10.06.2019 15:16:44

MÄRKTE USA/Wall Street mit Mexiko-Schlagzeilen im Aufwind

NEW YORK (Dow Jones)--Nach der Rally zum Wochenschluss dürfte die Wall Street am Montag noch etwas zulegen. Allerdings sind es diesmal nicht Zinssenkungshoffnungen, die stützen, sondern Fortschritte im Handelskonflikt. Der Aktienterminmarkt deutet auf eine etwas festere Handelseröffnung am Kassamarkt hin. Denn US-Präsident Donald Trump hat die eigentlich für Montag geplanten Strafzölle gegen Mexiko nach einer Einigung mit dem südlichen Nachbarn in Migrationsfragen auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Allerdings warnte Trump, dass die Zölle auch ganz schnell wieder auf der Agenda stehen könnten, sollten die Maßnahmen Mexikos nicht zum gewünschten Erfolg führen.

Derweil haben die G20-Finanzminister die Dringlichkeit einer globalen Besteuerung von Internetkonzernen bekräftigt. Für die Märkte entscheidender ist aber der Umstand, dass die G20 wegen der diversen Handelskonflikte bereit steht, "weitere Maßnahmen zu ergreifen". Zugleich offenbarte das Treffen einmal mehr auch die Uneinigkeit der Mitglieder in Handelsfragen. Vor allem die USA wollten bestimmte Formulierungen am Ende nicht mittragen. US-Finanzminister Steven Mnuchin versuchte, die Risiken des Handelsstreits herunterzuspielen. Zeitgleich zum Treffen der Finanzminister kamen am Wochenende im japanischen Tsukuba auch die G20-Handels- und Digitalminister zusammen. Hier wurde die Bedeutung des freien Welthandels betont.

Daten aus China liefern derweil Licht und Schatten. Zwar zeigt die globale Konjunktur dank besser als erwartet ausgefallener Exportdaten ein Lebenszeichen, zugleich untermauern die stark gesunkenen Importe aber den trüben Zustand der chinesischen Binnenwirtschaft. "Letztendlich denken wir, dass ein Deal abgeschlossen wird und eine weiche Landung wahrscheinlicher ist als eine Bruchlandung. Schließlich gibt es die Fed, um Dinge zu unterstützen", sagt Rentenstratege Nick Maroutsos von Janus Henderson Investors mit Blick auf die Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China.

Sichere Häfen nicht gefragt

Wie sehr die Sorgen um den Handelskonflikt mit Mexiko nachgelassen haben, zeigt sich am Rentenmarkt, wo die Notierungen deutlich nachgeben. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt um 5 Basispunkte auf 2,13 Prozent.

Erkennbar ist die Erleichterung auch am Devisenmarkt, wo der vermeintlich sichere Yen-Hafen deutlich in der Gunst der Anleger einbüßt. Der US-Dollar legt nicht nur zum Yen zu, sondern zeigt sich insgesamt fester. Der WSJ-Dollarindex steigt um 0,2 Prozent. Der mexikanische Peso macht zum Greenback derweil einen Satz um 2,2 Prozent mit der Einigung zwischen den USA und dem südlichen Nachbarn.

Steigende Marktzinsen, anziehende Dollar-Wechselkurse und letztlich die Entspannung im Disput zwischen Mexiko und den USA lassen die Attraktivität des Goldes etwas verblassen. Die Feinunze verbilligt sich um 0,9 Prozent auf 1.329 Dollar, nachdem der Preis für das Edelmetall am Freitag noch auf Jahreshoch geklettert war. Vor allem Zinssenkungsspekulationen haben den Goldpreis zuletzt befeuert.

Am Erdölmarkt setzt sich kein klarer Trend durch: US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 0,4 Prozent auf 54,22 Dollar, Nordseeöl der Sorte Brent ist dagegen 0,1 Prozent günstiger für 63,20 Dollar je Fass zu haben. Einerseits dürfte die lahmende Weltkonjunktur die Nachfrage belasten, andererseits deuteten Aussagen aus Saudi-Arabien darauf hin, dass das Erdölkartell Opec kurz vor einer Einigung stehe, seine Förderbegrenzung mit gleichgesinnten Staaten wie Russland zu verlängern, heißt es im Handel.

Unter den Einzelaktien ziehen United Technologies vorbörslich um 2,8 Prozent an und Raytheon um 6,2 Prozent. Beide Unternehmen wollen sich zusammenschließen und in der Rüstungs- und Luftfahrtbranche die Nummer zwei hinter Boeing bilden. United Technologies übernimmt die Raytheon Co in einem reinen Aktiendeal.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,87 1,2 1,86 66,7

5 Jahre 1,88 3,0 1,85 -4,2

7 Jahre 2,00 2,7 1,97 -24,9

10 Jahre 2,12 3,5 2,08 -32,5

30 Jahre 2,61 3,7 2,57 -45,7

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 9:54h Fr, 17.32 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1310 -0,16% 1,1293 1,1337 -1,3%

EUR/JPY 122,71 -0,12% 122,73 122,52 -2,4%

EUR/CHF 1,1198 -0,03% 1,1195 1,1189 -0,5%

EUR/GBP 0,8920 +0,27% 0,8890 0,8899 -0,9%

USD/JPY 108,49 +0,01% 108,67 108,06 -1,1%

GBP/USD 1,2678 -0,42% 1,2703 1,2741 -0,7%

Bitcoin

BTC/USD 7.972,50 +4,36% 7.718,25 7.924,25 +114,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 54,18 53,99 +0,4% 0,19 +14,6%

Brent/ICE 63,20 63,29 -0,1% -0,09 +14,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.329,50 1.340,71 -0,8% -11,21 +3,7%

Silber (Spot) 14,76 15,01 -1,7% -0,25 -4,7%

Platin (Spot) 804,00 807,00 -0,4% -3,00 +0,9%

Kupfer-Future 2,64 2,63 +0,4% +0,01 -0,2%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/sha

(END) Dow Jones Newswires

June 10, 2019 09:17 ET (13:17 GMT)

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