08.04.2024 22:11:40

MÄRKTE USA/Wall Street stagniert vor wichtigen Daten

NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat sich am Montag praktisch nicht bewegt. Der Dow-Jones-Index stagnierte bei 38.893 Punkten, S&P-500 und Nasdaq-Composite verharrten ebenfalls auf ihren Vortagesständen. Dabei standen sich insgesamt 1.684 (Freitag: 1.661) Kursgewinner und 1.145 (1.154) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 77 (71) Titel. Der Umsatz war der niedrigste im laufenden Jahr - er lag sogar noch unterhalb von jenem an Ostermontag. Die totale Sonnenfinsternis in Nordamerika weckte offenbar mehr Aufmerksamkeit als die Börse.

Kauflaune kam angesichts der weiter gestiegener Marktzinsen nicht auf. Denn am Rentenmarkt kletterte die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen auf das höchste Niveau seit November 2023. Mit den zuletzt bärenstarken US-Arbeitsmarktdaten und den falkenhaften Äußerungen aus dem Kreise der US-Notenbank schwanden die Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen immer weiter.

Das Lohnwachstum hatte zuletzt darauf hingedeutet, dass die Teuerung in den USA eingedämmt ist. Die eigentliche Bewertung zur Inflationsentwicklung dürfte aber erst am Mittwoch erfolgen, wenn die mit Spannung erwarteten US-Verbraucherpreisdaten für März veröffentlicht werden. Am Markt erhofft man sich dann mehr Klarheit darüber, wann die US-Notenbank mit den ersehnten Zinssenkungen beginnen wird - und wie häufig sie erfolgen werden. "Wenn der Verbraucherpreisindex am Mittwoch ungünstig ausfällt, wird sich das Gerede von 5 Prozent für die Zehnjahresrendite beschleunigen", urteilte Chris Larkin, Managing Director bei Etrade von Morgan Stanley. Zuletzt war eine zehnjährige US-Staatsanleihe Prozent ab.

Aber auch die Zeichen der Entspannung im Gazakrieg mit dem Rückzug der israelischen Armee aus Teilen des Gazastreifens ließ Anleger den vermeintlich sicheren Anleihehafen verlassen. Am Abend sickerten Informationen über Fortschritte bei den Waffenstillstandsverhandlungen durch.

Dollar im Minus - Ölpreise geben nach

Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollarindex mit einem Abschlag von 0,2 Prozent. Die überraschend starken Arbeitsmarktdaten am Freitag hatten den Dollar nur kurzzeitig deutlicher nach oben gezogen. Wirtschaftsdaten spielten für die US-Währung offenbar nun eine weniger wichtige Rolle als noch vor kurzem, hieß es von der Commerzbank. Auch der Greenback war wie andere vermeintlich sichere Häfen angesichts der Entspannungssignale im Nahostkrieg nicht mehr so gefragt.

Die Ölpreise kamen von ihren jüngsten Höchstständen zurück. Mit den Entspannungszeichen im Nahostkrieg schwanden auch die Angebotssorgen etwas, die die Preise zuletzt getrieben hatten. Marktteilnehmer verwiesen auf die Entsendung von Verhandlungsdelegationen von Israel und der Hamas zu neuen Gesprächen über einen möglichen Waffenstillstand nach Ägypten. Medienberichten zufolge wurden bei den Gesprächen in Kairo deutliche Fortschritte erzielt.

Gold ist dieses Jahr der Vermögenswert, der viele Investoren überrascht. Das gelbe Edelmetall stieg 2024 bereits um etwa 13 Prozent. Im Tageshoch kletterte der Preis für die Feinunze auf neue Allzeithochs, anschließend setzten dann aber Gewinnmitnahmen ein. Grundsätzlich profitiert Gold von den geopolitischen Krisen und der Erwartung sinkender Zinsen. Dazu gesellt sich die hohe Nachfrage durch wichtige Notenbanken, die selbst Gold kaufen - so wie in China. Die UBS hob vor diesem Hintergrund ihr Goldpreisziel an.

Tesla mit deutlichen Aufschlägen

Unter den Einzelwerten zeigten sich Boeing 0,9 Prozent im Minus. Die US-Luftfahrtbehörde FAA untersucht einen weiteren Vorfall mit einem Verkehrsflugzeug des Flugzeugbauers, bei der eine 737-800 von Southwest Airlines beim Start in Denver eine Triebwerksabdeckung verloren hatte.

Der Elektroautohersteller Tesla (+4,9%) will sein selbstfahrendes Robotaxi im August vorstellen. Wie Tesla-Chef Elon Musk mitteilte, soll das Modell ohne Lenkrad oder Pedale am 8. August der Weltöffentlichkeit präsentiert werden. Zuvor hatte Musk gesagt, dass Tesla die Produktion des Taxis im Jahr 2024 aufnehmen werde.

Spirit Airlines (+6,5%) hatte sich mit Airbus darauf geeinigt, alle für 2025 und das Folgejahr geplanten Flugzeuglieferungen um fünf Jahre zu verschieben. Dadurch solle sich die Liquidität in den nächsten zwei Jahren um etwa 340 Millionen Dollar verbessern.

Apartment Income REIT schossen bei hohen Volumina um 22,4 Prozent empor, nachdem Blackstone angekündigte hatte, die Gesellschaft von der Börse nehmen zu wollen. Perion Network brachen nach einem gesenkten Ausblick um 40,9 Prozent ein. Trump Media & Technology gaben weitere 8,4 Prozent ab. Der Kurs komme von seinem "irregulären" Niveau zurück, hieß es mit Blick auf den jüngst erfolgten Börsengang.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 38.892,80 -0,0% -11,24 +3,2%

S&P-500 5.202,39 -0,0% -1,95 +9,1%

Nasdaq-Comp. 16.253,96 +0,0% 5,44 +8,3%

Nasdaq-100 18.100,19 -0,0% -8,26 +7,6%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,79 +4,4 4,75 37,4

5 Jahre 4,43 +3,8 4,39 43,3

7 Jahre 4,43 +2,7 4,41 46,3

10 Jahre 4,42 +2,1 4,40 54,3

30 Jahre 4,55 +0,2 4,55 58,5

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7:50 Uhr Fr, 17:25 % YTD

EUR/USD 1,0856 +0,2% 1,0833 1,0829 -1,7%

EUR/JPY 164,85 +0,3% 164,43 164,14 +5,9%

EUR/CHF 0,9829 +0,5% 0,9790 0,9751 +5,9%

EUR/GBP 0,8579 -0,0% 0,8578 0,8580 -1,1%

USD/JPY 151,84 +0,2% 151,79 151,56 +7,8%

GBP/USD 1,2655 +0,2% 1,2629 1,2621 -0,5%

USD/CNH (Offshore) 7,2416 -0,1% 7,2479 7,2521 +1,7%

Bitcoin

BTC/USD 71.683,16 +3,8% 69.787,61 67.753,41 +64,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 86,50 86,91 -0,5% -0,41 +19,1%

Brent/ICE 90,61 91,17 -0,6% -0,56 +18,2%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 27,8 26,84 +3,6% +0,96 -13,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.338,37 2.329,66 +0,4% +8,71 +13,4%

Silber (Spot) 27,80 27,50 +1,1% +0,30 +16,9%

Platin (Spot) 965,38 929,44 +3,9% +35,94 -2,7%

Kupfer-Future 4,29 4,24 +1,3% +0,06 +9,8%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf

(END) Dow Jones Newswires

April 08, 2024 16:11 ET (20:11 GMT)

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