung der US-Notenbank noch etwas länger auf sich warten lässt. Die Gemeinschaftswährung kostete im späten US-Handel 1,0592 Dollar. Im Tageshoch waren aber 1,0651 Dollar gezahlt worden.
An der Börse profitierten die Aktien der Fluggesellschaft American Airlines von der bevorstehenden Aufnahme in den S&P-500-Index. Sie legten um 6,9 Prozent zu. American Airlines ersetzen im Index Allergan, die nach der Übernahme des Unternehmens durch Actavis ausscheiden. Im Energiesektor büßten Halliburton 0,6 Prozent ein. ExxonMobil fielen um 0,8 Prozent.
Leucadia National verbilligten sich um 2,7 Prozent, nachdem die Investmentbank-Tochter Jefferies einen Ergebniseinbruch im ersten Geschäftsquartal gemeldet hatte. Das Geschäftsjahr von Jefferies endet früher als das der Wettbewerber, weshalb die Zahlen als Indikator für die Branche starke Beachtung finden. Nach Börsenschluss sollte SAP-Wettbewerber Oracle über den Verlauf seines dritten Geschäftsquartals berichten. Die Anleger schienen pessimistisch: Die Aktie verlor 1,2 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.849,08 -0,71 -128,34 S&P-500 2.074,20 -0,34 -6,99 Nasdaq-Comp. 4.937,43 0,16 7,93 Nasdaq-100 4.375,63 0,12 5,16Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/2% 2-year 99 21/32 dn 1/32 0,669% +1,6BP 1% 3-year 99 26/32 dn 1/32 1,066% +0,8BP 1 3/8% 5-year 99 4/32 up 1/32 1,559% -0,8BP 1 3/4% 7-year 99 6/32 up 6/32 1,873% -2,9BP 2% 10-year 99 15/32 up 11/32 2,059% -3,9BP 2 1/2% 30-year 97 18/32 up 1 6/32 2,617% -5,9BP
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.16 Uhr Mo, 17.33 Uhr EUR/USD 1,0592 0,04% 1,0588 1,0593 EUR/JPY 128,55 0,13% 128,39 128,39 EUR/CHF 1,0662 -0,07% 1,0670 1,0641 USD/JPY 121,37 0,08% 121,28 121,29 GBP/USD 1,4741 -0,63% 1,4834 1,4815 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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March 17, 2015 16:20 ET (20:20 GMT)
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