10.02.2017 16:20:45

MÄRKTE USA/Wall Street setzt Rekordjagd fort

   NEW YORK (Dow Jones)--Die wiederaufgeflammte Trump-Rally findet an der Wall Street am Freitag ihre Fortsetzung. Zwar erreicht die Dynamik nicht das Vortagesniveau, doch die drei wichtigsten Leitindizes sind zum Handelsstart erneut auf Allzeithochs geklettert. Der Dow-Jones-Index gewinnt 0,3 Prozent auf 20.223 Punkte, der S&P-500 wie der Nasdaq-Composite legen jeweils 0,2 Prozent zu.

   Als Auslöser der Rekordjagd fungierten am Donnerstag vage Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump. Dieser hat für die kommenden Wochen "phänomenale Steuerpläne" in Aussicht gestellt. Der Sprecher des Weißen Hauses, Sean Spicer, sagte später, der Plan ziele sowohl auf die Wirtschaft als auch auf individuelle Steuerzahler.

   "Wir gehen davon aus, dass die Aufwärtsbewegung auch in den nächsten Tagen noch anhalten wird, denn das Thema Steuern und Fiskalreform ist nun wieder auf dem Radar des Marktes, und die Erwartungen steigen", sagt Analyst Charalambos Pissouros von IronFX.

   Überhaupt gehen Marktteilnehmer davon aus, dass die Politik zum Wochenschluss das Börsengeschehen ganz entscheidend beeinflussen dürfte. Denn in Washington steigt das viel beachtete Gipfeltreffen zwischen dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe und Trump. Mit Spannung beobachte der Markt, ob Trump der Exportnation Japan mit protektionistischer Abschottung drohe oder den Vorwurf der Währungsmanipulation an die Adresse Abes erneuere.

   Sollte Trump entsprechende Drohungen gegenüber Japan unterlassen und stattdessen einen konzilianten Ton anschlagen, könnte dies auch als indirektes Bekenntnis zum Freihandel gewertet werden, so Stimmen aus dem Handel.

Inflation zieht an Der moderate Anstieg der US-Importpreise im Januar deutet indes auf einen festeren Preisdruck hin. Die Einfuhrpreise stiegen im Vergleich zum Vormonat stärker als erwartet. Die Entwicklung der Importpreise ist ein Indiz für die US-Inflation. Im frühen Handel steht dann noch die Verbraucherstimmung auf der Agenda, die Rückschlüsse auf den für das US-BIP so immens wichtigen Konsum zulassen dürfte.

   Der Devisenmarkt liefert ein Abbild des Aktienmarktes. Auch hier steigt der US-Dollar noch ein Stück weiter nach den Kommentaren Trumps zur Steuerpolitik, aber auch hier lässt die Dynamik nach. Der Euro fällt auf 1,0622 US-Dollar nach Wechselkursen knapp über 1,07 im Tageshoch des Vortages. Der WSJ-Dollarkorb legt um 0,1 Prozent zu.

   Der Goldpreis wird angesichts der steigenden Risikobereitschaft unter Anlegern und der Dollarstärke nach den Trump-Ausführungen zu seinen Steuerplänen ausgebremst. Die Feinunze verbilligt sich um einen halben Dollar auf 1.228 Dollar, liegt auf Wochensicht aber noch rund 0,4 Prozent im Plus.

   Am Rentenmarkt geht es mit den steigenden Inflationsdaten gen Süden, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen klettert im Gegenzug um 3 Basispunkte auf 2,42 Prozent. Händler sprechen angesichts anziehender Importpreise von steigenden Zinserhöhungsfantasien.

   Anders als bei Gold ziehen die Erdölpreise deutlich an. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 1,5 Prozent auf 53,79 Dollar pro Fass, Nordseeöl der Sorte Brent um 1,7 Prozent auf 56,59 Dollar. Die Internationale Energie-Agentur hat mitgeteilt, dass das Erdölkartell Opec 90 Prozent seiner vereinbarten Förderkürzungen bereits erreicht haben. Offenbar halten auch Nicht-Mitglieder ihre Zusagen zur Förderbegrenzung ein.

Disney übernimmt Euro Disney Schon seit sehr langer Zeit wird an der Börse darauf gesetzt, dass Walt Disney den Vergnügungspark Euro Disney vor den Toren von Paris erwirbt. Nun ist es soweit. Während Euro Disney in Paris um über 65 Prozent haussieren, geben die Papiere des US-Konzerns 0,2 Prozent nach.

   NVIDIA klettern um 2,9 Prozent nach überzeugenden Quartalsergebnissen. Der Entwickler von Grafikprozessoren vermeldete für das vierte Quartal einen Anstieg der Einnahmen um 55 Prozent auf einen Rekordwert. Der bereinigte Gewinn je Aktie stieg deutlich stärker als vorhergesagt.

   Dagegen brechen Yelp um knapp 9 Prozent ein. Mit den Geschäftszahlen für das abgelaufene Quartal konnte das Internet-Unternehmen überzeugen, doch der Umsatzausblick auf das laufende Quartal blieb hinter den Erwartungen der Analysten zurück.

   Mead Johnson Nutrition ziehen um 4,8 Prozent an. Die britische Reckitt Benckiser will den Hersteller von Kleinkindnahrung schlucken.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 20.223,13 0,25 50,73 2,33 S&P-500 2.311,83 0,17 3,96 3,26 Nasdaq-Comp. 5.724,64 0,17 9,46 6,34 Nasdaq-100 5.219,82 0,15 7,67 7,32

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,19 1,2 1,18 -1,3 5 Jahre 1,89 2,2 1,87 -3,6 7 Jahre 2,22 2,9 2,20 -2,3 10 Jahre 2,42 2,9 2,39 -2,2 30 Jahre 3,04 3,2 3,01 -2,9

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:39 Do, 17.37 % YTD EUR/USD 1,0622 -0,34% 1,0659 1,0663 +1,0% EUR/JPY 120,6417 -0,45% 121,1912 120,61 -1,9% EUR/CHF 1,0673 -0,09% 1,0682 1,0672 -0,4% EUR/GBP 0,8523 -0,03% 0,8525 1,1749 0% USD/JPY 113,59 -0,10% 113,69 113,12 -2,8% GBP/USD 1,2463 -0,32% 1,2503 1,2528 +1,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,84 53 +1,6% 0,84 -1,5% Brent/ICE 56,64 55,63 +1,8% 1,01 -1,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.227,98 1.228,46 -0,0% -0,48 +6,7% Silber (Spot) 17,74 17,65 +0,5% +0,08 +11,4% Platin (Spot) 996,75 1.014,25 -1,7% -17,50 +10,3% Kupfer-Future 2,72 2,65 +2,4% +0,07 +8,5% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/raz/smh

   (END) Dow Jones Newswires

   February 10, 2017 09:50 ET (14:50 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 50 AM EST 02-10-17

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