14.11.2023 15:40:41
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MÄRKTE USA/Wall Street startet nach Verbraucherpreisen mit kräftigem Plus
NEW YORK (Dow Jones)--Niedriger als erwartet ausgefallene US-Inflationsdaten sorgen am Dienstag an der Wall Street zur Eröffnung für ein kräftiges Plus. Die Daten schüren weiter die Hoffnungen, dass der Zinsgipfel in den USA erreicht sein dürfte. Sie hätten schon klar über den Erwartungen ausfallen müssen, um die Spekulationen um eine weitere Zinserhöhung anzuheizen, heißt es. Der Dow-Jones-Index gewinnt kurz nach dem Start 1,0 Prozent auf 34.673 Punkte. Der S&P-500 steigt um 1,4 Prozent und der Nasdaq-Composite klettert um 1,8 Prozent.
Der Preisdruck in den USA hat im Oktober stärker nachgelassen als erwartet: Die Verbraucherpreise blieben im Schnitt konstant gegenüber dem Vormonat und lagen um 3,2 (Vormonat: 3,7) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem monatlichen Preisanstieg von 0,1 Prozent und einer Jahresteuerung von 3,3 Prozent gerechnet. Die Kernverbraucherpreise (ohne Energie und Lebensmittel) stiegen im Oktober um 0,2 Prozent auf Monats- und um 4,0 (Vormonat: 4,1) Prozent auf Jahressicht. Ökonomen hatten eine monatliche Rate von 0,3 Prozent und eine unveränderte Jahresrate von 4,1 Prozent erwartet.
"Das ist die positive Überraschung, die der Markt so ersehnt hat", so Thomas Altman von QC Partners. Zum ersten Mal in diesem Jahr stagnierten die Preise im Monatsvergleich, "für den Aktien- und den Rentenmarkt eine gleichermaßen gute Nachricht".
Die Inflation liegt zwar nach wie vor über dem Fed-Zielwert von 2 Prozent, verlangsamt sich jedoch und nährt die Hoffnungen auf eine künftige Lockerung der Geldpolitik, heißt es. Das FedWatch-Tool von CME rechnet aktuell mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent, dass die Fed die Zinssätze im Dezember unverändert lassen wird, gegenüber 86 Prozent am Vortag. Eine Senkung um 25 Basispunkte werde nun für Mai 2024 erwartet.
Dollar mit US-Verbraucherpreisen unter Druck
Der Dollar baut seine Abgaben mit den US-Inflationsdaten deutlich aus. Der Dollar-Index liegt 0,9 Prozent im Minus, nach einem Abschlag von 0,1 Prozent unmittelbar vor der Veröffentlichung. Für den Euro geht es dagegen über die Marke von 1,08 Dollar nach oben. Im Vorfeld hatte die Gemeinschaftswährung bei 1,0725 notiert. Die Schwelle für eine weitere Zinserhöhung dürfte recht hoch sein, insbesondere nach den schwachen Arbeitsmarktdaten vom Oktober, so Devisen-Analystin You-Na Park-Heger von der Commerzbank schon im Vorfeld der Daten. Allerdings sei auch die Schwelle für Zinssenkungen recht hoch, was bedeute, dass eine hartnäckige Inflation dazu beitragen könnte, dass die Zinsen länger hoch bleiben und zumindest eine weitere Abschwächung des Dollars verhindern.
Mit den Renditen am US-Anleihemarkt geht es nach den Daten ebenfalls steil nach unten. So reduziert sich die Rendite zehnjähriger Papiere um 21,1 Basispunkte auf 4,42 Prozent, nach 4,62 Prozent im Vorfeld der Bekanntgabe.
Die Ölpreise zeigen sich mit leichten Gewinnen. Nach der Opec hat auch die Internationale Energie-Agentur (IEA) ihre Erwartungen an die weltweite Ölnachfrage 2023 erhöht. In ihrem Monatsbericht erklärte die IEA, dass das Gesamtangebot an Rohöl in diesem Jahr voraussichtlich um 1,7 Millionen Barrel pro Tag auf einen Rekordwert von 101,8 Millionen Barrel pro Tag steigen wird, was zum großen Teil auf die boomende Ölproduktion in den USA sowie in Brasilien und Guyana zurückzuführen ist. Für Brent und WTI geht es um bis zu 1,0 Prozent nach oben.
Theseus Pharmaceuticals mit Kurssprung
Bei den Einzelwerten machen die Aktien von Theseus Pharmaceuticals einen Satz um 39,5 Prozent nach oben. Das Biopharmaunternehmen hat seine Belegschaft um 72 Prozent reduziert und prüft nun strategische Alternativen zur Maximierung des sogenannten Shareholder Value. Dazu zählen ein möglicher Verkauf von Vermögenswerten, ein Verkauf des Unternehmens, eine Fusion oder andere strategische Maßnahmen.
Das Elektroauto-Startup Fisker verfehlte im dritten Quartal die Erwartungen auf breiter Front. Der Kurs gibt um 17,4 Prozent nach.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 34.672,67 +1,0% 334,80 +4,6%
S&P-500 4.472,66 +1,4% 61,11 +16,5%
Nasdaq-Comp. 14.010,34 +1,8% 242,60 +33,9%
Nasdaq-100 15.734,89 +1,6% 252,11 +43,8%
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 4,83 -21,1 5,04 41,0
5 Jahre 4,43 -23,5 4,67 43,2
7 Jahre 4,46 -23,1 4,70 49,5
10 Jahre 4,42 -21,1 4,63 54,3
30 Jahre 4,60 -16,0 4,76 62,7
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:36 Mo, 17:47 % YTD
EUR/USD 1,0816 +1,1% 1,0707 1,0703 +1,1%
EUR/JPY 163,27 +0,6% 162,34 162,15 +16,3%
EUR/CHF 0,9667 +0,2% 0,9655 0,9645 -2,3%
EUR/GBP 0,8701 -0,2% 0,8705 0,8723 -1,7%
USD/JPY 150,95 -0,5% 151,62 151,51 +15,1%
GBP/USD 1,2431 +1,3% 1,2299 1,2271 +2,8%
USD/CNH (Offshore) 7,2733 -0,3% 7,3011 7,2924 +5,0%
Bitcoin
BTC/USD 36.627,90 +0,4% 36.698,89 36.938,64 +120,7%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 79,03 78,26 +1,0% +0,77 +2,2%
Brent/ICE 83,26 82,52 +0,9% +0,74 +2,0%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 46,77 47,20 -0,9% -0,43 -47,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.959,83 1.946,20 +0,7% +13,63 +7,5%
Silber (Spot) 22,81 22,38 +1,9% +0,44 -4,8%
Platin (Spot) 882,58 868,50 +1,6% +14,08 -17,4%
Kupfer-Future 3,70 3,67 +1,0% +0,04 -2,8%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/raz
(END) Dow Jones Newswires
November 14, 2023 09:41 ET (14:41 GMT)
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